Wirklich ernst gemeint oder Affenzirkus?
Dein Christus ist ein Jude
Dein Auto ist ein Japaner
Deine Pizza ist italienisch
Dein Mittagsmahl ist chinesisch
Dein Champagner ist französisch
Deine Demokratie ist griechisch
Dein Kaffee ist brasilianisch
Dein Urlaub ist türkisch
Deine Schrift ist lateinisch
… und Dein Nachbar ist nur ein Ausländer?
Quelle Unbekannt
Demonstrationen gegen Rassendiskriminierung gab es schon immer. Der Sport bietet dafür eine Plattform, die einen großen Teil der Gesellschaft erreicht. Insbesondere dann, wenn dieser Sport im Land ein Massensport ist. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich noch an einen Vorfall bei den olympischen Spielen 1968 in Mexico. Die beiden farbigen Sprinter Thommie Smith und John Wesley Carlos hoben bei der Siegerehrung die mit einem schwarzen Handschuh bekleidete Faust in den Himmel als Zeichen der Unterdrückung der Schwarzen in den USA.
Einzelheiten finden sie in Link 1.
Ähnliche Aktionen gibt es immer wieder. Sie tauchen auf und verschwinden wieder. Ich will das Thema „Rassismus“ im Moment nicht weiter behandeln. Das mache ich vielleicht später einmal. Aber während der Fußballeuropameisterschaft taucht wieder einmal eine Symbolik auf, die mal näher beleuchtet werden sollte.
Black-Lives-Matter
Wie alt diese Bewegung ist, weiß ich nicht. Fest steht aber, dass sie wieder aufgetaucht ist im Zusammenhang mit dem Tod von George Floyd (Link 2). Zudem rückt Colin Kaepernicks „Take-a-knee“-Protest wieder in den Fokus. Dieser hatte 2016 auf diese Weise gegen Polizeigewalt protestiert.
„Take-a-knee“ bei der Fußball EM
Viele Mannschaften haben den Kniefall bei der EM aufgenommen. Unmittelbar vor dem Spielbeginn knien alle auf dem Rasen nieder. Sie wollen zum einen Solidarität mit den Diskriminierungsopfern zeigen, zum anderen ein Zeichen gegen jede Art von Diskriminierung setzen. Und alle finden das toll, oder doch nicht? Als die Engländer das zum ersten mal in Wembley veranstalteten, ernteten sie Pfiffe von den Tribünen. Ich glaube nicht, dass alle Zuschauer jetzt Rassisten sind, aber sie konnten mit dieser Symbolik nichts anfangen. Ich kann das sogar nachvollziehen, da es mir ähnlich geht. Nach entsprechenden Berichten in den Medien wurden die Pfiffe in den folgenden Spielen aber weniger. Beim Spiel Deutschland vs. England, beide Mannschaften knieten, hörte man kaum noch Pfiffe.
Der Eklat
Am 20.06. kam es zur Paarung Italien vs. Wales. Während die Hymnen erklangen, gingen die Waliser auf die Knie, bei den Italienern allerdings nur fünf Spieler. Entweder waren die Spieler nicht informiert, oder man hatte ihnen ihr Verhalten freigestellt. Wie dem auch sei, es folgte ein Shitstorm. Wie können diese Spieler sich einer solchen Symbolik widersetzen, das sei ja wohl unmöglich usw.
Ich finde das Verhalten der Shitstormer (coole Wortkreation, oder?) viel schlimmer. Denn wer weiß, was diese Spieler im Moment gerade denken? Aber natürlich kommen die Moralisten wieder zum Zug. Wer sich nicht hinkniet, der muss ein Rassist sein. So wie ich die Deutschen kenne, müssen die dabei die dabei eine führende Rolle eingenommen haben. Fakt ist, dass die italienischen Links-Parteien sich heftigst echauffiert haben.
Dass unsere Nationalspieler sich dem Mainstream beugen, mag bei dem einen oder anderen tatsächlich an der Sache liegen. Dass das bei allen so ist, bezweifle ich sehr. Wenn wir danach fragen, dann wird das keiner bestätigen, denn leider hat die Moralkeule ja der Andere. Arsch in der Hose ist nun einmal nicht eine Stärke der Deutschen.
Was kommt jetzt
Die Italiener haben sich zusammengesetzt. Dass es zu unterschiedlichem Verhalten in der Mannschaft kam, war unglücklich. Das hat wohl auch die Mannschaftsführung so gesehen. Und man ist sich einig geworden. Im nächsten Spiel kniet von den Italienern keiner. Das war gegen Österreich so, und das wird auch gegen Belgien so sein.
Der verantwortliche Pressemanager und Sprecher der Squadra Azzurra, Paolo Corbi, wird so zitiert: „Man müsse verstehen, sich nicht hinzuknien, bedeute auch nicht, dass man den Rassismus nicht bekämpfen würde …“
Das Juve-Idol Leonardo Bonucci wird dazu so zitiert: „Wieso extra hinknien? Wir sind alle anti-rassistisch eingestellt.“
Fazit
Ich kann die Logik der Italiener sehr gut nachvollziehen. Ich sehe das Ganze ähnlich. Wer nur Symbole stellt, aber sonst nichts zur Bewältigung beiträgt, der ist Schauspieler und leider nicht mehr. Und Schauspieler haben wir definitiv genug, nicht nur im Fußball, sondern auch in der Politik.
Wie werde ich mich zukünftig verhalten?
Ich werde mein Verhalten nicht ändern. Ich habe Bekannte und ehemalige Arbeitskollegen. Mit dem einen verstehe ich mich gut und andere kann ich nicht leiden. Das war bisher noch nie von Äußerlichkeiten abhängig.
Was ich aber nach wie vor abartig finde, sind Menschen, die ihre Meinung nicht begründen können, dafür aber um so fester die Moralkeule schwingen.
Ein typisches Beispiel für eine solche Aussage ist: „Wer sich nicht hinkniet, bereitet das Feld für die Rechten!“ Polemik pur, aber wie soll man dagegen vorgehen.
Toleranz ist nun mal keine Einbahnstraße.
Die Links
Link 1 und 2 habe ich ihnen schon im Text nähergebracht.
Link 3 und 4 beschäftigen sich mit der Situation der italienischen Nationalmannschaft.
Besonders herausheben möcht ich aber den letzten Link. Hier kann man wieder deutlich erkennen, wie die links-grüne Medienlandschaft diese Gesten auf ein Podest stellt. In diesem Text ist dann auch erkennbar, wie sich deutsche Sportler diesem Mainstream unterwerfen. Von eigenständieger Meinung ist da nichts erkennbar. Aber es sind ja auch nur Fußballer.
https://www.dw.com/de/mexiko-1968-black-power-auf-dem-siegerpodest/a-3453034
https://www.dw.com/de/tod-von-george-floyd-entsetzt-sportwelt/a-53622420
https://www.zeit.de/news/2021-06/29/kniefall-und-regenbogenbinde-symbolische-gesten-oder-mehr