Wunsch und Wirklichkeit

Scholz will fünf Windräder pro Tag

„Man kann davon überzeugt sein, sich etwas zu wünschen – vielleicht Jahrelang – solang man weiß, dass der Wunsch unerfüllbar ist. Steht man plötzlich vor der Möglichkeit, dass der Wunschtraum Wirklichkeit wird, dann wünscht man sich nur eins: Man hätte es sich nie gewünscht.“
Michael Ende (aus dem Buch „Die unendliche Geschichte“)

Gestern in den Nachrichten

Ich habe es schon öfters berechnet. Wie viele Windräder gebaut werden müssen, damit die Energiewende gelingen kann. Und die Ergebnisse waren immer ähnlich. Die Energiewende kann so nicht gelingen. Man müsste ab sofort täglich fünf Windmühlen bauen, Sonn- und Feiertage mit eingeschlossen, damit wir 2030 dann ausreichend Windstrom erzeugen können. Vorausgesetzt, dass auch genügend Wind geht.

Und jetzt das. Da verkündet der Scholz, im Schnitt sollen täglich vier bis fünf Windräder an Land hinzukommen. Tagesschau zitiert ihn wie folgt: „Den Ausbau gehen wir generalstabsmäßig an. Gerade erstellen wir einen Fahrplan, was bis wann an neuen Anlagen gebaut sein muss, damit wir unsere Ziele für 2030 erreichen. Jeden Monat wird es dann ein Gespräch mit den Ländern geben, wie weit sie damit vorangekommen sind. Was nicht pünktlich geschafft wird, muss aufgeholt werden.“

Machen wir mal einen Plan

Jetzt will der Penner erst einmal einen Plan machen. Seit Jahren wird das Ziel der CO2-Neutralität verfolgt. Von allen Parteien außer vielleicht der AfD. Und eigentlich müsste jedem klar sein, welche Herausforderungen dafür zu bewältigen sind. Und jetzt müssen die erst einmal einen Plan machen. Klasse.
Selbst die Grünen, die eigentlichen Treiber dieser Energiewende, habe anscheinend keinen Plan.

Es gab da mal einen blöden Spruch bei der Bundeswehr. Den kann man mittlerweile voll auf unsere Regierung anwenden. „Keiner hat einen Plan, aber alle machen mit.“
Nun gut dann planen die erst einmal. Und mit jedem Tag der Planung gerät man ins Minus. Eigentlich müssten heute schon die ersten fünf Windräder fertiggestellt sein. Morgen dann schon zehn. Ende Februar dann schon 140. Also macht schon mal einen Plan.

Monatsgespräche

Ach ja, reden wollen sie jetzt auch. Einmal im Monat. Damit man dann wohl feststellt, dass der Plan für den Arsch ist. Aber dann kann man ja die Länder beschimpfen. Am besten die im Osten, weil da ja die AfD (Nazis) so stark ist. Ich wiederhole mich. Ende Februar werden wir mit 140 Windrädern im Hintertreffen sein. Wie man das durch Monatsgespräche beschleunigen will, weiß ich nicht.

Einige wenige aktuelle Zahlen

Derzeit gibt es in Deutschland etwa 28.000 Windräder mit einer Leistung von 58 Gigawatt. Diese Leistung ist allerdings nur verfügbar, wenn der richtige Wind geht. Nicht zu viel aber auch nicht zu wenig.
Bis Ende 2030 strebt man knapp eine Vervierfachung an. 115 Gigawatt Nennleistung soll es dann mindestens sein.

Im vergangenen Jahr nahm die Leistung aber nur geringfügig zu. Neu errichtet wurden 551 Anlagen. Bei fünf Anlagen pro Tag müssten es aber ab sofort 1825 pro Jahr sein. Zuzüglich der Anlagen die ihr Laufzeitende erreicht haben und wieder abgebaut werden.

Es gibt Probleme

Personal

Was man bei dieser ganzen Idee leider nicht berücksichtigt hat, ist die Tatsache, dass man natürlich auch mehr Arbeitskräfte für den Ausbau benötigt. Sie kennen ja das Prinzip Markt. Der Markt gibt genau die Menge eines Produktes, die auch benötigt wird. Das gilt auch für Arbeitskräfte. Und wenn sie das Ausbautempo verdreifachen wollen, dann müssen sie auch das Dreifache an Arbeitskräften zu Verfügung stellen. Diese Zusätzlichen Arbeitskräfte sind aber noch nicht einmal ausgebildet. Und selbst die vorhandenen Unternehmen klagen über Mangel an Arbeitskräften. Und auch die Hersteller und Installateurbetriebe für diese Wärmepumpen benötigen Arbeitskräfte. Da frage ich mich schon, wo die herkommen sollen. Vielleicht bekommen da ja unsere Qualitätseinwanderer ihre große Chance.

Material und Transportprobleme

Über die riesigen Betonfundamente habe ich auch schon geschrieben. Wenn also dieser Ausbau für Windenergie tatsächlich so vorangehen soll, dann heißt das, dass ab sofort täglich 1.200 Betonmischer zu den Fundamenten fahren. Auch das sind Kapazitäten, über die der Markt derzeit nicht verfügt. Aber wie heißt es so schön: der Tag hat 24 Stunden, und wenn das nicht reicht, nehmen wir die Nacht noch dazu.

Jetzt muss man die Bauteile für diese Windmühlen noch an die Baustelle bringen. Das heißt, da müssen jetzt täglich 10 -15 Schwerlasttransporte allein für die etwa 80 Meter langen Flügel über deutsche Straßen geführt werden. Auch diese Kapazitäten sind leider nicht vorhanden. Und wenn man dann noch weiß, dass diese Flügel ausschließlich im Ausland gefertigt werden, dann kann man sich den Aufwand schon vorstellen.
Sie könnten jetzt ja sagen, dann baut man halt noch ein paar von diesen LKW. Liebe Leute, das sind Spezialfahrzeuge. Die laufen nicht vom Band wie ihr VW Golf. Und die Fahrer brauche dafür eine Spezialausbildung. Auch solche Arbeitskräfte wachsen nicht auf den Bäumen.

Rohstoffbedarf

Hierzu will ich an dieser Stelle keine zusätzlichen Aussagen treffen. Dazu habe ich in meinem Beitrag „Die Energiewende kann nicht funktionieren“ ausreichend Informationen weitergegeben.

Ich möchte sie dennoch auf einen kleinen Beitrag hinweisen, den ich im Internet gefunden habe. Dort wird berichtet, dass für das Fundament eines einzigen Windrades 10.000 t Beton benötigt werden. Heißt ab sofort, 50.000 t pro Tag.
Und wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass die Zementherstellung einer der größten CO2-Emittenten ist, dann dürfte klar sein, dass diese Windmühlen ziemlich lange laufen müssen. (Siehe auch hier, Lesezeit etwa drei Minuten, die integrierten Clips dauern länger)

Finanzmittel

Ich hatte mal ermittelt, dass so eine Windmühle an Land zwischen zwei und fünf Mio. Euro kostet. Diese Kosten dürften heute deutlich höher sein. Ich glaube, wenn wir von sieben Mio. Euro ausgehen, dann dürften wir durchaus richtig liegen. Das heißt es entstehen jetzt Kosten von 35 Mio. Euro täglich. Das sind dann im Jahr fast 13 Mrd. Euro. Und die trägt nicht die Wirtschaft allein. Da werden ordentlich Steuergelder reingepumpt. Aber wir haben es ja.

Weitere Probleme

Das sind jetzt nur die Überlegungen zu den Windrädern. Da haben wir noch nicht einen einzigen Gedanken zu Speichermöglichkeiten und dem notwendigen Netzausbau gemacht. Auch wenn unsere Spezialwissenschaftlerin Claudia Kemfert sagt, wir hätten Speicher noch und nöcher, dann muss das nicht stimmen. Die derzeitigen Speicherkapazitäten in Deutschland würden gerade einmal Strom für 30 Minuten liefern. Wohl dem, der dann einen Stromerzeuger hat.

Aber wie kommt der Scholz da drauf?

Nun, es gibt ja diese berühmt-berüchtigte Bundesnetzagentur. Das ist keine neutrale Institution. Das ist eine Bundesoberbehörde im Aufgabenbereich des Wirtschaftsministers. Ja, sie lesen richtig. Die unterstehen diesem ahnungslosen grünen Philosophen. Und der Chef von diesem Haufen, der grüne Klaus Müller, der sagt bestimmt nichts, was der Habeck nicht hören will.

So, dieses Institut ist hauptverantwortlich für die Erstellung des Berichtes des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Ich will ihnen den Bericht nicht vorbeten. Er soll um die 140 Seiten lang sein. Ich empfehle ihnen aber dazu einen Kommentar von Manfred Haferburg, der bei der Achse des Guten erschienen ist (Lesezeit 6 Minuten, die sich aber lohnen).
Und aus diesem Bericht ergeben sich dann die Vorstellungen unseres Kanzlers. Ob die Energiewende wirklich möglich ist, wird dabei nicht geprüft. Leider wird da nur geschrieben, was zu erreichen ist. Über das wie findet man dann natürlich keine Angaben. Das ist unseren Politidioten aber eh egal.

Fazit

Tolle Idee, und wieder einmal Beruhigungspillen für die links-grünen Glaubensfanatiker. Ja, immer feste Glauben, damit werden wir es schon richten. Und Scholz ist jetzt nicht nur der Vergessliche, jetzt ist er auch noch Schaumschläger. Eigentlich ist aber auch das nicht neu.

Ob es machbar ist? Ich glaube nicht daran. Ich bin überzeugt, wir werden auch noch 2035 mit Verbrennern auf der Straße unterwegs sein. Wer soll dennn sonst den Beton zu den Windmühlen bringen?

Ausbau bis 2030: Scholz plant „vier bis fünf Windräder“ täglich | tagesschau.de

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