Gibt es einen Grund für Verständnis?

Der Angriff der Hamas

„Widerwärtigkeiten sind Pillen, die man schlucken muss, nicht kauen.“
Georg Christoph Lichtenberg – Wikipedia

Die letzten Tage

In den letzten Tagen sind Ereignisse in unser Leben getreten, die mir in dieser Form nicht mehr vorstellbar waren. Da überfallen Terroristen ein Land und töten alles, was ihnen in den Weg kommt. Alte Menschen, Frauen, Kinder, sogar Babys werden getötet. Man will sogar geköpfte Säuglinge gesehen haben. Aber nicht genug. Die Leichen werden auch noch geschändet. Als Trophäe dem eigenen Volk vorgeführt.

Ich kann machen was ich will. Es ekelt mich maßlos an. Egal, ob es für dieses Tun irgendeine
Begründung gibt, wer so handelt, hat jegliches Recht auf Vergebung verwirkt.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. So steht es in unserem Grundgesetz. Und dazu stehe ich uneingeschränkt. Das heißt aber auch auf der anderen Seite, dass man sich entsprechend verhält. Und genau das haben die Terroristen der Hamas nicht getan. Deren Handeln war alles, aber nicht menschenwürdig. Verzeihen sie mir bitte, aber diesen Terroristen spreche ich die Menschenwürde ab. So verhalten sich keine Menschen. Noch nicht einmal Tiere verhalten sich derart mordlüstern.

Ein solches Handeln kann seine Ursachen nur in einem abgrundtiefen Hass finden. Aber wo kommt der her? In diesem Beitrag will ich einige Überlegungen zu diesem Thema anreißen. Ob ich aber den Kern der Sache treffe, ich weiß es nicht.

Ein Blick in die Geschichte

Der Raum, um den es hier geht, heißt Palästina. Er befindet sich am südöstlichen Mittelmeer und umfasst in etwa den Bereich des heutigen Israels und Teile Jordaniens. Südliche Teile des Libanons und Syriens dürfte man auch noch hinzuzählen. Wie weit die Region in den Sinai hineinreicht, dürfte eine Frage der Definition sein.

Die Geschichte dieser Region ist außerordentlich wechselhaft. Und seien sie beruhigt. Ich werde das jetzt nicht bis ins Detail aufdröseln. So stand die Region zur Zeit der Pharaonen unter ägyptischer Herrschaft. Dann folgten die Byzantiner. Die Zeit unter römischer Herrschaft dürfte uns allen bekannt sein. Dort nannte sich die Kernregion des heutigen Israels einschließlich des Westjordanlands Judaea. Es war römische Provinz. In diese Zeit fällt auch der Ursprung des Christentums.
Später stand die Region unter osmanischer Herrschaft. Das dürfte auch erklären, warum Erdogan so großes Interesse an der Region hat. Allerdings nicht zum Vorteil Israels. Ich weiß nicht genau, wie es dann weiterging. Ich bin mir aber sicher, dass die Briten gegen Ende des 19. Jahrhunderts in diesem Raum eine große Rolle spielten.

Was für unser weiteres Verständnis wichtig ist, ist die Tatsache, dass es den Staat Israel erst seit 1947 gibt. Den Staat Palästina gibt es sogar erst seit 1967. Dieser hat zwar Beobachterstatus bei den UN, ein vollwertiger souveräner Staat ist Palästina aber nach wie vor nicht.

Religion

Ägypter, Griechen und auch die Römer hatten alle polytheistischen Religionen. Auch andere Kulturen wie Karthager oder Byzantiner dürften polytheistische Religionen gepflegt haben. Die einzige monotheistische Religion war in diesem Raum das Judentum. Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung entstand durch das Wirken eines Jesus das Christentum. Erst 600 Jahre später entstand durch das Wirken Mohammeds der Islam. Daraus leiten Muslime auch gerne ab, dass ihre Religion die modernste sei. Nun, darüber kann man streiten.
Diese drei monotheistischen Religionen haben eine wesentliche Gemeinsamkeit. Alle berufen sich auf den Urvater Abraham. Das nur mal zu ihrer Information, wenn mal der Begriff abrahamitische Religion fällt.

Die Region in Film und Literatur

Ich hasse Geschichtsbücher. Trocken und irgendwie nicht greifbar. Das ist was für junge Frauen, die gut in auswendig lernen sind. Ich liebe es viel mehr, wenn man Geschichte in Romane oder Filme verpackt. Für Historiker ist das zwar immer ein Gräuel, weil möglicherweise Details falsch dargestellt werden. Ich sehe dabei aber kein Problem, weil so Geschichte einer viel breiteren Masse nähergebracht werden kann. Und auch Geschichtsbücher kann man manipulieren. In totalitären Staaten ist das sogar völlig normal.

Und so möchte ich ihnen zwei Filme anbieten, die zwar schon älter sind, die ich aber immer noch sehr gut finde. Die Entstehung des Judentums ist sehr gut dargestellt im Film Die zehn Gebote (1956) mit Charlton Heston (Moses) und Yul Brynner (Pharao) in den Hauptrollen.
Die Entstehung des Christentums ist in meinen Augen sehr gut dargestellt im Monumentalfilm Ben Hur (1959), wieder mit Charlton Heston in der Hauptrolle.

Über die Entstehung des Islam kenne ich keinen Film. Das mag auch daran liegen, dass der Islam solche Filme nicht zulässt.

Das Problem

In Palästina lebten über Jahrtausende Araber und Juden mehr oder weniger friedlich nebeneinander. Natürlich war dieser Raum immer wieder von fremden Mächten besetzt. Aber mir sind aus dem Geschichtsunterricht keine größeren gewalttätigen Konflikte bekannt. Aber vielleicht habe ich im Unterricht auch nur gepennt. Sie wissen ja, die Geschichtsbücher.
Es mag daran liegen, dass das Judentum möglicherweise wirklich toleranter als andere Religionen ist. Ich will darüber aber nicht spekulieren.

Seit 600 nach Christus verbreitete sich der Islam im arabischen Raum. Dabei sollte man wissen, dass der Religionsgründer Mohammed kein Prophet wie beispielsweise Jesus war. Er war vielmehr ein Krieger, der durchaus bereit war seine Interessen gewaltsam durchzusetzen. Ob das der Grund ist, weshalb der Dschihad Eingang in den Koran gefunden hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Es steht jedenfalls fest, dass der Dschihad je nach Auslegung, Gewalt gegenüber Andersgläubigen ausdrücklich zulässt. Die Beschreibung des Dschihad bei Wikipedia greift da meines Erachtens deutlich zu kurz. Der fundamentale Islam hat mit Gewalt definitiv kein Problem.

Israel – der Judenstaat

1947 wird also der Staat Israel gegründet. Wenn sie darüber mehr wissen wollen, dann müssen sie sich an anderer Stelle informieren. Hier würde das deutlich zu weit führen.
Sicherlich spielt die Verfolgung der Juden im dritten Reich eine Rolle. Ob das aber der alleinige Grund war, weiß ich nicht. Fest steht außerdem, dass die Briten dabei eine wesentliche Rolle gespielt haben.

Die Situation können sie auf dem Bild gut erkennen. Der ursprüngliche Staat Israel bestand im hellgelben Teil auf der Karte. Die Gründung Israels ging mit Masse zu Lasten Jordaniens. Aufgrund mehrerer militärischer Konflikte hat Israel die grünen Teile zeitweise besetzt. Abgesehen von den Golanhöhen im Norden unterstehen diese Gebiete heute der palästinensischen Autonomiebehörde.

Eigentlich könnte jetzt alles gut sein. Und es hat auch immer wieder Versuche gegeben, um die Region zu befrieden. Leider werden diese Versuche immer wieder von Terrororganisationen wie den Hamas im Gaza-Streifen oder der Hisbollah im Libanon unterminiert. Selbst die Fatah im Westjordanland hat sich nicht von Gewalt distanziert, auch wenn sie in den deutschen Medien gerne als gemäßigt dargestellt wird.
Hinter diesen Organisationen stehen der Iran und Syrien. Die Aussage „Palästina – vom Jordan bis zum Meer“ sagt eigentlich alles.

Der Stachel in der Islamischen Welt

Eigentlich dürfte es jedem klar sein, dass die muslimische Welt den Staat Israel als Stachel im eigenen Fleisch sieht. Dass das aber zu so einem Hass führt, ist für mich kaum nachvollziehbar. Wie dem auch sei, in großen Teilen der Welt ist Gewalt nach wie vor ein legitimes Mittel. Prügelstrafe in den Schulen ist gar nicht so selten. Ich habe das in Afghanistan mehrfach selbst erlebt. Menschen die in solch einer Umwelt aufwachsen werden natürlich entsprechend geprägt.
Und wenn es dann noch gegen Ungläubige geht…

Der künstliche Staat

Wenn sie sich die europäische Landkarte anschauen, dann werden sie feststellen, dass die Masse der Länder eine über Jahrhunderte andauernde Entwicklung hinter sich haben. Natürlich gab es immer wieder Grenzverschiebungen. Auch Kriege hat es immer wieder gegeben. Frankreich, England oder Russland, das sind Länder, die schon eine Geschichte haben, die mehrere Jahrhunderte umfasst. Einer der wenigen Ausnahmen ist dabei eigentlich Deutschland. Auch das deutsche Kaiserreich ist im Vergleich zu anderen Nationen eigentlich ziemlich jung. Und die Bundesrepublik, reden wir nicht darüber.

Der Staat Israel hat dem gegenüber eigentlich gar keine Entwicklungsgeschichte. Dieser Staat wurde 1947 gegründet und war dann einfach da. Und es gibt noch eine Besonderheit. Dieser Staat wurde gegründet als Staat der Juden. Ich glaube sogar, dass das einzigartig ist. Ich kenne keinen anderen Staat der ausschließlich eine Ethnie als Begründung hat. Natürlich spielt Religion immer eine Rolle. Und natürlich gibt es Länder, in denen eine Staatsreligion festgelegt ist. Es ist auch ein Fakt, dass dort Andersgläubige verfolgt werden. Gerade islamische Staaten tun sich da besonders hervor. Aber war der Islam die Ursache für die Staatsgründung? Im Falle des Iran und auch Jordanien bin ich mir sicher, dass das nicht der Fall war. Beides waren vormals Königreiche. Islamische Organisationen haben sich diese Staaten allerdings mit Gewalt einverleibt. Aber diese Staaten existierten auch schon vor der Islamisierung.

Aus diesen Gründen muss Israel logischerweise als Fremdkörper betrachtet werden. Warum das aber zu einem so ausgeprägten Judenhass geführt hat, kann ich nicht beurteilen. Dass die heiligen Schriften des Islam da eine Rolle spielen, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Auch wenn das in der so woken westlichen Welt gerne relativiert wird.

Sind die Hamas wirklich so böse?

Ja, sie sind es. Und es sind die Hamas nicht allein. Es gab immer wieder islamische Gruppierungen, die mit äußerster Gewalt gegen Andersgläubige vorgegangen sind. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an das Attentat bei den olympischen Spielen 1972 in München. Auch der IS dürfte noch in guter Erinnerung sein. Und ich bin mir sicher, dass das auch in Zukunft weitergehen wird.

Ich will das hier gar nicht weiter ausführen. Da empfehle ich ihnen lieber die zwei folgenden Links.

Die perverse Logik der Hamas – DIE ACHSE DES GUTEN. ACHGUT.COM (1 min)
Die brutal ehrlichen Worte der Hamas – DIE ACHSE DES GUTEN. ACHGUT.COM (1 min)

Sie sind beide sehr kurz. Und sie beschreiben die Situation besser als ich das je könnte.

Fazit

Dass man Israel in der Region nicht wirklich liebt, kann ich eventuell noch verstehen. Es ist für mich halt ein künstlicher Staat. Ich glaube sogar, dass Israel sich dessen bewusst ist. Allerdings ist dieser Staat eigentlich dauerhaft im Verteidigungsstatus. Friedensbemühungen scheitern regelmäßig an der fehlenden Bereitschaft der Nachbarländer.
Auch wenn viele dieser Länder anscheinend um Entspannung bemüht sind. Eine klare Distanzierung vom Verhalten der Hamas ist ausgeblieben.
Dem gegenüber stehen vielmehr Länder wie Katar und der Iran, die diese Terrororganisationen sogar noch aktiv unterstützen.

Egal wie ich zu Israel stehe. Ein solches Massaker ist in keiner Weise zu tolerieren. Und wenn Menschen in Deutschland solche Aktionen auch noch feiern, dann gehören die definitiv nicht zu Deutschland. Die gehören in den Knast.

2 Kommentare

  1. Natürlich gibt es absolut keinen Grund für ein „Verständnis“ der Gräueltaten.
    Aber über der ursprüngliche Grund liegt in der „Landnahme“ der Juden nach 2.000 Jahren „Abwesenheit“.
    Ich habe letztes Jahr versucht, das Dilemma meinen Enkeln zu erklären:

    Vor etwa 3.000 Jahren zog ein Mann mit dem Namen Abraham mit ein paar Ziegen und Schafe durch die Wüste und hatte kein richtiges Zuhause. Ein armseeliges Leben! Da kam er an ein schönes Land. Das wollte er für seine Familie, seine Kinder und seine Enkel haben. Damit sie nicht mehr herumziehen mussten.

    In diesem Land Kanaan -in dem Milch und Honig floss, wie er sagte- wohnten aber schon andere Leute. Abraham hat viele vertrieben und behauptet, sein Gott (er nannte ihn Jahwe) hätte ihm das Land geschenkt. Und er schrieb das in ein dickes Buch, damit es alle wussten. Dieses Buch nennen die Juden „Talmud“ und die Christen „Die Bibel“.

    Zwischendurch waren die Juden (so nannten sich die Nachkommen Abrahams) 400 Jahre lang in Ägypten. Weil es in Kanaan nichts mehr zu Essen gab, mussten sie ihr Land verlassen und im reichen Ägypten als Fremdarbeiter schuften. Ein Anführer mit dem Namen Mose führte dann die Juden wieder nach Hause, nach Kanaan.
    40 Jahre lang dauerte ihr Marsch durch die Wüste, bis sie endlich wieder zu Hause -in Kanaan- waren. Im „gelobten Land“. So nannten sie es, weil ihr Gott Jahwe es ihnen „gelobt“, d.h. „versprochen“ hatte.

    Mose hat es aber nicht geschafft; er durfte vom Berg Nebo aus das gelobte Land noch sehen und ist dann gestorben. Dort hatten sich aber inzwischen wieder die ehemaligen Bewohner eingenistet.
    Und schon wieder mussten die Juden unter Moses Nachfolger Joschua gegen sie kämpfen. Sie töten, vertreiben oder zu Sklaven machen. („Joshua fought the battle of Jericho ..“)

    Zuvor hatte Gott Jahwe dem Anführer Mose auf dem Berge Sinai ein paar Hundert Gesetze diktiert. 613, um genau zu sein. ( 248 Gebote und 365 Verbote)

    Man sollte nicht am Samstag arbeiten, sich nicht die Haare schneiden lassen, nicht Milch und Fleisch zusammen in einem Topf kochen, nicht stehlen und keine Juden töten.
    Die 10 wichtigsten nennen wir heute „Die 10 Gebote“.
    Den Rest beachten wir heute nicht mehr; in Israel gibt es aber noch Leute (man nennt sie „Orthodoxe Juden“), die sich daran halten.

    1.000 Jahre lebten die Juden dann in Kanaan, bis sie vor fast 2.000 Jahren aus diesem schönen Land vertrieben wurden.
    Sie hatten sich mit der damaligen Weltmacht, den Römern, angelegt und dabei den Kürzeren gezogen. Und nun hatten sie wieder keine Heimat mehr.
    Auf der ganzen Welt zerstreut, hausten sie in der Fremde und erzählten sich immer die Geschichte von Abraham und der verlorenen Heimat. Keiner wollte sie haben und nirgendwo waren sie beliebt.
    Vielleicht weil sie sich immer für etwas Besonderes gehalten haben, immer von der verlorenen Heimat erzählten und sich nicht mit den anderen Leuten -den Einheimischen- verheirateten.
    Sie blieben Fremde in der Fremde.
    Aber sie träumten davon, irgendwann einmal in das Land ihrer Vorfahren zurückzukehren.

    Vor 80 Jahren gab es einen großen Krieg -den 2. Weltkrieg- in dem viele Juden von den Deutschen eingesperrt und umgebracht wurden.
    Diejenigen, die übrig geblieben waren, wollten endlich wieder ein eigenes Land haben. Und sie kamen aus der ganzen Welt in das Land, aus dem sie 2.000 Jahren zuvor vertrieben wurden. In ihre alte Heimat, Eretz Israel.

    Da wohnten aber inzwischen ganz andere Leute. Man nannte sie Palästinenser, weil das Land inzwischen Palästina hieß.. Mit denen wollten die Nachkommen von Abraham aber nichts zu tun haben. Sie haben fast alle weggejagt.
    Jetzt hatten die nun keine Heimat mehr und hausten in den Nachbarländern in Flüchtlings-Lagern.

    Natürlich waren die Palästinenser ziemlich sauer und wollten wieder zurück in ihr Land. Notfalls mit Gewalt. Sie haben überhaupt nicht eingesehen, dass das nicht mehr ihr Land, sondern das Land der Juden sein sollte. Die waren ja 2.000 Jahre lang weg gewesen. Und wer 2.000 Jahre weg war, der hatte kein Anrecht mehr auf sein Zuhause.

    Aber Abrahams Nachkommen wollten das Land alleine besitzen.

    Eigentlich wäre Platz für alle gewesen. Aber die Palästinenser wollten, dass die Fremden verschwinden und die wollten aber da bleiben.

    Dauernd gab es Zoff.

    Bisher sind die Juden immer die Stärkeren gewesen. Sie kämpften, weil sie ja nicht vertrieben werden wollten. Dann wären sie wieder heimatlos gewesen. Und sie bekamen Hilfe von vielen Freunden und Verwanden aus der ganzen Welt. Auch die Deutschen, die sie im 2. Weltkrieg so drangsaliert und viele von ihnen getötet hatten, haben ihnen geholfen. Weil sie ein schlechtes Gewissen hatten.

    Und jetzt sind schon 70 Jahre vergangen und die Kinder und Enkel der Leute, die damals von Abrahams Nachkommen vertrieben wurden, geben immer noch nicht Ruhe.

    Es ist schon eine ziemlich blöde Situation:

    Jeder meint, er habe Recht und keiner will nachgeben!

    Nachtrag:

    In ihrer 3.000 Jahre dauernden Heimatlosigkeit haben die Juden eine ganz besondere Art entwickelt, die Dinge der Welt zu erklären: Den Jüdischen Witz!
    (Statt „erklären“ wäre besser „beschreiben“ angesagt.)
    Eines meiner Lieblings-Bücher (Salcia Landmann, Jüdische Witze)
    hilft vielleicht, das Dilemma „wer hat denn nun Recht?“ zu verstehen:

    Ein Jude kommt zum Rabbi und führt Klage gegen seinen betrügerischen Lieferanten. Der Rabbi hört aufmerksam zu und erklärt dann: „Du hast Recht“. Bald danach kommt der beschuldigte Lieferant und klagt seinerseits über den Ankläger. Der Rabbi hört wieder aufmerksam zu und sagt: „Du hast Recht“.
    Die Frau des Rabbiners hat beide Entscheide mit angehört, und als der Lieferant weggegangen ist, sagt sie vorwurfsvoll zu ihrem Mann: „Es können doch niemals beide Recht haben!“ Darauf der Rabbi: „Da hast du auch Recht.“

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