Können Studien manipulieren?

„Forschung führt nicht zu neuen Erkenntnissen, sondern auch zur Festigung alter Irrtümer.“
Horst A. Bruder (*1949), Bankkaufmann

Seit Beginn der Corona-Pandemie werden wir mit Studien überschüttet. Da geht es um die Auswirkung neuer Virusmutationen, da geht es um besondere Risikogruppen, da geht es um Impffolgen usw., usw. Noch nie habe ich mich mit so vielen Studien konfrontiert gesehen wie gerade jetzt. Und die Experten überschütten uns mit diesen neuen Studien. So allmählich beschleicht mich das Gefühl, dass mit dieser Vielzahl von Studien möglicherweise Humbug getrieben wird.

Deshalb will ich mich diesem Thema mal ganz allgemein nähern. Ich bin nach wie vor kein Wissenschaftler und muss mich daher ausschließlich auf meinen gesunden Menschenverstand verlassen. Wer sagt eigentlich, dass ich diesen besitze?
Ich habe in der Vergangenheit aber einiges darüber gelesen, so dass ich zumindest eine geringe Vorstellung davon habe.

Was ist also eine Studie?

Studien sind wissenschaftliche Arbeiten, die auf ganz bestimmte Fragen (Hypothesen) Antworten geben sollen. Im besten Falle erlangen diese dann sogar Allgemeingültigkeit.
Im Rahmen solcher Studien können Hypothesen bestätigt aber auch widerlegt werden. Das wäre der Idealfall. Studien sollten immer ergebnisoffen durchgeführt werden. Denn wenn das Ergebnis schon feststeht, brauche ich keine Studie mehr.
Um solche Fragen beantworten zu können, sind Daten zu erheben. Spricht man da nicht von Empirien? Diese werden dann in Statistiken aufgearbeitet und durch Experten bewertet.

Ein Beispiel

Eine Studie

Folgende Frage soll untersucht werden: hat Vitamin D eine entzündungshemmende Wirkung. Ähnliches hat man tatsächlich im Zusammenhang mit Corona untersucht. Aber sei es drum, bleiben wir bei diesem Beispiel. Es wird jetzt eine Gruppe Menschen mit einem Vitaminpräperat versorgt. Diese Menschen werden jetzt bezüglich der Ausbreitung von Entzündungen beobachtet. Es wird festgestellt, dass Entzündungen sich nicht großartig ausbreiten.

Diese Studie wird jetzt veröffentlicht: Wenn du krank wirst, kann Vitamin D den Verlauf abschwächen, denn Vitamin D wirkt entzündungshemmend.

Wem nützt dieses Ergebnis?

Die Werbung folgt auf dem Fuß. Lieber Kunde, du hast ein Problem, Vitamin-D-Mangel? Ich ( das Unternehmen) habe die Lösung! Kaufen sie die Brausetabletten von XY.
Was meinen sie, wer diese Studie finanziert hat? Na logisch, das Unternehmen.

Ergänzung der Studie

Machen wir jetzt einmal einen weiteren absolut notwendigen Schritt. Stellen wir die Frage: bringt es Vorteile, wenn man Menschen zusätzlich künstliches Vitamin D zuführt?
Wir bilden also eine Vergleichsgruppe, der wir kein Vitaminpräparat zuführen. Jetzt vergleichen wir die Ergebnisse beider Gruppen miteinander. Wir stellen fest, im Zusammenhang mit Entzündungen gibt es keine Unterschiede in beiden Gruppen.
Glauben sie, der zweite Teil der Studie würde veröffentlicht?

Sie merken wahrscheinlich schon jetzt, dass Studien durchaus manipulativ eingesetzt werden können. Einfach dadurch, dass man Teile der Ergebnisse verschweigt. Ich habe kürzlich ein Buch gelesen. Danach muss ich davon ausgehen, dass das häufiger passiert als wir gemeinhin glauben.

Bedeutung für die Politik

Sie merken also, man kann in der breiten Öffentlichkeit Wirkung erzielen. Wie oft beginnt Karl Lauterbach seine Ausführungen mit dem Satz, Studien würden belegen, dass… Er verschweigt aber , dass es auch Studien gibt, die seine Aussagen widerlegen.

Als Beispiel möge hier einmal die Wirkung von Lockdowns herangezogen werden. Er behauptet immer wieder, die Lockdowns, insbesondere die Ausgangssperren, seien höchst wirkungsvoll, das haben verschiedene Studien gezeigt. Welche Studien das sind, woher sie kommen oder wer die Verfasser sind, das sagt er nie. Und die staatstreuen Medien fragen auch nicht danach. Maischberger, Illner und Konsorten, haben sie bei denen jemals erlebt, dass die Aussagen Lauterbachs hinterfragt wurden? Eher das Gegenteil. Sobald kritische Fragen aufkommen, wird der Frager einem Mörder gleichgestellt. Hier kommt also zu den Halbwahrheiten noch die moralische Keule hinzu.

Und Gegenbeispiele gibt es genug. Berchtesgaden fast drei Monate im scharfen Dauerlockdown – keine Wirkung. Paris, mehrere Monate Dauerlockdown, scharfe Ausgangssperre – Wirkung gleich null. Das gleiche Toulouse, Marseille usw. Der Beispiele gibt es viele.
Selbst eine Meta Studie von Prof. John Ioannidis, Stanfort Universität, die die Wirkung dieser Lockdowns erheblich anzweifelt, wird geflissentlich ignoriert. (Metastudien sind Studien, die mehrere Studien zusammenfassen vergleichen und auswerten.) Die WHO hat die Ergebnisse dieser Studie sogar übernommen und bestätigt. Die deutschen regierungstreuen Wissenschaftler interessiert das nicht. Und wer dann die Massnahmen hinterfragt, wird für den Tod der Opfer verantwortlich gemacht.

Der Faktor Zeit

Wenn ich mir dann noch den Aufbau von Studien betrachte, dann kommt automatisch der Faktor Zeit ins Spiel. Fragen zum Gesundheitswesen sind halt sehr komplex. Kein Mensch ist gleich. Jeder Mensch lebt in anderen Verhältnissen. Wenn ich hier also Aussagen treffen will, wie sich ein Virus ausbreitet oder wie gefährlich ein Virus ist, dann brauche ich zum einen eine entsprechend große Testgruppe, eine ebenso große Vergleichsgruppe und vor allem Zeit.

Ich bin immer verwundert, wenn jetzt schon Aussagen gemacht werden zu den schweren Auswirkungen in Bezug auf Long-CoViD. Noch nicht einmal 10% der Weltbevölkerung sind oder waren infiziert. Die Pandemie ist gerade einmal 15 Monate alt. Und wir maßen uns jetzt schon an, Aussagen über Langzeitwirkungen zu treffen. Wissenschaftler behaupten schon jetzt, das würden Studien belegen. Ist das nicht merkwürdig? Mir kommt das wie Wahrsagerei vor, wie Kirmes.

Der Faktor Mensch

Derzeit sind Virologen, Epidemiologen usw. in aller Munde. Normalerweise führen diese Wissenschaftler eher ein Schattendasein. Jetzt können sie sich in den Vordergrund schieben und das tun sie auch. Das funktioniert aber nur, wenn sie Aussagen treffen, die dem Mainstream entsprechen. Es geht also auch um Renomee. Die ganze Wahrheit spielt dabei keine Rolle.

Ein typisches Beispiel hierfür ist Drosten (für mich ist der kein Professor). Er behauptete am Anfang der Pandemie, von Kindern gehe ein nicht unerhebliches Infektionsrisiko aus. Dafür erntete er viel Kritik. Es gab zu diesem Zeitpunkt dafür noch nicht die geringsten Anhaltspunkte. Kinder mit CoViD gab es kaum, entsprechende Tests gab auch noch nicht. Also versuchte Drosten mit einer Blitzstudie seine Aussage zu untermauern. Dafür wertete er die Daten der Kinder aus, die in diesem kurzen Zeitraum in der Berliner Charitee wegen CoVid behandelt worden waren. Viele waren es nicht. Dementsprechend war das Ergebnis nicht verwertbar. Interessanterweise wurde der Vorfall nicht großartig verfolgt, möglicherweise aus politischen Gründen sogar unterdrückt. Dem Renomee Drostens hat es nicht geschadet. Im Gegenteil, er wurde sogar mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Wissenschaftler im Dienste der Politik

Nun gibt es wissenschaftliche Institute im Dienste der öffentlichen Hand. Drei Beispiele fallen mir dabei sofort ein. Das RKI mit dem zugeordneten DIVI, das Paul-Ehrlich-Institut, und die Leopoldina. Die erst genannten unterstehen unmittelbar dem Gesundheitsministerium. Und glauben sie mir, die werden keine Studie veröffentlichen, die mit dem Ministerium nicht im Einklang steht. Wo bleiben eigentlich die Ergebnisse der RKI-Studie Kupferzell?

Bei der Leopoldina ist das diffiziler. Dem Anschein nach ist diese wissenschaftliche Vereinigung unabhängig. Finanziert wird sie aber vom Bund (80%) und vom Land Sachsen (20%). Dazu kommen auch noch persönliche Netzwerke. So ist zum Beispiel der Ehemann Merkels Mitglied der Leopoldina. Und dass Spahn seinen Einfluss nutzt, um seinen Kumpels gute Pöstchen zu verschaffen, ist ein offenes Geheimnis. Mittlerweile bekannt ist auch, dass die Politik auf die wissenschaftliche Arbeit Einfluß nimmte. So werden für gewisse Untersuchungen die Ergebnisse vorgegeben. Der einzige Auftrag der Institute ist, das Ergebnis mit wissenschaftlichen Methoden zu begründen. Und die Wissenschaft folgt bereitwillig. Im Zweifel muss man die Studie ein wenig friesieren. Wen schert das? Die Masse des Volkes merkt das nicht einmal. Willkommen ihr Schlafschafe.

Zusammenfassung

Man kann mit Studien manipulieren. Allein schon mit der Fragestellung kann man die Richtung vorgeben. Die Ergebnisse werden dann noch dadurch beeinflußt, dass man unerwünschte Aspekte einfach ausblendet. Und wenn dann noch eine gewisse Anzahl von Experten das Gleiche aussagen, dann glaubt der Bürger schnell, dass es sich hier um die Wahrheit handelt.
Häufig nutzen diese Experten ein und dieselbe Studie zur Argumentation. Vielen fällt das gar nicht auf. Und dass in der derzeitigen Lage die Studien oft aus der Hüfte geschossen sind, und somit qualitativ nicht einmal Kreisklasseniveau erreichen, das kritisiert niemand. Wenn doch, dann folgt die Hexenjagd.

Man kann doch einen so renomierten Wissenschaftler nicht angreifen.
Wieso eigentlich nicht?

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