Die Weisheit der Dakota-Indianer

In den letzten Tagen gab es in den Parlamenten unzählige Debatten zum Thema Impfen, Impfpflicht usw. Die einzige Oppositionspartei war wie immer die AfD. Dabei ist mir ein Abgeordneter im niedersächsischen Parlament aufgefallen, der der Landesregierung vorwarf, sie würde ein totes Pferd reiten.

Da fiel mir die uralte Weisheit der Dakota-Indianer ein.
„Wenn Du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab.“

Andere Strategien

Natürlich verfolgt die Politik andere Strategien

Die Regierung

– behauptet, das Reiten toter Pferde sei alternativlos,
– weist den Reiter an, solange sitzen zu bleiben, bis das Pferd wieder aufsteht,
– beschimpft Menschen, die behaupten, das Pferd sei tot,
– läßt Experten prüfen, ob das Pferd wirklich tot ist,
– stellt fest, dass auch woanders tote Pferde geritten werden und erklärt das zum Normalzustand,
– beauftragt Experten, zu prüfen, wie man tote Pferde länger reiten kann,
– stellt Finanzmittel bereit, um zusätzliche tote Pferde zu kaufen,
– beauftragt eine Beraterfirma zu prüfen, ob es billigere und leistungsfähigere tote Pferde gibt,
– Der Außenminister prüft, ob es in anderen Länder tote Pferde zu kaufen gibt,
– der Justizminister schafft ein Gesetz, das das Reiten toter Pferde regelt.

Die Länder

– besorgen eine größere Peitsche,
– verdoppeln die Futtermenge,
– lassen die Futterqualität für tote Pferde prüfen,
– wechseln das Stroh im Stall aus,
– berufen einen länderübergreifenden Arbeitskreis, zur Analyse toter Pferde,
– schirren mehrere tote Pferde zusammen, damit sie schneller sind,
– gründen eine kommunale GmbH für tote Pferde zur Kostenreduzierung.

Die Wissenschaft

– vergleicht unterschiedliche tote Pferde,
– lässt das tote Pferd nach DIN EN ISO 9001 zertifizieren,
– ändert die Kriterien, die besagen, dass ein Pferd tot ist,
– fertigt eine Studie zum Einsatz von Impfstoffen bei toten Pferden,
– ermittelt, wann bei toten Pferden die erste Booster Impfung erforderlich ist,
– prüft, ob das Reiten toter Pferde ethisch vertretbar ist (Ethik-Kommission).

Die Gesundheitsämter

– fordern ein anderes totes Pferd was schneller läuft,
– fragen die Bundeswehr, ob diese mit toten Pferden aushelfen kann,
– tauschen das tote Pferd aus gegen eine tote Kuh.

Die KfW

– erstellt ein Sonderprogramm für tote Pferde,
– vergibt günstige Kredite für den Kauf toter Pferde,
– vergibt Kredite an Start-Up-Unternehmen, die tote Pferde züchten wollen.

Die Grünen

– stellen eine kleine Anfrage im Bundestag, ob die toten Pferde artgerecht gehalten werden,
– beauftragen eine Expertengruppe mit der Überprüfung der CO2-Emission bei toten Pferden,
– prüfen, ob auch ausreichend diverse tote Pferde in Nutzung sind.

Zwei Merkel-Strategien

Alle dürfen widersprechende Vorschläge machen und am Schluss ist der Koalitionspartner schuld, wenn sich das tote Pferd nicht bewegt.
Erst fordern, dass eine gemeinsame Lösung gefunden werden muss, dann das tote Pferd als alternativlos präsentieren und ihm danach das Vertrauen aussprechen.

Zum Schluss

bekommt der Entwicklungshilfeminister den Auftrag, die Pferde an ein armes Land zu verschenken, das noch keine toten Pferde hat.

Ich kann nur eines dazu sagen:

„Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, sorge für einen bequemen Sattel. Es könnte ein langer Ritt werden.“ (Frank Menzel 2008)
Wenn der wüsste wie recht er hat.

http://www.roland-schaefer.de/totespferd.htm

https://www.weg-zum-traumjob.de/dakota_indianer.html

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