– Mangel wohin man schaut –
„Ironie ist, wenn Politiker ohne Berufsabschluss einen Fachkräftemangel beklagen.“
Autor unbekannt
Ausgangslage
Bis 2035 will die Bundesrepublik Deutschland decarbonisiert sein. Keine Kohle- Öl- oder Gas Kraftwerke. Alles nur noch Alternative. Wind, Sonne, Bio-Gas usw. Zu diesem Thema habe ich schon einmal einen Beitrag geschrieben, in dem ich mich sehr intensiv mit dem Thema Windenergie auseinandergesetzt habe. Dabei ging es im Wesentlichen um Anzahl und Flächenbedarf für Windräder. Ich hatte errechnet, dass Deutschland bis 2035 gut 200.000 neue Windräder braucht.
Bauen wir mal Windräder
Wenn wir jetzt damit anfangen, dann müssten wir jedes Jahr gut 15.000 Windräder neu aufstellen. Auf den Tag umgerechnet wären das dann 42. Nochmals, das wären 42 Windräder pro Tag, die neu zu errichten sind. Jetzt dauert die Produktion und der Aufbau eines solchen Windrades ja nicht nur einen Tag. Wenn ich das richtig beobachtet habe, dauert der Aufbau eines Windrades, mehrere Tage. Ich glaube sieben Tage ist da ein guter Ansatz. Die Arbeiten am Fundament und die Zuwegung sind dabei nicht berücksichtigt. Das würde bedeuten, dass wir in Deutschland knapp 300 Baustellen von Windrädern täglich beobachten könnten. Wenn ich ehrlich bin, selbst im windreichen Niedersachsen sehe ich derzeit nur wenige Baustellen.
In diesem Zusammenhang hat der Ministerpräsident von NRW angekündigt, man wolle in der nächsten Wahlperiode 1.000 neue Windanlagen errichten. Herr Wüst, falls sie es noch nicht bemerkt haben, das wäre für Nordrheinwestfalen der Zubau von einem Jahr. Und wenn man bedenkt, dass NRW das bevölkerungsreichste Land in der Republik ist, dann dürfte das noch nicht einmal annähernd reichen.
Das Maschinenpark
Ich erlebe immer wieder, dass Schwertransporter mit Windmühlenteilen auf der Autobahn unterwegs sind, in der Regel nachts. Meistens kommen sie aus Dänemark. Allein für ein Windrad dürften da unzählige LKW nötig sein. So transportiert ein solcher Schwertransporter mal eben nur einen Flügel. Das heißt, dass allein für die Flügel drei Transporter nötig sind. Rechnen wir doch einfach noch einmal. 42 Windräder am Tag mal drei Flügel. Das heißt, es wären jeden Tag 126 Schwertransporter in Deutschland unterwegs allein für diese Flügel. Und dann kommen noch die für die Masten, die Generatoren usw. Kann mir mal einer erzählen, woher die ganzen Kraftfahrer für diese Autos kommen sollen? Ach so, die Autos haben wir ja auch nicht.
Und jetzt schauen wir mal an die Baustellen. Haben sie schon mal diese riesigen Kräne gesehen? Wenn wir zeitgleich 300 Windräder in Deutschland aufbauen wollen, dann brauchen wir logischerweise auch die entsprechenden Kräne. Solche Kräne wachsen aber leider nicht auf den Bäumen. Und natürlich orientiert sich die Wirtschaft am Bedarf. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es möglich ist, mal eben so 300 Kräne dieser Größenordnung zu Verfügung zu stellen. Mal abgesehen davon, dass es die erforderlichern Kranführer ja auch nicht gibt.
Baustoffe
Bis jetzt habe ich lediglich das Thema „Maschinen“ betrachtet. Aber für die Fundamente benötigt man eine ganze Menge Beton. Und selbst bei Kies und Zement soll es schon Engpässe geben.
Da fällt mir auch noch einer ein. Was passiert eigentlich, wenn Saudi Arabien sozialistisch wird? Ist doch klar, in spätestens zwei Jahren wird der Sand knapp.
Zurück zum Thema. Meine Tochter baut derzeit. Das Haus steht, der Hof muss noch gepflastert werden. Durch verwandtschaftliche Beziehungen ist es gelungen, schnell an die Pflastersteine zu kommen. Und jetzt musste eine Firma her. Das war gar nicht so einfach. Aber man hat eine gefunden, Wartezeit ca. ein halbes Jahr, inschallah (wenn Allah will). Vor wenigen Tagen kam dann einer der Arbeiter vorbei. Sie könnten sofort anfangen. An den anderen Baustellen würde man auf Material warten.
Ich kann es eigentlich kaum glauben. Im besten Deutschland aller Zeiten, so der Bundespräsident, fehlt Baumaterial. Nun denn, Steinmeier ist ein Sozialist, wie er sich gewaschen hat. Vielleicht ist diese Situation für ihn erstrebenswert.
Leider kann ich mir absolut nicht vorstellen, dass ausgerechnet für die Windräder ausreichend Beton zu Verfügung steht.
Und auch noch das Zubehör
Jetzt müssen noch Stromtrassen geplant und gebaut werden. Speicherkapazitäten müssen errichtet werden. Das gesamte Stromnetz muss neu geplant werden. Mit Sicherheit muss die komplette digitale Steuerung angepasst werden. Denn das System muss immer sehr schnell auf Schwankungen reagieren, wenn der Wind oder die Sonne wegbleibt. Denn so ein Stromnetz ist empfindlich. Die Grünen haben ja schon die Lösung. Man bekommt halt nur Strom, wenn genug da ist.
Die Bürger der ehemaligen DDR kannte das ja sogar bei Lebensmitteln. Die dürften nicht wirklich begeistert sein.
Da fällt mir ein blöder DDR-Witz ein.
Kommt einer zum Bäcker und fragt:“ Gibt es hier keine Wurst?“ Antwortet der Bäcker: „Nein, keine Wurst gibt es nebenan, hier gibt es kein Brot.“
In Zukunft geht das dann also mit Strom.
Die Ingenieure
Um ein solch großes Projekt zu bewältigen, werden ohne Ende Ingenieure im Bereich Bau, Elektro usw. benötigt. Auch Informatiker werden wir wohl brauchen. Leider haben wir die aber nicht in ausreichender Anzahl. Und anstatt, dass mehr Ingenieure ausgebildet werden, geht die Zahl der Studenten in diesen Bereichen kontinuierlich zurück.
Und jetzt kommt noch ein Aspekt hinzu. Viele dieser Ingenieure verlassen Deutschland, weil die politischen Einschränkungen immens sind.
Und die Zuwanderer?
Mich würde wirklich mal interessieren, wieviele von diese Qualitätsimmigranten seit 2015 tatsächlich in Ingenieursberufen gelandet sind. Ich habe gestern so einen gesehen. Der durfte die Messlatte halten.
Dazu sagt die Sozialforscherin Jutta Allmendinger im Kölner-Stadtzanzeiger, „Warum sollte ein hochqualifizierter Ausländer in ein Land gehen, in dem er sich ständig dafür rechtfertigen muss, dass er hier ist?“
Und anstatt wirklich etwas dafür zu tun, dass sich die Befähigung in den MINT-Fächern verbessert, schafft diese Republik über 200 Proffessuren für Genderwissenschaften. Ich glaube wirklich, dass es völlig egal ist, ob so eine Windmühle männlich, weiblich oder divers ist. Die helfen uns also nicht weiter.
Die Größenordnung
Nun ist es ja nicht so, dass wir noch ausreichend Ingenieure hätten. Nach Aussage des VDI fehlen in Deutschland schon derzeit etwa 150.000 Ingenieure. Und wenn die oben beschrieben Entwickling so weiter geht, dann wird diese Lücke noch deutlich größer.
Westerkamp, der Bereichsleiter Technik und Gesellschaft beim VDI, wird bei der Welt wie folgt zitiert.: „Dieser Fachkräftemangel wird zum Bremsklotz. Ohne ausreichend Ingenieure und Fachleute wird die Energiewende nicht gelingen“. Die von der Politik geforderte beschleunigte Umsetzung sei jedenfalls nicht zu leisten. „Die Lage ist prekär wie nie zuvor“, sagt Westerkamp und spricht von einem „Energiewende-Dilemma“.
Zusammenfassung
Für die Energiewende gilt eigentlich durchgängig, zu wenig Transportvolumen, zu wenig Baumaschinen, Zu wenig Rohmaterial. Und jetzt kommt auch noch die Meldung, zu wenig Fachpersonal. Und trotzdem sollen konventionellen Kraftwerke weiterhin vom Netz getrennt werden.
Wie man so die Energiewende bis 2035 bewerkstelligen will, ist mir ein Rätsel. Die Grünen glauben feste daren. Und der Rest läuft stumpf hintendrein.
Aber vielleicht erledigt sich die Energiewende aufgrund der ganzen Mängel von alleine.
Lieber Gott lass Abend werden, Morgen wird es von ganz alleine.
Nachtrag
Wer mehr über Planung und Bau von Windrädern wissen will schaue in diesen Link.
https://www.wind-energie.de/themen/anlagentechnik/montage-und-errichtung/
Und hier noch einen guten Beitrag von Hadmut Danisch zum Fachkräftemangel
https://www.danisch.de/blog/2022/05/30/energiewende-faellt-auf-die-schnauze/ – more-49817
„Well roared, lion.“