Lauterbachs Salto rückwärts

Schulschließungen waren falsch

„Ist es nicht schrecklich, dass der menschlichen Klugheit so enge Grenzen gesetzt sind und der menschlichen Dummheit überhaupt keine?“
Konrad Adenauer

Die Corona-Maßnahmen im Rückblick

Können sie sich noch an die ganzen Corona-Maßnahmen erinnern. Lockdowns, Ausgangssperren, Maskenpflicht, Home-Office, Home-Schooling und was es da noch so alles gegeben hat. Ja, man wollte wieder einmal die Welt retten. Jeder Tote ist einer zu viel, so sprach der göttliche Karl Lauterbach seinerzeit. Und das neuartige Virus sei ein Killervirus sagte der gleiche Vollidiot noch Ende 2022. Ja, man hat im Nachhinein immer wieder versucht, diese Maßnahmen zu rechtfertigen. Die Impfung sollte der Game-Changer werden. 95 Prozent Schutzwirkung. Ja das wurde tatsächlich mal behauptet. Und wenn man die Verantwortlichen heute dazu befragt, dann machen die alle den Scholz.

Und Heute ?

Bei den Impfungen ist nicht viel übriggeblieben. Sie schützen nicht vor Infektion, auch nicht vor Infektion anderer. Sie sollen allerdings vor schweren Verläufen schützen. Sicher ist das aber auch nicht.

Dann kamen Studien auf den Markt. Die Lockdowns hätten kaum eine nachweisbare Auswirkung auf das Infektionsgeschehen gehabt. Länder, die deutlich liberaler mit dieser Pandemie umgegangen sind, sind genauso gut durch die Krise gekommen wie Deutschland. Man muss ja nur nach Schweden oder auch Florida schauen. Und wenn wir Österreich, Frankreich und Deutschland sehen, wo stehen die denn wirklich besser da?

Ausgangssperren wurden im Nachhinein sogar als verfassungswidrig eingestuft. Die Impfpflicht in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen ist nicht verlängert worden. Warum denn auch. Sie hätte gar nicht eingeführt werden dürfen. Sie war völlig nutzlos.
Selbst die Auswirkung der Maskenpflicht ist nicht so richtig zu bewerten. Im Einzelfall hat sie möglicherweise einen Nutzen gehabt, auf das gesamte Infektionsgeschehen aber eher nicht.
Leider tun sich die Verantwortlichen nach wie vor schwer, diese Fehler zuzugeben. Im Gegenteil, jedes Mittel ist recht, um sich aus der Verantwortung zu stehlen.

Schulschließungen

Das letzte Ding ist der Umgang mit den Schulschließungen. Und da wird es dann richtig schmutzig.

Als erstes meldete sich dieser Tierarzt vom RKI. Mit seinem Rücktritt vermeldete er, dass diese Schulschließungen seien nicht notwendig gewesen. Unterschiedliche Fachgesellschaften hatten schon frühzeitig die Forderung veröffentlicht, Kitas, Kindergärten und Grundschulen sollen möglichst zeitnah wieder eröffnet werden – und zwar uneingeschränkt. Ich selbst habe diese Forderung schon im Jahr 2020 genauso formuliert.

Und jetzt sagt der Wieler, der vorhandene Spielraum sei während der ganzen Pandemie nicht ausreichend mit der nötigen Sorgfalt, Ruhe und Sachlichkeit betrachtet worden. Wie bitte? Wäre das nicht die Kernaufgabe dieses RKI gewesen? Was haben die denn die ganze Zeit gemacht?

Aber Schuld war das RKI natürlich nicht. Nach Aussage Wielers habe das RKI immer Empfehlungen abgegeben, mit denen man den Betrieb in Schulen und Kitas hätte laufen lassen können… (Wieler: Schulschließungen waren unnötig… – reitschuster.de)
Und jetzt platzt mir der Arsch. Was hat denn diese hohle Nuss immer wieder auf den Pressekonferenzen geäußert? Dass er seinen Ministern, erst Spahn dann Lauterbach einmal widersprochen hätte, ist mir definitiv nicht aufgefallen. In Erinnerung ist mir aber noch seine Aussage, diese Maßnahmen dürfen nicht hinterfragt werden. Er hatte sich die ganze Zeit auf die Seite der Politik geschlagen. Und jetzt schiebt er die Verantwortung auf die Politik. Ja, das ist wirklich glaubwürdig.

Und jetzt auch noch Lauterbach

Da sagt der doch im MOMA am 30.01, die langen Schließungen von Kitas und Schulen seien ein Fehler gewesen. Aber man habe es ja nicht besser gewusst. Wissenschaftler haben zu diesen Maßnahmen geraten, was hätte man denn tun sollen. (MOMA vom 30.01.)
Tja, lieber Karl, das kommt halt dabei raus, wenn man sich nur mit Wissenschaftlern umgibt, die die eigene Meinung unterstützen. Drosten, Wieler, Stürmer, ich könnte mit einer Liste von solchen Pseudowissenschaftlern ganze Seiten füllen. Und auch der Ethikrat hat sich da nicht mit Ruhm bekleckert. Und jetzt zu behaupten, die Wissenschaftler haben es ja auch nicht besser gewusst, das kommt einer Bankrotterklärung gleich.

Es gab durchaus Wissenschaftler, die an den vielen Maßnahmen Zweifel geäußert hatten. Die wurden dann aber in einem Maße diskreditiert, dass es einem schlecht davon werden konnte. Am 4. Dezember veröffentlichte Lauterbach einen Tweet, in dem er dem schwedischen Epidemiologen Anders Tegnell den Rücktritt nahe legte. Tegnell hatte in Schweden eine ähnliche Funktion wie bei uns Drosten.

Der Tweet

Im Einzelnen schrieb Lauterbach: „Schweden zeigt, wie verheerend falsche wissenschaftliche Beratung in der Coronapolitik sein kann. Tegnell lag fast immer falsch. Und das sehr selbstbewusst. Erstaunlich, dass er noch im Amt ist. Einen ehrenvollen Rücktritt hätte ihm niemand vorgeworfen…“

Wenn man das heute liest, dann kann man das eins zu eins auf Karl Lauterbach übertragen. Denn jetzt zeigt sich, wie oft Karl Lauterbach falsch gelegen hat. Eigentlich müsste der jetzt auch zurücktreten. Ehrenvoll geht bei dem aber leider nicht mehr.

Fazit

Es ist schön, dass so nach und nach deutlich wird, wie oft unsere Politik voll danebengelegen hat. Es ist auch geil, dass der eine oder andere jetzt kleinlaut seine Fehler eingestehen muss. Leider suchen die aber immer noch nach Ausflüchten. Es sind immer die anderen schuld.

Ich nehme das diesen Musikinstrumenten (Arschgeige darf man ja nicht sagen) allerdings nicht ab. Es gab genügen wissenschaftliche Gruppierungen, die schon früh die beschlossenen Maßnahmen kritisiert hatten. Aber auf die wollte man ja nicht hören. Viel schlimmer noch, man wollte nicht einmal mit denen sprechen.

Lieber Karl, auch wenn du zu Beginn der Pandemie noch nicht in der Regierungsverantwortung gestanden hast, unschuldig bist du deshalb nicht. Zum einen hast du gegenüber Spahn immer wieder härtere Maßnahmen gefordert. Und als du dann Minister warst, hast du nichts getan, um die Maßnahmen zurückzudrehen. Und jetzt sagen, die Wissenschaftler hätten falsch beraten, dass ist wirklich erbärmlich. Vor allem auch deshalb, weil du dich selbst ja als Wissenschaftler bezeichnest. Bäh, Karl du widerst mich an.

Karl Lauterbach: Gesundheitsminister nennt lange Schulschließungen falsch – WELT

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