Nitrate im Grundwasser – die Bauern sind Schuld

„Jeder Mensch kann irren. Im Irrtum verharren jedoch wird nur der Tor.“
Marcus Tullius Cicero (römischer Schriftsteller und Philosoph)

Alarm, Alarm

Das Trinkwasser ist schlecht. Zu hohe Nitratwerte. Die Aufbereitung wird immer teurer. Und wer ist Schuld? Natürlich die Landwirtschaft. Massentierhaltung führt zu Überdüngung, die Nitrate versinken im Grundwasser…

Kennen sie das? Eigentlich wird uns das ständig vorgebetet. Aber stimmt das denn auch.
Ich hatte in meinem gestrigen Beitrag angekündigt, dass ich mich mal dieser Problematik annehmen werde. Allerdings bin ich kein Chemiker, auch kein Landwirt, aber viele Dinge kann man sich mit dem gesunden Menschenverstand erschließen.

Ich weiß auch, dass sich bei meinen Followern Landwirte und Chemiker befinden. Sollte ich also bodenlosen Unsinn erzählen, so bitte ich diese, dass sie mich über entsprechende Kommentare korrigieren.

In meinen weiteren Überlegungen stütze ich mich zum Einen auf Aussagen eines Landwirtes, zum Anderen auf meine Erinnerungen an den Chemie-Unterricht auf dem Gymnasium. Das ist allerdings schon eine Weile her.

Stickstoff

Können sie sich noch an den Chemieunterricht in der Schule erinnern. Da haben wir auch über Stickstoff gesprochen. Und merkwürdigerweise war das Formelzeichen nicht S, sondern N. Ja, das steht für Nitrogenium, die lateinische Bezeichnung für Stickstoff. Und merken sie jetzt die Nähe zum Begriff Nitrat? Dazu später mehr.

Es dürfte ihnen nicht unbekannt sein, dass knapp 80 Prozent der Erdatmosphäre aus Stickstoff bestehen. Es ist ein Gas, das wir Menschen so nicht verwerten können. Wir atmen es ein und wieder aus. Das war es.

Was sie vielleicht nicht wissen, für das Wachstum von Pflanzen ist Stickstoff unerlässlich. Allerdings können nur wenige Pflanzen dieses Gas unmittelbar verwenden. Hülsenfrüchte nehmen dieses Gas auf, leiten es dann in die Wurzel, wo es dann durch Bakterien zu nutzbaren Stoffen umgewandelt wird. Wenn sie mal eine Bohnenpflanze ausreißen und sich die Wurzel genauer betrachten, dann sehen sie die kleinen Knöllchen, die den Stickstoff speichern.
Stickstoff ist mannigfaltig im Boden gebunden. Allerdings nicht in Reinform, sondern in chemischen Verbindungen. Und da kommen wir zu den Nitraten

Nitrate

Nitrate sind also chemische Verbindungen, Salze, in denen ein Stickstoffatom mit 3 Sauerstoffatomen verbunden ist. Dazu kommt dann noch ein anderes Element. Wenn ich den Beitrag bei Wikipedia richtig verstanden habe, dann kommt Natriumnitrat in der Natur am häufigsten vor. Bekannt ist auch Salpeter, was eigentlich Kaliumnitrat ist.

Es gibt vielfältige chemische Verbindungen, die Stickstoff enthalten und die sich erst in einem chemischen Prozess zu Nitraten umwandeln. Hier spielen auch natürliche Dünger wie Gülle und Pferdemist eine Rolle. Ich will das aber nicht im Detail behandeln. Erstens kann ich das nicht, und zweitens dürfte sie das auch kaum interessieren.

Düngemittel im Schrebergarten

Wir haben also festgestellt, dass Pflanzen für ihr Wachstum Stickstoff benötigen. Dafür gibt es im Handel verschiedene Universaldünger. Ich gehe mal davon aus, dass sie in den Baumärkten und Gartencentern schon einmal Blaudünger oder Blaukorn gesehen haben. In Kurzform spricht man auch von NitroPhosKa. Dahinter verbirgt sich Stickstoff, Phosphate und Kalium. Diese Bestandteile haben alle Universaldünger, die Mischung ist unterschiedlich. Und manchmal sind auch noch andere Spurenelemente wie Magnesium integriert. Für den Schrebergärtner ist der Blaudünger allerdings eine gute Lösung.

Diesen Dünger bringt man auf dem Boden aus. Dann wird gegossen, der Dünger löst sich im Wasser und dringt in den Boden ein. Die Pflanzen freuen sich und gedeihen prächtig.
Ich habe gestern eine Kohlrabi geerntet, die ist so groß wie der Kopf eines Säuglings. Ja, Kohlrabi brauchen auch noch Kalk.

Düngen in der konvetionellen Landwirtschaft

Prinzipiell machen die Bauern das genau so. Allerdings sind die viel professioneller, da wird genau berechnet, wieviel Dünger auf den Quadratmeter ausgebracht werden muss. Überdüngung ist nämlich nicht zielführend. Denn Dünger ist teuer und Überdüngung kann den Pflanzen schaden. Sie merken schon, kein Bauer hat ein Interesse, zu viel Dünger einzusetzen.

Bei den Düngern gibt es zwei Möglichkeiten. Man nutzt entweder einen mineralischen Dünger, wie ich das als Schrebergärtner auch mache. Man kann aber auch natürliche Dünger verwenden. Und dann sind wir schon schnell bei der Gülle.

Natürliche Düngemittel

Es gibt unzählige natürliche Düngemittel. Pferdemist, Schweine- und Rindergülle. Das dürfte ihnen bekannt sein. Aber auch Kompost gehört dazu. Da lässt man Pflanzenreste verrotten. Dabei bilden sich unzählige Mikroorganismen. Und die so gewonnene Erde bringt man dann wieder auf das Land aus. Das ist so etwas ähnliches wie Humus.
Ich habe kürzlich mal Brennnesseljauche ausprobiert. Da sammelt man Brennnesseln in einen Eimer. Auf ein Kilo Brennesseln schüttet man 10 Liter Wasser und das läßt man dann vergären. Nach etwa 14 Tagen hat man eine streng riechende Jauche. Auf diese Weise gewinne ich einen äußerst stickstoffhaltigen Dünger, den ich dann wieder auf das Land aufbringen kann. Aber vorsicht, diese Jauche ist scharf, man sollte sie mindestens 5:1 verdünnen.
Das soll jetzt zu den Düngern genügen.

Wie tief dringen die Dünger im Boden ein?

Wenn Nitrate das Grundwasser verunreinigen sollen, dann müssen wir uns Gedanken machen, wie tief diese Dünger überhaupt in den Boden eindringen.

Und da stelle ich ihnen mal eine Frage. Haben sie schon einmal bei Trockenheit ausgiebig gegossen. Und haben sie dann einmal überprüft, wie weit das Wasser in den Boden eingedrungen ist? Wenn ich beispielsweise meinen Sprenger eine Stunde laufen lasse, dann erreicht das Wasser eine Tiefe von maximal 20 cm. Und mit diesem Wasser gelangen auch die gelösten Düngesalze in den Boden. Natürlich auch nur 20 cm tief. Der Dünger erreicht so genau die Wurzeln der Pflanzen, und da soll er ja auch hin.

Genau das Gleiche gilt auch für die Landwirtschaft. Allerdings müssen die Düngemittel dort Tiefen von einem halben Meter und mehr erreichen. Denn viele Pflanzen wurzeln deutlich tiefer als mein Salat und meine Kohlrabi. Trotzdem, viel tiefer dringen auch in der Landwirtschaft die Düngemittel nicht in den Boden ein. Das gilt natürlich auch für die Gülle.

Bestätigt wird das auch von Wissenschaftlern, die sich mit diesen langen Trockenheiten beschäftigen. Es gibt in Deutschland Regionen, wo der Boden trotz ausgiebiger Niederschläge im Winter unterhalb von 2 Metern völlig trocken geblieben ist. Schauen sie sich doch einfach mal den aktuellen Dürremonitor an.

Halten wir also einfach mal fest

Die Düngemittel und damit auch die Nitrate dringen maximal einen Meter tief in den Boden ein. Umweltexperten behaupten jetzt, sie würden sich dort ablagern und bei erneuten Regenfällen tiefer einsinken. Sie ignorieren dabei aber, dass die Pflanzen diesen Dünger bis dahin schon komplett wieder aufgenommen haben. Graben sie doch einfach mal Rasen oder Getreide aus. Dann können sie sehen, wie dicht da die Verwurzelung ist. Diese Pflanzen nehmen an Nährstoffen alles was sie bekommen können. Da bleibt nichts im Boden, was noch weiter absinken könnte. Ich kann das bei meinen Paprika und Tomaten sehen. Was die an Wasser wegziehen, das ist schon der Hammer. Mit dem Wasser nehmen die aber auch den Dünger auf.

Das Grundwasser

Beschäftigen wir uns jetzt mit dem Grundwasser. Ich wohne in einer Region, da muss ich nur 3 Meter bohren, um an Grundwasser zu kommen. Um aber Grundwasser in Trinkwasserqualität zu fördern muss ich deutlich tiefer. Als ich vor Kurzem einen Brunnen gebohrt habe (6 Meter tief), sagte mir der Fachmann, um Trinkwasser zu gewinnen, müsse man noch durch eine Tonschicht durch und dann kommt man mindestens auf 8-10 Meter. Ich kenne allerdings Regionen, da reichen diese Tiefen nicht annähernd aus. 20 – 30 Meter Tiefe für Trinkwasserbrunnen sind in Deutschland keine Seltenheit.

Nitrat im Grundwasser

Gehen wir jetzt mal davon aus, dass die vom Landwirt ausgebrachten Düngemittel maximal eine Tiefe von einem Meter erreichen, von mir aus auch noch 1,5 Meter. Spätestens dann werden sie von den Pflanzen aufgenommen. Der Grundwasserspiegel zur Trinkwassergewinnung liegt da im Allgemeinen deutlich darunter (10m und mehr). Da muss mir jetzt doch einmal einer erklären, wie die Nitrate aus den Düngemitteln da überhaupt hinkommen sollen. Es ist wahrscheinlich wie immer bei den Grünen, man muss nur feste dran glauben.

Noch eine Ergänzung

In einem Gespräch mit einem Landwirt habe ich dann noch folgendes erfahren. Da Deutschland ja immer besonders gut sein will, meldet man an die EU nicht die Durchschnittswerte sondern die Extremwerte. Das führt dann immer dazu, dass wir Deutschen im Umweltschutz so extrem schlecht da stehen. Und natürlich werden die Mersswerte lokal viel zu großflächig erhoben. Daher weiß man eigentlich gar nicht so genau, wo die eigentlichen Nitratschwerpunkte wirklich sind. Ist ja auch nicht nötig, man will ja nichts verbessern, sondern man braucht ja nur Munition gegen die konventionelle Landwirtschaft. Man will ja mit Gewalt den ökologischen Landbau.

Und jetzt kommt es. Es hat wohl einmal eine Überprüfung gegeben, wo denn  die höchsten Nitratwerte aufgetaucht sind. Und da musste man doch tatsächlich  feststellen, dass das Brachland viel stärker betroffen ist als die bewirtschafteten Flächen. Das hat man dann aber nicht veröffentlicht. Wieder einmal Volksverdummung durch Verschweigen. Aber das kennen wir ja schon.

Fazit

Wie problematisch Nitrate im Trinkwasser sind kann ich nicht wirklich beurteilen. Dass die Trinkwasservorschriften in Deutschland aber besonders scharf sind ist mir bekannt.

Ich kann mich da an eine Situation in Afghanistan erinnern. Da nahmen Deutsche und Österreicher aus der selben Quelle Wasserproben, die dann zur Überprüfung nachhause geschickt wurden. Ergebnis aus Deutschland: als Trinkwasser nicht nutzbar, zu hohe Nitratwerte.
Ergebnis aus Österreich: auch ohne Aufbereitung bedenkenlos als Trinkwasser nutzbar.

Was ich aber mittlerweile begriffen habe. Die Landwirtschaft ist nicht der Verursacher für die Nitratwerte im Trinkwasser. Die Ursachen müssen woanders liegen. Es geht hier wieder einmal nur um Stimmungsmache für eine Religion.
Ja ihr Grünen, immer nur feste dran glauben, Fakten werden ja völlig überbewertet.
Jetzt begreife ich auch, warum die Grünen diese ganzen Volldeppen in ihren Reihen dulden. Wären die wirklich intelligent, dann würden die die Partei ja sofort verlassen.

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