Was ist los in Kanada?

„Die Wahrheit ist eine unzerstörbare Pflanze. Man kann sie ruhig unter einen Felsen vergraben, sie stößt trotzdem durch, wenn es an der Zeit ist.“
Frank Thiess (deutscher Schriftsteller)

Vor etwa einer Woche berichtete ich über den Freedom-Convoy 2022 in Kanada. Da bewegten sich tausende LKW in Richtung Ottawa. Sie streiken gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen, insbesondere gegen die Quarantänebestimmungen für LKW-Fahrer. Am Samstag erreichten sie Ottawa und blockieren seitdem die Innenstadt. Auch andere Städte wie beispielsweise Toronto und Edmonton sollen in ähnlicher Weise betroffen sein. In den deutschen Mainstream-Medien findet das so gut wie keine Beachtung.

Die Tagesschau

In einem Beitrag bei AchGut.com weist Henryk M. Broder auf einen Ausschnitt in der Tagesschau von Montag hin. Schauen sie sich diesen Ausschnitt erst einmal genauer an. Es beginnt ab Minute 8:55.

Die Kernaussagen

Tausende Trucks blockieren die Straßen. Die Sicherheit der Einwohner sei bedroht. Die Lage sei nicht mehr beherrschbar, man habe den Notstand ausgerufen. Man habe zu wenig Polizeikräfte, der Staat müsse helfen. Es käme zunehmend zu Bedrohungen und Beschimpfungen, auch Nazi-Symbole seien vereinzelt gesichtet worden.
Man habe die Unterstützung der Demonstranten verboten. Außerdem seien 90% der Fahrer geimpft, es handle sich also nur um eine kleine Minderheit.

Es ist schon merkwürdig. Genau die gleichen Argumente werden benutzt, wenn es um die vielen Montagsspaziergänge in Deutschland geht. Man versucht diese in die rechte Ecke zu rücken und ihnen so die Legetimität abzusprechen. Aber was stimmt an diesen Aussagen?

Einzelaspekte einmal genauer betrachtet

Die Blockade

Dass die Trucker die Innenstädte blockieren und so ein Verkehrschaos verursachen, ist richtig. Das haben solche Aktionen nun mal so an sich. Aber geht davon eine Bedrohung aus? In anderen Berichten habe ich gelesen, dass die ganze Aktion schon fast einem Volksfest gleiche. Trucker und Anwohner stehen zusammen, reden miteinander. Es gibt Berichte, dass diesen Truckern sehr viel Sympatien entgegengebracht werden. Selbst Abschleppunternehmen, die zur Räumung der Straßen herbeigerufen wurden, zeigten sich solidarisch. Man könne aufgrund der derzeitigen Quarantäneregeln seinen Job nicht machen, aber wenn man schon einmal da sei, dann stelle man sich dazu.

Und die Bedrohung?

Ein Augenzeuge berichtet, dass die Polizei mit den Truckern zusammenarbeitet. Beide Seiten haben kein Interesse daran, dass die Aktion in Gewalt umschlägt. Also hat die Polizei den Truckern gezeigt, wie man Störer isoliert. Dann möge man die Polizei rufen, die den Störer festnimmt. Solche Festnahmen haben wohl auch schon stattgefunden. Eine Bedrohung durch die Trucker selbst habe es bisher noch nicht gegeben.

Anwohner haben sich angeblich beschwert

Ich bin mir sicher, dass es schon Beschwerden gegeben hat. Auch in Deutschland gibt es Leute, die nichts besseres zu tun haben, als Parksünder anzuzeigen. Selbst in Nienburg gibt es einen, der sogar polizeibekannt ist. Die Mehrheit der Bevölkerung scheint aber mit den Demonstranten zu sympatisieren.

Verbot der Unterstützung

Sympatisanten der Aktion hatten Spendengelder gesammelt. Dazu nutzten sie die Spendenplattform GoFundMe. Innerhalb kürzester Zeit kamen so fast 10 Mio kanadische Dollar zusammen. Infolge politischen Drucks verweigert die Plattform jetzt die Auszahlung der Gelder an die Trucker. Gleichzeitig hat der Bürgermeister die Unterstützung der Demonstranten verboten. Allerdings scheint das viele nicht von Unterstützungsleistung abzuhalten. Bürger mit Kindern sollen auf Schlitten mit Kanistern voller Diesel gesehen worden sein. Aber auch Nahrungsmittel und andere lebensnotwendige Mittel werden von der Bevölkerung an die Trucker weitergereicht. Das Verbot scheint keiner so richtig ernst zu nehemen. Dass die Polizei die Bürger daran hindert, ist auch nicht bekannt.

Unterwanderung durch „Rechte“

Man habe auch schon vereinzelt Nazi-Symbole gesehen, so der Beitrag der Tagesschau. Merkwürdig ist, dass man so etwas im Bildbericht der Tagesschau nirgendwo sieht. Ansonsten werden doch solche Bilder in den Medien richtig breitgetreten. Und sollte es tatsächlich vereinzelt solche Spinner geben, davon ist auszugehen, dann werden die in Zusammenarbeit zwischen den Truckern und Polizei schnell ausgesondert. Also was für eine schwachsinnige Behauptung der Tagesschau.

Und es sei eine Minderheit

Das Gefasel um die Minderheit kann ich bald nicht mehr hören. Es geht da nicht allein um die Impfpflicht. Die ist doch nur der Aufhänger. Es geht vielmehr um die Übergriffigkeit des Staates. Es streiken ja nicht nur die ungeimpften Trucker. Da streiken auch eine ganze Menge mit, die vollständig geimpft sind. Und dann ist das definitiv keine kleine Minderheit mehr.

Übrigens, wäre es tatsächlich nur eine klitzekleine Minderheit, dann ist es verwunderlich, dass die schon den Staat überfordert.

Parallelen zu Deutschland

Auch in Deutschland spricht man ja immer wieder von kleinen Minderheiten. Und von denen dürfe man sich nichts aufdiktieren lassen.
Da frage ich mich aber, warum sich Scholz zu einem persönlichen Gespräch hat erpressen lassen von gerade einmal sechs halbstarken verwirrten grünen Spinnern, die in einen Hungestreik getreten waren. Die gleichen haben übrigens kürzlich die A100 in Berlin blockiert.

Aber ist das überhaupt noch eine kleine Minderheit?

Auch bei den Montagsspaziergängen gibt es immer mehr Sympatisanten. Man spricht von Zuschauern die den Demonstrante Applaus spenden. Wenn wir all diese dazu zählen, dann kann man von mindestens einem Fünftel der Bevölkerung ausgehen. Das dann als kleine Minderheit abzutun, ist für mich ein deutliches Zeichen für Realitätsverlust. Umfragen sagen sogar, dass mittlerweile über 50% der Bevölkerung nicht mehr hinter der Regierungspolitik stehen. Das waren mal viel weniger.

Fazit

Bei jeder Betrachtung gibt es zwei Seiten. Die Wahrheit liegt in der Regel irgendwo dazwischen. Die Erfahrung der letzten zwei Jahre zeigt mir aber deutlich, dass die MSM durchgängig regierungstreu sind. Eine besondere Glaubwürdigkeit erlangen sie bei mir dadurch aber nicht. Ich neige derzeit dazu, den alternativen Medien mehr glauben zu schenken. Das liegt auch daran, dass diese ihre Aussagen mit plausiblen Argumenten untermauern können. Das gelingt den ÖR nur noch selten.

Ich habe ihnen zum Thema Kanada noch einige Beiträge verlinkt. Ich weiß, es kostet ein wenig Zeit. Es lohnt sich aber.

https://www.achgut.com/artikel/kanada_vor_ort_so_geht_einseitige_berichterstattung (3 min)

https://www.achgut.com/artikel/notstand_ein_augenzeugenbericht_aus_ottawa (3 min)

https://www.achgut.com/artikel/big_tech_gegen_die_arbeiterklasse (5 min, diesen Beitrag sehe ich kritisch)

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/kanada-trucker-protest-ottawa-notstand/ (2 min)

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