Klimawandel – vom Menschen verursacht oder doch natürlich?

„Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.“
(Albert Schweitzer)

Vor wenigen Tagen wurde das neue verschärfte Klimaschutzgesetz verabschiedet. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an ein Interview, welches in den täglichen Nachrichten gezeigt wurde. Leider kann ich es im Netz nicht mehr finden.

In diesem Interview wurde eine junge Dame gezeigt, die in Küstennähe Landwirtschaft betrieb. Sie sagte, wenn die Erderwärmung nicht gestoppt werde, dann würde irgendwann die Deichhöhe nicht mehr ausreichen. So würde sie ihr Land und ihre Lebensgrundlage verlieren. Damit sollte begründet werden, dass sich die jetzige Generationen mehr einschränken müsse, damit das Problem nicht überproportional auf Folgegenerationen übertragen werde.
Dass dieses Land unter Normalnull lag, sagte sie allerdings nicht. Also nochmals zum Verständnis: dieser Landstrich wurde dem Meer durch Eindeichung abgetrotzt. Wenn man es aus Sicht der Natur betrachtet, dann gehört den Menschen dieses Land nicht.

Langewinne durch Eindeichung

Solche Landgewinne sind im Bereich der Nordseeküste häufig zu beobachten. Gehen sie doch einmal an der Nordseeküste entlang, und schauen sie nach Bereichen, die unter Normalnull liegen. Es sind derer viele, zum Beispiel auch Hamburg Wilhelmsburg.
Eines der größten Vorhaben dieser Art ist die Eindeichung des Ijsselmeeres in den Niederlanden.

Daraus ergab sich für mich die folgende Frage: ist die Entwicklung von immer schwereren Sturmfluten wirklich eine Folge des Klimawandels, oder sind es doch viel mehr natürliche Vorgänge. Und kann man den Menschen für diese Entwicklung verantwortlich machen?

Entwicklung der deutschen Nordseeküste

Daher möchte ich ihnen in aller Kürze die Entwicklung der deutschen Nordseeküste näher bringen. Um uns davon einen Eindruck zu verschaffen, müssen wir gerade einmal 20.000 Jahre zurückgehen. Für die Erdgeschichte ist dieser Zeitraum ein Furz. Wir befanden uns am Ende einer Kaltzeit.
Bei meinen Recherchen mußte ich feststellen, dass es nicht das Ende einer Eiszeit war. Eiszeiten bestehen aus Kalt- und Warmzeiten. Als Eiszeit bezeichnet man Zeiträume, in denen die Pole mit Eis bedeckt sind. Wir befinden uns also noch in einer Eiszeit.
Also Zurück zur Sache. Vor 20.000 Jahren war Nordeuropa mit Eis bedeckt.


Quelle: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39342673

Aufgrund der Gletscher war der Meeresspiegel entsprechend niedrig. Vor etwa 16.000 Jahren, es kam wieder eine Warmphase, begannen die Gletscher abzuschmelzen. Infolge dessen stieg der Meeresspiegel an, in den letzten 10.000 Jahren um etwa 100m. Das ganze geschah ohne CO2-Ausstoß. Wie sich dadurch die Küstenlinien veränderten, können sie auf dem Bild oben gut nachverfolgen. Übrigens, die Doggerbank spielt in der Schifffahrt auch heute noch eine Rolle.
Ich möchte hier nicht weiter ins Detail gehen. Wenn sie das näher interessiert, dann empfehle ich ihnen den dritten Link.

Schleswig-Holsteins Nordseeküste

Betrachten wir einmal einen kleineren Ausschnitt. Interessant ist hier nämlich die Nordseeküste Schleswig-Holsteins.

Quelle: Universität Hamburg, Institut für Geografie (Link 1)

Wie sich die Küste in den letzten 3000 Jahren verändert hat, ist hier für jeden erkennbar. Auch hier sehen sie, dass die Landfläche immer kleiner wird. Beim größten Teil der Zeit passiert das ohne durch Menschen verursachte Emissionen.
Ich möchte aber besonders auf die beiden Bilder rechts hinweisen.
Sehen sie die Entwicklung der 400 Jahre? Die Inseln werden immer kleiner.

Jetzt schieben wir solche Veränderungen heute gerne auf den Klimawandel zurück. Wir behaupten sogar, dass der Klimawandel durch den Menschen verursacht sei. Der extreme Ausstoß an CO2 sei die Ursache allen Übels. Das Wetter wird immer extremer, die Sturmfluten immer heftiger. Der Meeresspiegel steigt unaufhörlich.
Allerdings müssen wir erkennen, dass die Welt sich ständig verändert. Das hat sie auch schon vor dem Industriezeitalter, das Ende des 18. Jahrhunderts begann, getan.

Der Mensch wehrt sich. Das hat er schon immer getan. Und wieder greift der Mensch in die Natur ein. Auch an der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste kann man Bereiche erkennen, wo der Mensch dem Meer durch Eindeichung Land abgerungen hat. Das Begann schon im 17. Jahrhundert. Details dazu finden sie in den Links 1 und 2.
Die der Küste vorgelagerten Inseln werden um jeden Preis geschützt. Inselschutz ist Küstenschutz. Betrachten wir einmal die Insel Sylt. Jedes Jahr spült die Nordsee Sand von der Küste. Jedes Jahr holt der Mensch sich den Sand für viel Geld wieder zurück. Ohne diese Maßnahmen gäbe es Sylt wahrscheinlich nicht mehr. Die Insel wäre auf völlig natürlichem Wege verschwunden.

Die entscheidenden Fragen?

Ist dafür wirklich der CO2-Austoß verantwortlich? Wird dadurch ein natürlicher Vorgang wirklich beeinflußt, möglicherweise beschleunigt? Wenn ja, kann ein Mensch aufgrund solcher Ereignisse eine Verfassungsbeschwerde einreichen, weil seine Freiheitsrechte in Zukunft eingeschränkt sein könnten?

Eindeutige Antworten gibt es wohl nicht. Dass wir zur Zeit Ressourcen, die in Jahrmillionen entstanden sind, in kurzer Zeit aufbrauchen ist ein Fakt. Erdöl ist hierbei das beste Beispiel.
Dass wir dadurch deutlich mehr Emissionen verursachen, ist ein Fakt. Dass dadurch das Klima beeinflußt wird, glaube ich auch.
Ich glaube aber nicht, dass wir den Klimawandel durch Verringerung der Emissionen verhindern können. Wir können ihn vielleicht verlangsamen, aber verhindern?

Der Anteil von Kohlendioxid beträgt in der Atmosphäre 0,04 Prozent. Vor etwa 200 Jahren soll es noch etwas mehr als die Hälfte gewesen sein. Der Anstieg ist zwar sehr deutlich, aber dass dieser allein für die Klimaveränderungen verantwortlich sein soll, erschließt sich mir nicht.

Fazit

Dass wir die Umwelt schützen ist richtig. Dass wir Maßnahmen treffen, die den Enfluß auf das Klima verringern, ist richtig. Welcher Preis dafür zu bezahlen ist, das muß jede Generation von neuem entscheiden. Aber wir Menschen sollten nicht glauben, dass wir die Welt retten könnten. Dafür ist die Natur viel zu gewaltig. Von diesem hohen Ross sollten wir schleunigst heruntersteigen.
Unter diesen Umständen halte ich den Beschluß des Verfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz durchaus für fragwürdig. Die Verschärfung durch den Gesetzgeber halte ich für völlig überzogen.

Aber wie sagt der Kölner so schön:“Et kütt wie et kütt.“

https://www.clisec.uni-hamburg.de/en/pdf/data/folien-63-020-jan-28-2015-setzepfand.pdf

https://www.kuestenarchaeologie.de/forschung/meeresspiegelanstieg-und-kuestenlinien.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Letzte_Kaltzeit

https://www.heimatundwelt.de/kartenansicht.xtp?artId=978-3-14-100265-2&stichwort=Drainage&fs=1

https://de.wikipedia.org/wiki/Luft – Wasserdampf

3 Kommentare

  1. […] Ich persönlich habe das Gefühl, dass der Klimawandel zum Politikum geworden ist. Und dementsprechend sieht die Berichterstattung aus.Dabei gibt es viele Erkenntnisse, die den Klimawandel als völlig normal ansehen, die den Einfluss des Menschen eher als gering einschätzen.Zu dieser Frage hatte ich schon einmal berichtet (klimawandel-vom-menschen-verursacht-oder-doch-natuerlich). […]

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