Der Evaluationsbericht zur Wirkung der Corona-Maßnahmen

„Manchmal fühle ich mich nutzlos, doch dann fällt mir ein, dass ich CO2 für die Pflanzen ausatme.“
Urheber unbekannt

Ein Rückblick

Seit über zwei Jahren beschäftigt uns SARS-CoViD 2, das Corona-Virus. Und was hat man nicht alles für Maßnahmen ergriffen. Eine Grundrechtseinschränkung jagte die andere. Mal mit schweren, mal mit weniger schweren Eingriffen. Und keiner konnt mir erklären, ob diese Maßnahmen überhaupt eine Wirkung haben.

Und es gab schon Menschen, die an dieser restriktiven Politik ihre Zweifel hatten. Es gab Menschen, die angefangen haben zu rechnen und dabei feststellen mussten, dass dieses Virus bei weitem nicht so gefährlich war, wie es uns verkauft wurde. Auch ich gehörte zu diesen Zweiflern. Schon im Mai und dann im September 2020 habe ich zwei Papiere verfasst, die sich mit genau dieser Thematik auseinandergesetzt haben. Und was mussten wir uns alles gefallen lassen. „Schwurbler“ oder „Corona-Leugner“ waren noch die harmloserern Beschimpfungen. Als diese Zweifler dann auch noch als Querdenker mit der rechtsextremen Szene gleichgesetzt wurden, da nahm das schon ernsthaft brutale Züge an.

Der Bundestag

Aber irgendwann wurde es Teilen der Abgeordneten im Bundestag zu bunt. Und die haben dann erwirkt, dass ein Evaluationsteam gebildet wurde, das die Wirkung dieser Maßnahmen beurteilen sollte.

Das Team

Im Oktober 2021, also eineinhalb Jahre nach Beginn der Pandemie, trat dieses Gremium endlich zusammen. Es umfasste 18 Mitglieder. Es waren nicht nur Mediziner und Virologen, nein auch Juristen waren mit von der Partie. Ob Wirtschaftsexperten dabei waren, entzieht sich meiner Kenntnis. Merkwürdig an der ganzen Geschichte ist aber, dass in diesem Gremium auch Experten waren, die gleichzeitig auch zur Beratergruppe der Regierung gehörten. Da sollten also die Verursacher ihr eigenen Ergebnisse bewerten. Ich hatte dazu schon geschrieben. Das Prominenteste Mitglied war zweifelsohne Christian Drosten, ein treuer Freund von Karl Lauterbach. Da entsteht dann doch der Eindruck, dass man die Veröffentlichung dieses Berichtes verhindern wollte. Als das nicht mehr möglich war verabschiedete sich Drosten aus dem Gremium. Er wurde einen Monat vor dem Vorlagetermin durch Professor Stöhr ersetzt. Der konnte sich dann leider nicht mehr auswirken.

Nichts genaues weiß man nicht

Ich hatte diesen Bericht sehnlichst erwartet. Jetzt ist er da. Es gibt zwar den einen oder anderen Hinweis. Aber schlussendlich sind die Ergebnisse mickrig. Es fehlt an belastbaren Daten. Was haben wir alles über Inzidenzen und Corona-Tote gehört? Aber was wissen wir über die Kranken in den Krankenhäusern? Sind die wegen oder mit Corona ins Krankenhaús eingeliefert worden? Was wissen wir über die Dunkelziffer bei den Infektionen? Wie hoch ist eigentlich die Immunität in der Bevölkerung?
Ich könnte diesen Katalog noch unendlich weiter fortführen. Das Ergebnis dürfte immer das Gleiche sein. Wir wissen immer noch nichts.

Und so stellt sich dann auch das Ergebnis in dieser Evaluation dar. Vieles kann nicht bewertet werden, weil belastbare Daten fehlen, weil sie gar nicht erhoben wurden. Zumindest in diesem Bereich hat man den Verantwortlichen eine ordentliche Backpfeife verabreicht.
Wer wäre eigentlich für die Erhebung solcher Daten zuständig? Liebe Freunde, das ist eigentlich sehr einfach. Einzig und allein dafür halten wir uns ein Millionenschweres Institut, das RKI. In diesem Zusammenhang fordert Kubicki mittlerweile den Rauswurf von Wieler. KL spricht ihm aber weiterhin sein volles Vertrauen aus. Wen wundert das?

Einzelaspekte

Lockdowns mögen am Anfang eine Wirkung entfalten, so Streek. Aber wenn die Menschen irgendwann nicht mehr mitmachen, dann ist ein solcher Lockdown wirkungslos. Für mich heißt das, es dürfte keinen weiteren Lockdown mehr geben.

Auch die Frage, ob die Schließung der Schulen etwas gebracht hat, wird in diesem Papier nicht eindeutig beantwortet. Die Tendenz geht aber in die Richtung, dass die Schließung der Schulen nicht angemessen ist.

Einzig und allein das Tragen von Masken wird als wirksam erachtet. Aber eine Maskenpflicht sollte es wenn überhaupt nur in Innenräumen geben. Gilt das dann auch für die Schulen?
Stellt sich mir die Frage: gilt der ÖPNV jetzt als Innenraum?

Nur ein Hinweis. Deutschland ist das einzige Land in dem dieser Gehorsamslappen im ÖPNV getragen weren muss.

Die Medien

Natürlich wird dieser Bericht in den Medien aufgearbeitet. Und je nach dem, welches Medium sie nutzen, so fallen die Bewertungen auch unterschiedlich aus. Was aber im Wesentlichen einheitlich bemängelt wird, ist das Fehlen von belastbarem Zahlenmaterial.

Die Tagesthemen

Erstaunt bin ich allerdings von den Tagesthemen. Dort wurde am 01.07. ein Interview mit KL geführt. Und die Journalistin hat sogar nachgehakt. Sie können sich das noch einmal anschauen. Sie finden es unter dem Link. Es sind die ersten Zehn Minuten. Ich finde es lohnt sich.

Was hat Lauterbach da gesagt?

Natürlich tut er das, was er am Besten kann. Er redet um den heißen Brei und lügt.

Natürlich warnt der vor einem schweren Herbst. Die BA.5. Variante wird uns noch vor große Herausforderungen stellen. Meine Meinung dazu: die BA.5. Variante wird im Herbst schon Geschichte sein.

Und obwohl der Expertenrat der Bundesregierung die Erhebung von Daten schon im Januar bemängelt hat, tönt Lauterbach, man werde im September mit einer detaillierten Datenerhebung beginnen. Man fange jetzt an zu arbeiten. Da frage ich mich dann doch, was haben die bisher gemacht?

Er verhandle jetzt mit dem Justizminister über Maßnahmen im Herbst. Moment mal, was gibt es da zu verhandeln. Entweder ich weiß, dass Maßnahmen wirken, dann wende ich sie an. Und wenn sie nicht wirken, dann lasse ich es. Was da verhandelt werden soll, ist mir schleierhaft.
Und ansonsten mache man erst einmal so weiter wie bisher.

Aber schauen sie sich den Beitrag doch selbst an. Allerdings brauchen sie dafür Kraft. Ich wäre am liebsten durch den Bildschirm gesprungen.

Der Kommentar von Kirsten Girschick

Im Anschluss an das Interview folgte ein Kommentar. Auch der hat mich überrascht. Soviel Regierungskritik im Staatsfernsehen. Ich finde den so gut, dass ich ihnen den Wortlaut hier veröffentliche.

Jeder hat ein Recht auf eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten. Doch wenn Fakten fehlen, bleibt am Ende Meinung gegen Meinung stehen. Welche Maßnahmen haben funktioniert während der Corona-Pandemie und welche nicht? … Das sollte eigentlich der Sachverständigen-Bericht klären, der am Freitag vorgelegt wurde. Doch leider hat er genau das nicht getan und dafür können die beteiligten Wissenschaftler exakt gar nichts. Denn Wissenschaft liefert dann Ergebnisse, wenn sie Daten auswerten kann. Nun kommt das Wort „Daten“ in dem Bericht genau 234 Mal vor. Leider geht es fast immer um Datenmangel, unzureichende Daten, eine imperfekte Datenlage oder Daten, die ab jetzt nun wirklich mal erhoben werden müssen.

Schon 2001, also vor mehr als zwanzig Jahren, hat das Robert Koch-Institut angemahnt, dass man die Wirkung von Pandemie-Maßnahmen dringend vorbeugend untersuchen sollte. Passiert ist… nichts. Also: Wirken Schulschließungen, helfen Lockdowns? Tja, irgendwie Pech, dass diese Maßnahmen nicht von Anfang an wissenschaftlich begleitet wurden. So konnten auch die Sachverständigen diese Fragen nicht abschließend klären. Ich könnte schreien… laut und lange. Denn durch dieses Nicht-Ergebnis sieht sich wieder jede Seite in ihrer Meinung bestätigt. Die Maßnahmen-Gegner sagen: `Seht Ihr, es ist nicht erwiesen, dass die Maßnahmen wirken´. Die Maßnahmen-Befürworter sagen: `Es ist aber auch nicht erwiesen, dass sie nicht wirken.´ Ich sage: Ich will Daten und Fakten sehen, sonst klebe ich bald an jedes zuständige Ministerium das Schild „Wir können alles, außer Daten, Fakten und Pandemie“.

Die Reaktion einzelner Politiker

Der Justizminister Marco Buschmann hat sich währenddessen schon klar positioniert. Schulschließungen und Lockdowns seien nicht mehr angemessen. Ähnlich äußert sich auch sein Parteikollege Kubicki. Dass andere Politiker am liebsten schon jetzt einen Baukasten haben möchten, nach dem Motto noch schärfer noch länger, ist kein Geheimnis. Der grüne Genosse Dahmen spielt da natürlich immer mit. Und es gibt tatsächlich Länderchefs, die erneut eine Impfpflicht ins Spiel bringen.

Fazit

Der Bericht hat deutlich weniger gebracht als erwartet. Immer wieder wird von den Wissenschaftlern bemängelt, dass Daten fehlen. Ich frage mich dann allerdings, wieso hat man nicht versucht, Vergleiche mit dem Ausland heranzuziehen. Wissenschaft soll doch eigentlich weltoffen sein.

Stöhr selbst hat schon angemerkt, dass er bestimmte Passagen schärfer formuliert hätte. Er konnte sich aber in vier Wochen nicht mehr großartig auswirken. Eigentlich schade.

Warten wir also mal ab, was der Herbst bringt. Ich gehe davon aus, dass Deutschlan wieder einmal weltweit als Einziger den richtigen Weg beschreitet.

Bleibt nur zu hoffen, dass die FDP wenigstens dieses mal ihrer Linie treu bleibt.

https://reitschuster.de/post/was-ist-mit-den-tagesthemen-los-kritik-an-corona-politik/

Kommentar verfassen