Habeck plant „Brückenstrompreis“
„Nicht, dass ich jetzt jedem Politiker gönnen würde, dass er draufgeht, aber ich wünsche doch jedem Politiker, dass er es zumindest wert wäre.“
Ingo Appelt
Da läuft was falsch
Selbst der große Märchenerzähler merkt, dass da irgendwas falsch läuft. Noch hat er große Ziele mit der Energiewende. Aber leider muss der Philosoph erkennen, dass die Energiewende einen Haufen Geld verschlingt. Geld was er nicht hat. Und irgendwann ist Geld alle. Da helfen auch keine Sondervermögen mehr. Und, verdammt nochmal, jetzt sind die Atomkraftwerke endlich weg und der Strom wird trotzdem nicht billiger. Obwohl das doch diese Schrapnelle aus der eigenen Partei, die Göring-Eckard, immer wieder behauptet. Kann es sein, dass jetzt der Atomstrom aus Frankreich die Netze verstopft? Soll uns heute nicht scheren.
Fest steht, Strom ist in Deutschland schweineteuer.
Die Industrie
Für die Industrie ist das ein riesiges Problem. Insbesondere dann, wenn man viel Energie braucht. Und bei den Energiepreisen ist der Standort Deutschland nicht mehr so richtig interessant. Über kaputte Straßen und Arbeitermangel will ich noch nicht einmal reden. Also haben sich viele Unternehmen gedacht, wir verlegen die Produktion einfach mal in das Ausland.
Dem Graichen war das sogar egal. Der hat gesagt, sollen sie doch dahin gehen, wo die Kilowattstunde nur 2 Cent kostet. Nun ja, der ist ja jetzt gefeuert. Das hat er nun davon.
Dem Habeck schwant nun böses. Wenn Industriebetriebe ihre Produktion ins Ausland verlagern, dann zahlen die zwar weiter Steuern, aber eben leider nicht in Deutschland. Aber der Märchenerzähler braucht doch Geld für diese unsinnige Energiewende.
Und jetzt hat der eine Idee. Man muss den Strompreis subventionieren. Der soll nicht mehr als 6 Cent pro kWh kosten.
Lassen sie uns wieder einmal rechnen
Nehmen wir einmal an, wir produzieren Strom. Exemplarisch nehmen wir dafür 100 Eimer. Natürlich weiß ich, dass man Strom nicht in Eimern transportieren kann, ich heiße ja nicht Baerbock. Aber nehmen wir es einfach mal an.
In jedem Eimer sind 1.000 kWh. Die kWh kostet 20 Cent. Das heißt, jeder Eimer kostet also 200 Euro. Für die 100 Eimer muss also ein Gesamtpreis von 20.000 Euro erzielt werden.
50 dieser Eimer werden für die Industrie gebraucht. Da man dort den Preis auf sechs Cent begrenzt, erzielt man mit diesen 50 Eimern einen Gesamterlös von 3.000 Euro. Um kostendeckend zu arbeiten, muss man jetzt für die restlichen 50 Eimer einen Erlös von 17.000 Euro erzielen. Das würde bedeuten, dass die kWh bei ihnen 34 Cent betragen würde. Und jetzt schauen sie mal auf ihre Stromrechnung.
Dabei ist es völlig egal, ob sie dieses Geld über den Strompreis aufbringen müssen, oder es über Steuermittel finanziert wird. Ihr Geld ist es in jedem Fall.
Nun, diese Rechnung ist nur sehr theoretisch. Allerdings muss ihnen klar sein, dass die Subventionierung des Stroms ja irgendwie bezahlt werden muss.
Die Bedingungen
Damit das ganze nicht ausufert, hat sich der Habeck noch so ein paar Bedingungen einfallen lassen. So soll nicht der gesamte Strom bezuschusst werden, sondern nur 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs. Das bedeutet für die Unternehmen, dass sparen zu Verringerung der Subventionen führt. Nicht gerade eine große Motivation.
Außerdem sollen nicht alle von den Subventionen profitieren. Der günstige Preis soll nur für energieintensive Sparten gelten, die in einem internationalen Wettbewerb stehen. Außerdem verpflichten sich die so geförderten (subventionierten) Betriebe, bis 2045 klimaneutral zu produzieren. Was immer das heißen mag. Und natürlich ist dieser Betriebsstrompreis an Tarif- und Standorttreue gebunden.
Ab den 2030er Jahren soll dann ein langfristiger Transformationsstrompreis sicherstellen, dass die Industrie direkt von günstigem erneuerbarem Strom profitiert. Na, dann hoffen wir mal, dass das so kommt.
Ob das alles ausreicht?
Nun, selbst wenn wir den Strompreis so deckeln, ich glaube nicht, dass das ausreicht. Denn selbst in Frankreich, auch ein Land in der EU, liegt der Industriestrompreis bei gut vier Cent pro kWh. Warum sollte ein Unternehmen dann weiter in Deutschland produzieren. Vor allem auch deshalb, weil keiner weiß, wie sich der Strompreis bis 2030 entwickelt.
Und eines steht fest. Die Alternativen haben bisher nicht zu einer Verbilligung des Stromes beigetragen. Im Gegenteil. Ich bin davon überzeugt, dass sich der Strompreis mit dem Ausbau der Erneuerbaren noch erheblich verteuern wird. Denken sie einfach mal an die noch zu bauenden Speicherkapazitäten.
Die Teilnahme an so einem Förderprogramm gleicht also einer Wette auf die Strompreise ab 2030. Ob sich die Industrie darauf einlassen wird? Keine Ahnung, ich glaube aber eher nicht.
Fazit
Es brennt wieder einmal. Und Habeck sucht krampfhaft nach Lösungen. Sein Angebot ist allerdings eher ungeeignet um das Problem zu bewältigen. Ich bin einmal gespannt, ob er jemals begreift, dass für einen Industriestandort billige Energie das A und O ist. Und da kommt man derzeit eben nicht an Kernenergie oder fossile Brennstoffe vorbei. Da kann man halt nichts machen.
Link
Ich füge ihnen noch einen Link bei, den ich sehr empfehlen kann. Lesezeit etwa drei Minuten.
Habecks neue Idee: der „Brückenstrompreis“ (tichyseinblick.de)