Grüne EU-Politik führt zu Lebensmittelengpässen
„Es ist schwer, sich eine dümmere oder gefährlichere Art der Entscheidungsfindung vorzustellen, als die Entscheidungen in die Hände von Menschen zu legen, die keinen Preis dafür zahlen, dass sie falsch liegen.“
Thomas Sowell
Europa nach dem Krieg
Der zweite Weltkrieg war vorbei. Vieles lag im Argen. Auch Lebensmittel waren knapp. Hunger war weit verbreitet. Und das sollte für alle Zeiten beendet werden.
Schon die Vorläufer der EU definierten als Ziel, dass sich die Staaten selbst mit ausreichend Nahrungsmittel versorgen können. Also wurde die Landwirtschaft gefördert auf Teufel komm raus. Das führte ziemlich schnell zu einer Überproduktion von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Butterberg oder Milchsee mögen dem einen oder anderen noch in Erinnerung sein. Auch Überschüsse von Obst und Gemüse wurden seitens der EU, bzw. der EWG, aufgekauft und vernichtet, um die Preise stabil zu halten.
Hunger in der Welt
Gleichzeitig hat sich die UN zum Ziel gesetzt, den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Auch das ist mehr oder weniger gut gelungen. So hat sich die Zahl, der von Hunger bedrohten Menschen bist etwa 2015 deutlich verringert. Ich habe momentan keine genauen Zahlen, aber in den letzten Jahren scheint die Zahl wieder zu steigen. Die Ursachen sind wie immer vielfältig.
Als Beispiel soll dafür mal die Ukraine herhalten. Die Ukraine gehörte zu den größten Getreideexporteuren der Welt. Mit Beginn des Krieges wurde der Seetransport über die Schwarzmeerhäfen erheblich gestört. Die Getreidepreise stiegen, was logischerweise für das WFP (World Food Programme) zu erheblichen Problemen führte. Die Getreidepreise stiegen, das verfügbare Geld leider nicht. Leider gilt auch hier das Prinzip von Angebot und Nachfrage.
Steffen Greubel warnt
Der Chef der Großhandelsgruppe Metro, Steffen Greubel, warnt im Focus, Europa könne seine Fähigkeit verlieren, die Bevölkerung eigenständig mit Lebensmitteln zu versorgen. Aufgrund der Tatsache, dass die Viehbestände in Deutschland immer weiter abnähmen, sei das Unternehmen beispielsweise gezwungen, Schweinefleisch vermehrt in Spanien zu kaufen. Auch der deutliche Anstieg der Preise bei Butter, Käse und Milch würde das deutlich machen.
Die Politik müsse Maßnahmen ergreifen, um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten.
Davon sind logischerweise auch andere Sparten wie beispielsweise die Gastronomie betroffen.
Ab er was macht die Politik?
Beseelt von grünem Gedankengut scheint unsere Politik aber genau das Gegenteil zu tun. Am besten soll alles Öko sein. Wir wissen aber, dass bei einer echten ökologischen Landwirtschaft die Erträge bis zu einem Drittel geringer ausfallen. Das heißt in der konventionellen Landwirtschaft erwirtschafte ich pro Hektar Weizen etwa 3,5 Tonnen. Bei ökologischer Landwirtschaft dürften es dann lediglich gut 2 Tonnen sein. Um also das gleiche Ergebnis erzielen zu können, müsste ein Drittel mehr Fläche zu Verfügung stehen. Mal abgesehen davon, dass diese Flächen auch geeignet sein sollten.
Aber auch hier tut man das Gegenteil. Man überzieht die Landwirtschaft mit Erlassen und Verordnungen, die dazu führen, dass die Anbauflächen verringert werden. Da sollen Moore wieder vernässt werden, die Waldflächen sollen vergrößert werden. Dann muss natürlich auch noch Raum geschaffen werden für die Energiewende usw., usw. Die Anbauflächen werden also massiv verringert. Natürlich werden dadurch auch die Erträge geringer.
In der Tierzucht sieht es auch nicht besser aus. Auch hier überschüttet uns die EU mit mehr oder weniger sinnfreien Vorgaben. Weniger Tiere in größeren Ställen, dazu noch Unmassen von Bürokratiekraken, irgendwann lohnt es sich nicht mehr. Dazu sind in Deutschland auch noch die Steuern extrem hoch. Die nächste Stufe der CO2-Besteuereung lässt grüßen. Da gibt man dann eben auf. Und der Ersatz kommt aus dem Ausland.
Widersprüche
Heißt es nicht immer wieder, man solle heimische Produkte kaufen? Gerade die Grünen propagieren das doch immer. Aber was soll ich machen, wenn es diese Produkte in meiner näheren Umgebung, ja nicht einmal in Deutschland gibt? Ich meine damit nicht einmal Früchte wie Ananas oder Orangen. Auf die könnte man ja möglicherweise noch verzichten. Äpfel oder Birnen gehen doch auch. Aber selbst die muss Deutschland ja schon teilweise importieren.
Oder Fleischwaren. Okay, auf Rind oder Schwein kann man eventuell noch verzichten. Aber auch Hühner kommen nicht aus Deutschland. Die kommen im Schwerpunkt aus Polen und anderen Nachbarstaaten. Das war es dann mit der regionalen Versorgung. Wieder einmal ein grüner Traum geplatzt.
Sollten wir nicht weniger Fleisch essen? Wegen des Klimas? Ist es deshalb gar nicht so schlimm, dass in Deutschland immer mehr Bauern aufgeben? Man könnte fast glauben, dass dahinter eine Strategie steht. Dann muss man sich aber fragen, warum die EU dieses Mercosur-Abkommen geschlossen hat. Jetzt kommt billiges Rindfleisch aus Südamerika nach Deutschland. Furzen und rülpsen die Rinder dort etwa weniger Methan? Oder brauchen die dort weniger Wasser? Wie dem auch sei. Durch die langen Transportwege dürfte der CO2-Abdruck der südamerikanischen Rinder mit Sicherheit nicht niedriger sein, als wenn wir sie hier selbst züchten würden. Aber für den südamerikanischen Dreck sind wir ja nicht zuständig. Logik der Grünen.
Und noch eine Denksportaufgabe. Während wir in der EU Agrarland massiv verringern, kauft Bill Gates riesige Flächen an Ackerland in den USA. „Nachtigall, ick hör dir trapsen“, könnte es da einen Zusammenhang geben?
Fazit
Geringeres Angebot bei gleicher Nachfrage heißt höhere Preise. Die Nachfrage ist auch nicht weg, die entsteht halt nur woanders. Teurer wird es aufgrund der Transportwege in jedem Fall. Und auch da hilft die ökosozialistische EU selbst kräftig nach. Der Umwelt, bzw. dem Klima hilft die Politik allerdings nicht.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich ständig wiederhole: grüne Politik macht nichts besser, aber alles teurer.
Quellen
Metro-Chef schlägt Alarm – Europa muss schauen, wo es Lebensmittel herbekommt – FOCUS online
Erster Großhändler warnt vor Lebensmittelknappheit – DIE ACHSE DES GUTEN. ACHGUT.COM