Spahn verteidigt Einkaufspolitik

Der Impfmarathon hat begonnen, und es fehlt am wichtigsten, am Impfstoff.

Mittlerweile üben unterschiedlichste Personen aus Politik, Wissenschaft und Medizin Kritik. Unter diesen sind Biontech-Chef Sahin, Frauke Zipp von der Leopoldina (bis vor kurzem noch absolut regierungsfreundlich), Karl Lauterbach, der bemängelt, dass man nicht parallel zur EU auf nationalem Wege Impfstoffe bestellt habe. Zumindest beim letztgenannten kann ich die Kritik nicht verstehen, ist er doch der gesundheitspolitische Sprecher einer Regierungspartei.

Wie reagiert Spahn. Er sagt, man sei absolut im Plan. Bis zum Jahreswechsel wurden deutschlandweit 1,3 Mio Dosen verteilt, bis Ende Januar sollen es dann 4 Mio sein.
Ausserdem seien Impfstoffe derzeit weltweit knapp. Allein diese Aussage halte ich für fragwürdig. Israel hat beispielsweise schon ca 1 Mio Menschen geimpft bei einer Einwohnerzahl von 8,8 Mio (das ist mit Niedersachsen vergleichbar). Im weltweiten Vergleich steht Deutschland ziemlich am Ende (Abb. 1).

Nun gut, sollten die 4 Mio Dosen tatsächlich bis Ende Januar verimpft sein, was heißt das?

Etwa 2 Mio Menschen wären dann in 5 Wochen geimpft. Auf 80 Mio Menschen hochgerechnet würde das bedeuten, um die Bevölkerung komplett durchzuimpfen benötigte man etwa 200 Wochen, das entspräche knapp 4 Jahren, oder wenn wir das derzeitige Gebaren anschauen, noch mindestens 3 Lockdowns. Für den Minister ist das anscheinend ein guter Plan.

Abb 1.

Weiterführender Link

https://www.n-tv.de/politik/Spahn-verteidigt-Impf-Tempo-und-macht-Versprechen-article22266492.html

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