Über was sprechen wir da eigentlich

Vom Umgang mit Geldbeträgen

„Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das wichtigste im Leben. Heute, da ich alt bin, weiß ich, es stimmt.“
Oscar Wilde

Ein morgentliches Gespräch

Heute Morgen ist meine Frau bei Face-Book auf einen Post gestoßen, in dem es um die Energiewende ging. Ich weiß nicht einmal mehr, um was es im Detail ging. Auf jeden Fall muss es auf den Post unzählige kritische Reaktionen gegeben haben. Daraufhin sagte ich, dass diese Energiewende aus finanziellen Gründen überhaupt nicht umsetzbar ist. Und da meinte meine Frau, dass man ja auch Unmassen von Geld für die Flüchtlinge ausgäbe.
Daraufhin sagte ich ihr, dass es bei den Flüchtlingen und etwa 20 Mrd. Euro jährlich gehe, die Energiewende uns aber mindestens 1.000 Mrd. Euro kosten werde. Dagegen seien die Kosten für die Flüchtlinge doch lediglich „Portokasse“.
Nun, wenn sie Bedenken, sie können 50 Jahre lang jährlich 20 Mrd. für Flüchtlinge ausgeben, bis sie den gesamten Aufwand für die Energiewende erreicht haben. Das ist dann doch wirklich „Portokasse“. Aber 20 Mrd., das soll wirklich Portokasse sein? Ich glaube, wir sollten uns mal mit Summen auseinandersetzen.

100.000 Euro sind doch schon so viel

Als ich mein erstes Haus kaufte, es kostete seinerzeit 220.000 Mark, da wurde mir angesichts dieser Summe schon schwindlig. Das zweite Haus, es war eine Ersteigerung, kostete 50.000 Euro. Das war dann schon eher wie ein Wochenendeinkauf. Man kann sich also an größere Beträge durchaus gewöhnen.
Meine Tochter arbeitete bei einem Unternehmen, das große Generatoren produzierte. Sie war da Teil der Geschäftsführung. Und da hantierte sie unter Umständen mit Millionenbeträgen. Klar war das nicht ihr eigenes Geld. Aber es verändert doch den Blickwinkel, wenn man dann ein Haus baut.
Um hier ein gewisses Verständnis zu entwickeln, möchte ich ihnen mal einige Verhältnisse aufzeigen.

Fangen wir klein an

Wenn sie heute ein vernünftiges Fahrrad kaufen, dann kostet das etwa 1.000 Euro. Ein E-Bike ist deutlich teurer. Bei einem Lastenfahrrad sind sie dann schon schnell bei vier bis fünftausend Euro. Bleiben wir aber einfach einmal beim normalen Fahrrad.
Wenn sie heute ein Auto kaufen, dann sind sie schnell bei 50.000 Euro, insbesondere dann, wenn sie sich für einen Vollelektrischen entscheiden. Ich habe gestern einen vollelektrischen Renault Megane gesehen, der hätte 46.000 Euro gekostet. Machen wir es aber rund, nehmen wir die 50.000 Euro.
Das heißt, der Wert eines Autos entspricht dem Wert von 50 Fahrrädern.

Der Hauskauf

Meine Tochter hat gebaut. Viel Eigenleistung war nicht möglich, sind halt keine Handwerker. Das Haus hat mit Grundstück etwa eine halbe Million Euro gekostet.
Und jetzt nur einmal eine Frage nach ihrem Gefühl. Ist das viel. Wie fühlt sich eine halbe Million an? Sprechen wir einfach über 500.000 Euro. Das ist gefühlsmäßig doch viel verträglicher, oder. Natürlich ist das das gleiche. Aber mit den Tausendern können wir noch ganz gut umgehen. Bei den Millionen wird einem dann doch ganz anders.
Aber setzen wir den Betrag mal ins Verhältnis mit den vorangegangenen Werten. Für 500.000 Euro würden sie 10 E-Autos bekommen oder 500 Fahrräder. Also ich habe zwei. Bei 500 Fahrrädern würde meine Garage nicht ausreichen.

Reden wir über Windmühlen

In Deutschland drehen sich derzeit etwa 30.000 Windmühlen zur Stromerzeugung. Ich hatte da schon einmal berichtet. So eine Windmühle kostete seinerzeit zwischen 5 und 10 Millionen Euro. Da die Dinger immer größer werden gehe ich einfach einmal von 10 Mio. aus.
Also eine Windmühle kostet etwa 10 Mio. Euro. Auch das setzen wir einmal in ein Verhältnis. Der Wert einer Windmühle entspricht also dem Wert von 20 Einfamilienhäusern, oder 200 E-Autos. Die Fahrräder will ich gar nicht mehr zu Vergleich heranziehen.
Zurzeit haben wir etwa 30.000 dieser Windmühlen. Um die Energiewende hinzubekommen, brauchen wir noch ein paar von diesen Dingern. Es gibt da unterschiedliche Berechnungen. Ich bin damals von 200.000 zusätzlichen Windmühlen ausgegangen und lag mit meiner Berechnung ziemlich am unteren Rand (Beitrag vom 13.11. 2021). Machen wir es uns aber einfach und rechnen weiter mit 100.000 Windrädern. Die würden uns dann insgesamt 1.000 Millionen oder eine Milliarde Euro kosten. Das entspräche dann in etwa 200.000 Einfamilienhäusern.

Wir brauchen etwas Größeres zum Vergleich

Mit den Häusern geht das nicht mehr. Nehmen wir als Beispiel den Airbus A320. Der kostet so um die 100 Millionen Euro. Das heißt, für den Ausbau der Windenergie würden Kosten entstehen, die dem Wert von 10 Flugzeugen des A320 entsprechen. Und da habe ich noch extrem knapp gerechnet. Nur so nebenbei, für einen A320 würde ich 2.000 E-Autos bekommen. Wieviel Fahrräder das sind, können sie selbst ausrechnen.

Die Energiewende insgesamt

Nun sind die Windräder ja nur ein kleiner Teil dieser Energiewende. Für Photovoltaik gelten ja die gleichen Zahlen. Dann muss aber auch das komplette Stromnetz ausgebaut werden, um die Alternativen überhaupt anschließen zu können. Und natürlich brauchen wir auch Kapazitäten für die Stromspeicherung. Und da gibt es noch gar nichts.
Trotz allem werden wahrscheinlich weiterhin Gaskraftwerke als Reserve benötigt. Der Neubau eines solchen Kraftwerkes kostet je nach Leistung etwa eine Milliarde Euro. Sie wissen schon, das war das mit den zehn A310.
Insgesamt werden die Kosten für die Energiewende seitens der Bundesregierung auf etwa 500 Mrd. Euro geschätzt. Andere Wissenschaftler gehen von der doppelten Summe aus. Ich halte das auch für viel realistischer, weil der Lügen-Roland ja schon immer Experte für Schönrechnen war.
Nehmen wir also als Basis die 1.000 Mrd., alsa 1 eine Billion Euro.

Und jetzt lassen wir die Zahlen wirken

Eine Billion, 1.000 Milliarden, das ist eine Zahl mit 12 Nullen. Das sieht so aus: 1.000.000.000.000. Das wird uns die Energiewende kosten. Und zwar nur der Aufbau der entsprechenden Infrastruktur. Was da noch an laufenden Betriebskosten dazukommt, weiß keiner.

Wie hieß es seinerzeit noch bei Tritt-ihn? Die Energiewende würde uns nicht mehr kosten als eine Kugel Eis. Wenn dem so wäre, dann müsste bei einer Bevölkerung von 80 Millionen die Kugel Eis etwa 12.500 Euro kosten. Oder etwa 1250 Fahrräder.
Nun gut, die Grünen taten sich ja schon immer schwer beim Denken. Beim Rechnen war und ist es noch viel schlimmer.

Fazit

1 Billion Euro, so hoch werden die Kosten für die Energiewende veranschlagt. Für das Geld könnte man 1 Milliarden Fahrräder kaufen. Da würde jeder Bundesbürger 10 Fahrräder erhalten. Aber was will ich mit 10 Fahrrädern?
Oder man könnte 20 Mio. E-Autos kaufen. Dann hätte fast jede Familie ein E-Auto. Das entspräche den Zulassungen der nächsten zehn Jahre.
Der gesamte Bundeshaushalt beträgt übrigens in etwa 500 Mrd. Euro im Jahr. Das heißt die Energiewende kostet uns insgesamt so viel, wie zwei komplette Jahreshaushalte des Bundes. Leider wird der aber auch für andere Dinge gebraucht.

2 Kommentare

  1. Vor lauter Millionen und Milliarden wird einem ganz schwindelig.

    Ein einfacher Vergleich zwischen „Million“ und „Milliarde“:

    – 1 Million Sekunden sind 11 Tage
    – 1 Milliarde Sekunden sind 32 Jahre

    1. Der Kommentar hat mich noch zu einer anderen Berechnung motiviert.
      Stellen sie sich einmal vor, sie verdienten monatlich 5.000 Euro. Ich weiß, das wäre schon ein gutes Einkommen. Um dann eine Million Euro zu erwirtschaften müssten sie dann 200 Monate bzw. gut 12 Jahre arbeiten. Für eine Milliarde müssten sie 200.000 Monate bzw. knapp 17.000 Jahre arbeiten.
      Also das mit der Milliarde habe ich mir schon abgeschminkt.

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