Werden wir durch die Medien manipuliert?

Teil 2 – Der Polit-Talk

„Wenn es den Politikern die Sprache verschlägt, halten sie eine Rede.“
Friedrich Nowottny (ehem. Intendant des WDR)

In fast allen Fernsehsendern finden sie heute diese Talkshows. Am bekanntesten sind hierbei die Polit-Talks wie Maybrit Illner, Sandra Maischberger oder „hart aber fair“ mit Frank Plasberg. Ich will ihnen mal aufzeigen, wie auch in diesen Sendungen massiv manipuliert werden kann.

Daher müssen wir erst einmal darüber nachdenken, um was für ein Format es sich bei diesen Shows handelt.

Die Podiumsdiskussion

Bei einer Podiumsdiskussion kommen Fachleute zusammen, die vor Publikum ein Gespräch zu einem bestimmten Thema führen. Das kann im Fernsehen aber auch in einem Saal stattfinden. Im Saal sind die Diskussionsteilnehmer auf einem Podest positioniert, damit sie von allen Zuschauern gesehen werden. Daher auch die Bezeichnung „Podiumsdiskussion“.
Dabei ist ein Moderator, der steht oder sitzt in der Regel in der Mitte. Er soll das Gespräch leiten. Unter anderem soll der darauf achten, dass sich einer kultivierten Sprache bedient wird. Ob das Gendern dazu gehört, darüber kann man streiten. Er erteilt aber auch den Teilnehmern das Wort, achtet auch darauf, dass alle möglichst die gleiche Redezeit erhalten. Dabei sollte der Moderator stets neutral sein. Er sollte also Beiträge nicht bewerten. Ich will ihnen jetzt einfach einmal Aspekte aufzeigen, wo meines Erachtens Manipulation möglich ist, nein, vielmehr wo Manipulation stattfindet.

Sie haben vielleicht gemerkt, dass ich beim Moderator nur die männliche Version nutze. Das ist wieder einmal dieses generisches Maskulin, was natürlich auch die weibliche Form mit einschließt. Es gab mal Zeiten, da konnte man sich diese Erklärung sparen.
Die Diversen lasse ich bewusst weg. Für mich gibt es nur zwei Geschlechter, Punkt.
Merken sie was? Auch ich versuche sie zu manipulieren. Ich bin aber so fair und zeige ihnen das auf.

Das Thema

Beschäftigen wir uns aber mit den Aspekten der Manipulationsmöglichkeiten. Sie glauben, man könne mit dem Thema nicht manipulieren? Oh doch, das geht. Ich möchte ihnen das mal an einem Beispiel darstellen.

Nehmen wir beispielsweise mal das Thema: „Ist die Klimakatastrophe noch verhinderbar?“
Fällt ihnen schon etwas auf? Wahrscheinlich nicht. Ist ja auch nicht schlimm. Um hier Manipulation zu erkennen, da bedarf es schon einiger Übung.
Aber zurück zu dieser Frage: „Ist die Klimakatastrophe noch zu verhindern?“ Was suggeriert diese Frage. Ich habe bei dieser Fragestellung sofort das Gefühl, dass eine Klimakatastrophe auf uns zukommt. Möglicherweise ist diese nicht mehr zu verhindern. Allein der Begriff Katastrophe erzeugt doch schon Angst, erzeugt Handlungsdruck.
Und durch die Formulierung dieser Frage ist ausgeschlossen, darüber zu diskutieren, ob überhaupt eine Klimakatastrophe droht.

Ein zweites Beispiel aus der Corona-Krise. Nehmen wir hier einmal die Fragestellung: „Reicht der Lockdown aus oder muss er verschärft werden?“ Auch hier ist ausgeschlossen, über Lockerungen zu diskutieren. Die Frage, ob der Lockdown überhaupt notwendig ist, ist allein durch die Formulierung des Themas ausgeschlossen.

Die Gäste

Die Gäste werden natürlich vom Veranstalter eingeladen. Nehmen wir das Beispiel Klimawandel.
Wen lädt man beispielsweise ein?
Luisa Neubauer, eine Klimaaktivistin von FfF, bei diesem Thema muss das einfach sein.
Cem Özdemir, Politiker von den Grünen, das ist ja die Partei, die sich am besten mit dem Klima auskennt.
Einen Journalisten, bevorzugt aus dem Links-Grünen Spektrum wie beispielsweise Spiegel, Süddeutsche oder Berliner Zeitung.
Eckart von Hirschhausen, ein vom Sender bezahlter Pseudowissenschaftler. Ja seit kurzem kann der auch Klima. Auch KL würde gut dazu passen.

Glauben sie, da kommt jetzt eine kontroverse Diskussion auf? Eher nicht, die sind doch alle der gleichen Meinung. In dieser Diskussion geht es dann doch nur um die Frage, wie schnell müssen bestimmte Maßnahmen kommen. Es geht aber mit Sicherheit nicht darum, ob die Maßnahmen überhaupt ein Chance auf Erfolg haben. Es fehlen in der Runde nämlich die wirklichen Experten.
Selbst wenn sie jetzt auf die Idee kommen, man könnte den Vorstandsvorsitzenden von VW, Herrn Herbert Diess einladen, dann wird das doch nichts ändern. Der reitet doch schon voll auf dem Regierungskurs. Der hat doch nicht einmal Green Peace nach der Aktion in Emden angezeigt. Vielmehr hat er sich mit diesen Straftätern solidarisiert.

Ich glaube, es wird ihnen klar, dass man schon bei der Gästeauswahl massiv manipulieren kann.

Einen letzter Punkt zu Thema Gäste

Natürlich soll das Staatsfernsehen ausgewogen berichten, so steht es in den entsprechenden Gesetzen. Nur so kann man diese Zwangsgebühr begründen. Das wird auch suggeriert. Es kommt bei solchen Polit-Talks durchaus vor, dass mal einer von der Gegenseite dabei ist. Dann hat man aber in der Regel nur einen Kritiker dabei. Bei Corona war das schon einmal Prof. Streek. Und selbst der ist ja kein grundsätzlicher Kritiker der Maßnahmen. Trotzdem steht es dann im Verhältnis der Befürworter zu den Kritikern 3 zu 1. So kann man also Vielfältigkeit suggerieren, wirklich vorhanden ist sie aber nicht.

Der Moderator

Der Moderator sollte neutral sein. Er sollte auf eine gleichmäßige Verteilung der Redezeiten achten. Auch auf die Gesprächskultur sollte er achten. Wenn einer der Gäste ständig unterbrochen wird, müsste der Moderator eigentlich eingreifen.

Jetzt habe ich im vorangegangenen Abschnitt schon darauf hingewiesen, dass Kritiker häufig in der Unterzahl sind. Wenn dort das Verhältnis 3:1 ist, dann wirkt sich das auch auf die Redezeit aus. bei einer Zeit von 60 Minuten bleiben dem Kritiker 15 Minuten Redezeit, während die Seite der Befürworter 45 Minuten hat. Jetzt kommt es häufig noch vor, dass der Kritiker ständig unterbrochen wird, seine Redezeit wird dadurch noch einmal verkürzt. Bei politischen Themen, wo die AfD mit dabei ist, können sie das regelmäßig feststellen. Und genau da greifen die Moderatoren des Staatsfernsehens nicht ein. Letztendlich zeigt das deren Parteilichkeit. Auch bei vielen Corona-Diskussionen war das immer wieder zu sehen. Erinnern sie sich einmal daran, wieviel Redezeit Seuchen-Kalle immerwieder bekommen hat. Und das nicht nur in einer Sendung. Gerade bei Maischberger und Illner ist das extrem auffällig. Ja, es nimmt da schon Formen an, dass es eklig wird.

Zusammenfassung

Worum geht es in diesen „Podiumsdiskussionen“? Es geht in der Regel nicht um Vermittlung von Fakten. Es geht auch nicht um einen wirklichen Diskurs. Letztendlich geht es bei solchen Veranstaltungen nur darum, dass eine bestimmte Position als Sieger vom Platz geht. In der Regel ist das heute die Position der Regierung.

Bei ausgewogenen Diskussionen ist das Ergebnis nicht vorbestimmbar. Wenn man aber schon frühzeitig Einfluss auf das Thema und auf die Gäste nehmen kann, dann kann man auch erheblichen Einfluss auf das Ergebnis nehmen.

Wenn sie also mal auf eine solche Sendung stoßen, dann stellen sie sich die Frage, welche Positionen das Thema schon von vornherein ausschließt. Dann können sie die möglichen Aussagen und Ergebnisse sicherlich richtig einordnen.
Und genau so wird Meinung gemacht. Und wenn sie jetzt auf unser Land schauen, dann sehen sie, wie gut das funktioniert.

Lassen sie mich mit einem Witz schließen.

Hat nichts mit dem Thema zu tun, aber ich finde ihn einfach gut.
Kommt ne Transe in die Bar und sagt zum Keeper: „Ich hätte gerne ein-e Radler-in.“
Sagt der Barmann: „Geht nicht, das Zapfhuhn ist kaputt.“

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