Wettkampf um die schärfsten Maßnahmen?

„Die meisten Menschen bewegen sich auf dem goldenen Mittelweg und wundern sich, wenn er verstopft ist.“
Hellmut Walters (1930-85), dt. Schriftsteller

Wenn man im Augenblick beobachtet, was die Staaten für Maßnahmen ergreifen, um Corona zu besiegen, dann könnte man meinen, es wäre ein Wettkampf um die schärfsten Regeln. Australien und Neuseeland gehen in scharfe Lockdowns schon bei geringsten Inzidenzen. Schärfer geht es kaum. In Deutschland und anderen Ländern geht es um die Frage 3G oder 2G oder wer weiß noch was. Wohltuend heben sich die Skandinavier, England und einige Andere davon ab. Die haben die Corona-Regeln gänzlich abgeschafft.

Was treibt Italien

In Italien gibt es den grünen Pass. Eigentlich ist das ein QR-Code auf dem der Status getestet, geimpft oder genesen abgelegt ist. Die Tests sind wie in Deutschland selbst zu bezahlen.
Der „grüne Pass“ wurde bisher benötigt, wenn man öffentliche Bereiche besuchen wollte. Das betraf natürlich die Ämter, aber auch Kinos, Restaurants und andere Geschäfte. Letztendlich ist das eine Regel, die wir mit 3G bezeichnen.
Seit wenigen Tagen gilt diese Regelung in Italien auch für das Arbeitsleben.

Folgen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Die Arbeitgeber müssen jetzt prüfen, ob die Arbeitnehmer einen gültigen 3G-Nachweis (grüner Pass) mit sich führen. Wer keinen gültigen Nachweis hat, darf nicht zur Arbeit. Die Bezahlung fällt dann auch weg. Nach mehreren Tagen kann das sogar zur Kündigung führen.
Die Regierung begründet das damit, man müsse die Impfquote erhöhen. Daher müsse man die Impfskeptiker von der Impfung überzeugen. Leider leistet die Regierung aber keine Überzeugungsarbeit. Denn das was sie derzeit tut, ist Erpressung, nichts Anderes. Habe ich da irgendetwas vergessen? War Erpressung nicht ein Straftatbestand? In meinen Augen sind diese Maßnahmen zur „Überzeugung“ Stasi-Methoden.
Jetzt liegt die Impfquote in Italien bei 80%. Welche Impfquote erreicht werden soll, sagt allerdings keiner.

Unmittelbare Folgen

Jetzt taucht allerdings ein Problem auf. In den Häfen Italiens kam es schon zu Demonstrationen. Viele der dort eingesetzten Arbeiter kommen aus dem osteuropäischen Ausland. Unter anderem gilt das auch für viele LKW Fahrer. Die kennen zum einen diese Regeln nicht, zum Anderen sind sie schon geimpft. Aber leider wird dieser Impfstoff in großen Teilen der EU nicht anerkannt. Es handelt sich um den Sputnik V aus Russland. Was es für Folgen haben kann, wenn Hafenarbeiter und LKW-Fahrer nicht zu Verfügung stehen, sieht man derzeit in England. Aber Politiker scheinen nicht lernfähig zu sein.

Und was macht Deutschland?

Die 3G-Regeln gibt es bei uns schon länger. Ungeimpfte müssen seit dem 11. Oktober ihre Tests selbst bezahlen. Und wenn Ungeimpfte aufgrund eines Kontaktes in Quarantäne müssen, dann fällt der Anspruch auf Lohnfortzahlung weg. In soweit können wir mit den Italienern gut mithalten.

Aber wir sind noch besser. Wir führen die 2G-Regel ein. Ungeimpfte dürfen jetzt nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen. Einige Bundesländer gehen sogar soweit, dass selbst Geschäfte die 2G-Regel einführen dürfen. Hessen, Baden-Würtemberg und Niedersachsen haben das sogar auf die Lebensmitteldiscounter ausgedehnt.

Natürlich liegt die Entscheidung bei den Unternehmen. Sie können das tun, müssen es aber nicht. Nur bei Beibehaltung der 3G-Regel bleibt halt auch die Maskenpflicht. Der Staat ist fein raus. Er kann sagen, er habe das ja nicht angeordnet, die Unternehmen machen das freiwillig. Dass er aber weiterhin die Ausgrenzung der Ungeimpften vorantreibt wird geflissentlich unter den Teppich gekehrt.

Begründungen

Auch hier geht es um die Erhöhung der Impfquote. 80%, bei den über 50-jährigen sogar schon 90%, sind wohl nicht genug. Es muss noch mehr werden, weil wir ja die Kinder nicht impfen können. Und es gäbe schon Landkreise, wo die Inzidenz bei den 10-20 jährigen über 500 sei. Welche Impfquote man aber für eine Herdenimmunität erreichen muss, das sagt einem keiner. Auch der Gesundheitsexperte der SPD, Seuchen-Karl, hat keine Ahnung. Das ist allerdings nicht neu.
Übrigens, was immer wieder betont wird: es sei ausreichend Impfstoff da. Ich glaube, es ist zu viel Impfstoff da, und sie wissen nicht, wie sie ihn unter die Leute bringen sollen.

Es gibt aber Lichtblicke

So haben die Supermarktketten Aldi, Rewe (dazu gehört auch Penny und Toom-Baumarkt) und Lidl schon klar geäußert, dass sie die 2G-Regel nicht einführen werden.
„Zutrittsbeschränkungen zu den Märkten von Aldi Nord im Sinne einer 2G- oder 3G-Regelung sind derzeit nicht geplant“, heißt es in einer Stellungnahme. „Einzelne Kundengruppen vom Einkauf auszuschließen würde grundsätzlich unserem Selbstverständnis des zuverlässigen Grundversorgers widersprechen.“ Ähnlich äußern sich auch die anderen Unternehmen.

Darüber hinaus habe ich im Internet die Seite https://unternehmer-mit-herz.com/ gefunden. Da können sich Unternehmen eintragen, die bei dieser Erpressungskampagne nicht mitmachen. Diese Unternehmen verpflichten sich, auch im Quarantänefall den Lohn weiter zu zahlen. Diese Seite sollten sie sich einmal anschauen. Die ist wirklich gut.

Zusammenfassung

War im letzten Jahr eine Impfquote von 75% angestrebt, so reicht das auf einmal nicht mehr aus. Jetzt sollen die Impfskeptiker von der Notwendigkeit einer Impfung „überzeugt“ werden. Dafür ist einigen Staaten jedes Mittel recht. Und wenn in diesem Zusammenhang einer von Stasi-Methoden spricht, dann kann ich das sogar verstehen. Deutschland ist bei diesen Methoden weit vorne zu finden. Aber das war ja auch schon in der Vergangenheit so. Dabei gehen die Regierungen so geschickt vor, dass sie die Handlungsverantwortung an die Unternehmer abdrücken. Was sitzen da, für widerwärtige Hosensch… Sorry, ich raste gleich aus.

Gott sei Dank gibt es noch Unternehmen, kleine wie große, denen der Rechtsstaat nicht egal ist. Unternehmen, die sich diesen unsinnigen Maßnahmen widersetzen. Diesen gehört mein höchster Respekt. Das aber deren übergeordnete Verbände, zum Beispiel der Handelsverband, sich nicht zu Wort melden, ist schon einigermaßen erbärmlich.

Ich werde jedenfalls keinen Laden betreten, in dem 2G gilt, obwohl ich es dürfte. Ich stehe für den Rechtsstaat, Diskriminierung ist mir zuwider. Das gilt nicht für Links-Grüne.

Noch ein Lauterbach zum Schluss

Die CoViD-Heulboje befürwortet logischereise die 2G-Regel. Dem kann es ja nie scharf genug sein. Ausnahmen will er nur im Lebensmittelhandel zulassen. Kann es sein, dass er doch befürchtet, irgendwann einmal verprügelt zu werden?

https://www.achgut.com/artikel/zwang_zum_gruenen_pass_am_arbeitsplatz_in_kraft_getreten

https://www.infranken.de/ueberregional/deutschland/keine-ungeimpften-im-supermarkt-erstes-bundesland-ermoeglicht-2g-im-einzelhandel-art-5313123

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