Jan Josef Liefers ist gekippt

#allesdichtmachen

Im Frühjahr hatte Liefers noch mit etwa 50 Kollegen mehrere Videos gedreht, in dem die bestehenden Corona-Maßnahmen und damit verbundenen Einschränkungen deutlich in Frage gestellt wurden. Die Aktion wurde bekannt unter der Bezeichnung #allesdichtmachen.
Schon damals übten die Arbeitgeber, im Wesentlichen die Sender des Staatsfernsehens, Druck auf die Schauspieler aus. Das führte dazu, dass schon kurz nach der Veröffentlichung ein Großteil der Schauspieler zurückruderte.

#allesaufdentisch

Jetzt legen sie nach. Unter der Bezeichnung #allesaufdentisch sollen auch Interviews mit Wissenschaftlern geführt werden. Auch wenn es viele nicht glauben mögen, es gibt eine Unzahl von renomierten Wissenschaftlern, die den Regierungskurs nicht unterstützen.
Und schon melden sich natürlich die üblichen Verbrecher, die diese Aktion in Frage stellen wollen, teilweise sogar mit Dreck bewerfen. Einer der ganz großen in diesem Metier ist der hirnlose Böhmermann, der auch schon bei der letzten Aktion ganz groß rausgekommen ist.

#allemalneschichtmachen

Eine Gegenaktion unter der Bezeichnung #allemalneschichtmachen lädt jetzt die Teinehmer dazu ein, einmal eine Schicht auf einer Intensivstation zu machen. Das hat Liefers medienwirksam auch gemacht.

Was sagt Liefers danach

Ich habe die Aussagen von Liefers aus verschiedenen Medien zusammengetragen. Ich stelle sie ihnen hier ungefiltert vor:

1. „Alle Covid-Patienten hier auf Intensiv waren schwer erkrankt, dem Tod näher als dem Leben. Alle jung, von 28 bis 48 Jahre alt. Alle ungeimpft…“

2. „Auch die beiden hochschwangeren Frauen, deren Kinder per Not-OP geholt wurden und leben, während die Mütter es nicht geschafft haben, wie ich inzwischen weiß.“

3. „Allerdings, da waren sich Pfleger wie Ärzte einig, wäre keiner hier gelandet mit einer Impfung.“

4. „Übergewicht war optisch die auffälligste und immer wiederkehrende Vorerkrankung der Covid-Patienten hier.“

Meine Stellungnahme

Allgemeines

Zunächst ist einmal festzustellen, dass die Aktion in einem Krankenhaus in Essen stattgefunden hat. Ich hatte dazu schon einmal recherchiert. Dieses Krankenhaus war von der kreisfreien Stadt Essen als Schwerpunktkrankenhaus für CoViD-19 festgelegt worden. Damit landen die meisten schweren CoViD-Fälle aus der Region dort. Krankenhäuser gibt es dort noch einige mehr, um die 20. Wie es in diesen aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis. Was ich aber damit sagen will, solch ein Schwerpunktkrankenhaus eignet sich hervorragend zur einer extremen Darstellung. Leider hat das mit der Realität nur wenig zu tun.

Einen zweiten Aspekt habe ich auf der Seite der Muehlenkreiskliniken gefunden. Dort wird nämlich gesagt:“ Die Covid-Intensivstationen sind Orte, die gerade im Zentrum der öffentlichen Diskussion stehen. Covid-Intensivstationen sind aus gutem Grund geschützt. #allemalneschichtmachen ist aus Gründen des Infektions- und des Patientenschutzes leider keine Option.“
Wenn das allgemeingültig ist, dann ist das ein weiterer Hinweis, dass die Liefer-Aktion reine Show war.

Einen dritten Aspekt habe ich selbst erlebt. Im Rahmen meiner Ausbildung musste ich einmal ein Praktikum in einem Krankenhaus (Uni-Klinik Marburg), machen. Die Station, auf der ich eingesetzt war, wurde in regelmäßigen Abständen Notaufnahme Station. Das war eigentlich immer purer Stress. Da lagen Patienten unter Umständen kurzzeitig auf den Gängen. Für so eine Medien-Aktion hätten wir da überhaupt keine Zeit und schon gar keine Nerven gehabt. Und wohlgemerkt, das war noch nicht einmal eine Intensivstation.

Dazu eine kurze Lesermeinung von Michael Ziesmann aus dem angehängten Reitschusterbeitrag: „…auf Intensivstationen spielen sich jeden Tag fürchterliche Dramen ab, Menschen sterben und es war nie ein Ort von fröhlicher Heiterkeit – auch ganz ohne Covid_19.“ Ich denke, dem ist nichts hinzuzufügen.

Alles in allem gibt es klare Hinweise, dass die Liefer-Aktion reine Show war.

Das erste Zitat

„Alle Covid-Patienten hier auf Intensiv waren schwer erkrankt, dem Tod näher als dem Leben. Alle jung, von 28 bis 48 Jahre alt. Alle ungeimpft…“
Was hat er denn anderes erwartet? Auf Intensiv landen nun mal die schwersten Fälle. Und die Altersangaben bezweifle ich in dieser Absolutheit. Das ist doch die gleiche Behauptung, die Seuchen-Karl losgelassen hat und die er dann wieder zurücknehmen musste.

das zweite Zitat

„Auch die beiden hochschwangeren Frauen, deren Kinder per Not-OP geholt wurden und leben, während die Mütter es nicht geschafft haben, wie ich inzwischen weiß.“
Diese Aussage ist für mich höchst unglaubwürdig. Denn wenn das häufiger vorgekommen wäre, dann hätte sich die Presse darauf gestürzt. Das wäre doch das schlagende Argument für die Impfung.
Dazu habe ich einen Leserbrief zu einem ähnlichen Artikel gefunden, den ich hier zitieren möchte:“ In GANZ Deutschland gab es bisher seit März 2020 ca. 150 verstorbene Frauen *mit* Covid unter 40… Und dem Herrn Liefers sterben an einem Tag in einer Stadt zwei davon (noch dazu hochschwanger!!) unter der Hand weg…
Für wie vollkommen verblödet hält dieser Mann …“
Genau das habe ich mir auch gedacht. Da wären dann schon viele Zufälle auf einmal.

Die dritte Aussage

„Allerdings, da waren sich Pfleger wie Ärzte einig, wäre keiner hier gelandet mit einer Impfung.“
So, so, waren sie das. Diese Aussage muss man nicht weiter kommentieren. Was sollen diese Ärzte denn auch anderes sagen. Mit einer gegenteiligen Aussage riskieren die möglicherweise sogar den Job. Solche Fälle sind schon vorgekommen.

Die vierte Aussage

„Übergewicht war optisch die auffälligste und immer wiederkehrende Vorerkrankung der Covid-Patienten hier.“
Ja, das ist ein Hinweis. Extremes Übergewicht spielt immer eine Rolle, egal bei welcher Erkrankung. Aber mit diesem Hinweis gesteht Liefers ein, dass er das gesamte Krankheitsbild der Patienten nicht kennt. Das Übergewicht konnte er sehen, und den Rest?

Fazit

Dass das ganze eine riesen Show war, war mir ziemlich schnell klar. Warum hat sich aber Liefer, der mir bisher durchaus als standhaft erschien, dafür hergegeben?
Dafür gibtes für mich nur zwei Möglichkeiten. Entweder man hat ihm ordentlich Geld dafür geboten, oder die Sendeleitung des Staatsfernsehen hat ihn massiv unter Druck gesetzt.

Die erste Möglichkeit ist für mich so niederträchtig, dass ich sie einfach nicht glauben mag. Gänzlich ausschließen kann man es natürlich nicht.

Für viel wahrscheinlicher halte ich die zweite Möglichkeit. Es ist schon vorgekommen, dass man einem Arbeitnehmer mit Kündigung gedroht hat, wenn er nicht bestimmte Meinungsäußerungen unterlasse. Gerade beim Staatsfernsehen kommt das immer wieder vor. Und wenn man die Besetzung der Spitzenpositionen beim Staatsfernsehen betrachtet, dann erkennt man sehr schnell, wieviel Politik da mitspielt.

Die Schauspieler im Staatsfernsehen haben auch nur selten ein Vermögen, wie die Superstars in den USA, beispielsweise Julia Roberts. Daher sind unsere Fernsehschauspieler natürlich vom Gehalt abhängig. Die wenigsten können es sich leisten, schon mit fünfzig in den Ruhestand zu gehen.
Insoweit hätte ich sogar Verständnis für Liefer.
Wenn ich dann aber sehe, was für Gagen der einheimst, dann bleibt mein Verständnis für sein Umfallen durchaus überschaubar.

https://de.wikipedia.org/wiki/Allesdichtmachen

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