Artgerechte Haltung

Gedanken zum Tierwohl

„Behandeln sie ihr Haustier am besten so, dass sie im nächsten Leben ohne Probleme mit vertauschten Rollen klarkämen.“
Hape Kerkeling

Wo ich am Verstand der Menschen zweifle

Die Grünen sind an der Macht. Und schon will man die ganze Welt zum Veganismus erziehen. Es sei doch so unethisch, Tiere zu töten.
Und wenn dann schon Tiere gehalten werden, dann möge man sie doch artgerecht halten.
Die gleichen Menschen halten dann aber einen völlig überzüchteten Gehsteigkläffer in ihrer Dreizimmerwohnung mitten in Berlin. Und diesen Köter wollen sie dann auch noch aus moralischen Gründen zum Vegetarier erziehen. Dann aber von artgerechter Haltung reden. Aber das ist eben die Doppelmoral, die gerade den Grünen so eigen ist.

Der Mensch als Jäger

Wollen wir uns aber doch eines klar machen. Bevor die Menschen Tiere domestiziert haben, gingen sie auf die Jagd. Im Winter war die Jagd dabei die einzige Nahrungsquelle. Früchte oder Gemüse gab es im Winter nicht. Und wenn die Jagd misslang, dann gab es halt nichts. Ein Tag Hunger, war halt so.
Nur so nebenbei, so ähnlich stellen sich die Grünen unsere zukünftige Energieversorgung vor. Aber ich weiche ab.
Zum Zweiten waren die Felle der Tiere zum Überleben absolut notwendig. Waren doch die Felle Grundlage für Bekleidung. Hätten die Menschen also nicht gejagt, dann gäbe es heute keine Menschen auf der Erde. Das hätte im Übrigen sogar einen Vorteil. Es gäbe auch keine Grünen. Okay, mich gäbe es auch nicht. Aber man kann nicht alles haben.

Die Domestizierung von Tieren

Und dann hat der Mensch Tiere eingefangen und domestiziert. Er hat gelernt, wie man die Milch von Kühen weiterverarbeitet. Und sind wir mal ehrlich. Käse ist je nach Verarbeitung ziemlich haltbar. Da habe ich dann auch in der kargen Zeit Nahrung. Dass man Tiere auch schlachten kann, das wussten die Menschen auch schon aus der Zeit als Jäger. Allerdings hatte die Viehzucht einen entscheidenden Vorteil. Die Gewinnung von Tierprodukten wurde deutlich weniger aufwändig. Dadurch gewannen die Menschen Zeit für andere Dinge. Nur so war es möglich, dass sich die Menschen weiterentwickelten, bis sie den heutigen Stand erreicht haben.
Und nach wie vor waren Tiere nicht nur Basis für Nahrung, sondern auch für Bekleidung. Die Fähigkeit, Pflanzenfasern zu Stoffen zu verarbeiten kam deutlich später.

Auf dem Weg zur Massentierhaltung

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts lebten auf der Erde knapp 2 Mrd. Menschen. Die konnte man mit der herkömmlichen Landwirtschaft noch gut ernähren. Im folgenden Jahrhundert vervierfachte sich allerdings die Weltbevölkerung. Dementsprechend brauchte man also auch die vierfache Menge an Nahrungsmitteln. Ob man das ausschließlich mit pflanzlichen Lebensmitteln, ergänzt durch Insekten gewährleisten kann, wage ich mal mindestens zu bezweifeln. Aber das will ich hier gar nicht detailliert behandeln.

Verhalten von Kühen

Kühe in der Massentierhaltung halte ich auch nicht unbedingt für die Musterlösung. Und ich finde es durchaus richtig, dass man Tieren ein Mindestmaß an Raum zu Verfügung stellen sollte. Allerdings sollte man sich davor hüten, irgendwelchen EU-Schranzen Glauben zu schenken. Denn die haben häufig von der Sache keine Ahnung.

Und jetzt stelle ich ihnen einmal die Frage. Waren sie schon einmal in einem größeren Kuhstall? Es ist nämlich interessant. Selbst in einem großen Kuhstall befinden sich die Kühe immer auf einem Haufen. Ich habe einen guten Bekannten. Der ist verantwortlich für mehr als einhundert Jungrinder. Und wenn die nicht gerade an ihrem Trog fressen, dann halten die sich alle gemeinsam in einer Ecke des Stalles auf. Möglicherweise hat das was mit Wärmemanagement zu tun. Glaube ich aber auch nicht. Denn die verhalten sich im Sommer genauso. Und wenn die dann in Ruhe wiederkäuen wollen, dann verziehen die sich tatsächlich in ihre enge Box. Da haben die nämlich ihre Ruhe. Nur mal soviel zum Platzbedarf einer Kuh.

Der Anlass dieses Beitrages

Die Idee dieses Beitrages kam mir aber aus einer ganz anderen Erinnerung. Während meiner Zeit als Soldat habe ich an vielen Großübungen teilgenommen. Und da waren wir einmal an einem Bauernhof untergezogen. Der hatte Kühe und ein paar Schweine. Was der sonst noch produziert hatte weiß ich nicht mehr. Er hatte auch zwei Trecker. Einen hochmodernen und einen uralten. Den hat er wohl genutzt, wenn er zum Finanzamt musste.

Okay, auf dem Hof liefen auch Katzen rum. Und da hatten einige Jungkatzen stark tränende Augen und wohl auch schnupfende Nasen. Ich hatte den Bauern gefragt, ob die denn krank seien. Und er antwortete mir, ja, die haben die Katzenseuche. Die alte ist wohl irgendwo begattet worden, kommt schon mal vor und hat dann geworfen. Und die Jungen, die erwischt es dann schon mal. Das ist halt die Natur. Und wenn sie es schaffen, dann ist es gut. Wenn nicht, dann ist es auch gut.

Füttern tun wir die Katzen auch nicht. Die müssen schon sehen wie sie klarkommen. Mäuse gibt es genug. Und die Alte, die fängt auch schon mal eine Ratte. Hungern tut die nicht. Und fett wird die auch nicht. Schlafen tut sie im Kuhstall. Da hat sie eine schöne warme Ecke. Und selbst wenn sie Junge hat, die Kühe regt das nicht sonderlich auf. Tja, und von so einem Wurf, da kommen halt nur einige wenige durch. Und wenn die alt genug sind, dann kämpfen die mit der Alten um das Revier. Auch im Stall ist Futter begrenzt. Das Kuhfutter mögen die Katzen nämlich nicht. Katzen sind eben keine Veganer. Da können sie machen was sie wollen.

Zusammenfassung

Halten sie den Umgang des Bauern mir den Katzen für grausam? Ich weiß es nicht. Aber eines steht fest. Natur ist grausam und ungerecht. Aber kann eine Katze artgerechter gehalten werden, als auf diesem Bauernhof? Ich glaube nicht.

Ich glaube vielmehr, dass viele gar nicht wissen, was artgerechte Haltung eigentlich ist. Warum darf man im Zoo beispielsweise Schlangen nicht mit Lebendfutter versorgen. Das wäre doch auch artgerecht. Oder etwa nicht?

Wenn es um artgerechte Haltung geht, dann sollte man als erstes über Haustiere in großen Städten nachdenken. Oder über den Reitsport. Da werden Tiere nämlich zu Sportgeräten degradiert. Das ist aber für die Verfechter des Green Deals kein Thema. Man muss ja nur die Pfuschi von der Lüge genauer betrachten.

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