Die Katastrophe – wer ist wirklich Schuld (5)

Gibt es auch eine Mitschuld bei den Betroffenen?

„Es ist besser, Deiche zu bauen, als darauf zu hoffen, daß die Flut allmählich Vernunft annimmt.“
Hans Kasper (*1916), dt. Schriftsteller

Die Frage, wer schuld an der letzten Flutkatastrophe hat, habe ich im letzten Beitrag schon beschrieben. Dem Grunde nach gibt es dem nichts hinzuzufügen. Die politisch Verantwortlichen konnten gewisse Dinge voraussehen, und haben sie einfach geschehen lassen. Insbesondere langfristig angelegte infrastrukturelle Schutzmaßnahmen hätten schon längst ergriffen werden müssen.
Dass dann auch noch die unmittelbare Katastrophenbewältigung voll in die Hose gegangen ist, ist eine Folge von Inkompetenz und Ignoranz. Verantwortlich dafür sind nicht nur die derzeit amtierenden Politiker des Bundes und der Länder. Vielfach gehen die Versäumnisse noch in die Regierungszeit der Vorgänger zurück. Da gibt es nichts zu beschönigen.

Was hätten die Betroffenen tun können?

Viele der Opfer haben alles verloren. Sie stehen jetzt vor dem nichts. Die Katastrophe hätten sie definitiv nicht verhindern können. Allerdings hätten sie die persönlichen Konsequenzen deutlich abmildern können.

Versicherung

In unserem Land kann man fast alles versichern. Das heißt zwar nicht, dass die Katastrophe nicht kommt, aber die Schäden, die mir entstehen, sind abgesichert. Wichtig dabei ist aber, welche Leistungen meine Versicherung umfasst. Eine normale Wohngebäudeversicherung hat eigentlich jeder Immobilienbesitzer. Das gleiche gilt auch für den Hausrat. Allerdings sichern diese Versicherungen nicht die Schäden durch solche Fluten ab. Dafür benötigt man eine zusätzliche Versicherung für Elementarschäden. Diese Versicherung ist teuer. Denn erstens wird diese Versicherung längst nicht von jedem gebraucht (ich habe keine), und zweitens sind die Kosten bei extremen Schadensereignissen entsprechend hoch.

Ich habe vollstes Verständnis für die Opfer, denn es geht ja in solchen Fällen nicht nur um Geld. An vielen Dingen hängen Erinnerungen. Man hat das Gefühl, ein Teil des Lebens würde ausgelöscht.

Wer dann aber finanziell nicht vorgesorgt hat, ist selbst schuld. Deshalb habe ich auch ein Problem, dass jetzt großzügig mit Steuergeldern unterstützt werden soll. Und mit diesen Spendenaufrufen kann ich mal gar nichts anfangen.

Dass kurzfristige zinslose Kredite gewährt werden, ist in meinen Augen OK. Aber sobald die Versicherungsgelder fließen, sind diese wieder zurückzuzahlen.

Wie kann ich mich persönlich auf solche Ereignisse vorbereiten?

Es kommt immer wieder vor, dass bei Flutkatastrophen ganze Ortsteile evakuiert werden müssen. Eigentlich sollte das mit ausreichend Vorlauf geschehen. Leider funktioniert das in den seltensten Fällen. Was kann ich also tun, damit ich in solchen Fällen zumindest die ersten Stunden überstehe?
Das BBK hat für solche Fälle einen Notfallratgeber erarbeitet.

Dieses Heft können sie aus dem Internet herunterladen, es gibt aber auch die Möglichkeit, diese Brüschüre kostenfrei zu bestellen. In diesem Ratgeber ist unter anderem beschrieben, was man in einem Notfallrucksack packen sollte.

Notfallratgeber

Selbst Kindgerecht aufgearbeitet steht ein solcher Ratgeber zu Verfügung.

Ratgeber für Kinder

In diesen Ratgebern ist beschrieben, was in einen Notfallrucksack hineingehört. Wichtige Papiere, Bargeld, Ausweispapiere. Vielleicht Wechselwäsche für ein bis zwei Tage usw. Schauen sie sich diese Ratgeber einfach mal an.

Weitere Überlegungen

Wenn ich frühzeitig weiß, dass eine Katastrophe auf mich zukommt, dann kann ich versuchen, dass ich mich nicht im Katastrophengebiet aufhalte. „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um“, hat mein Vater immer gesagt.
Bei einem drohenden Hochwasser räume ich noch den Keller aus soweit es geht und schalte dann die Sicherung ab. Dann verlasse ich meine Wohnung und quartiere mich bei Freunden oder Verwandten ein.
Sie wollen jetzt ihr Haus nicht alleine lassen? Was glauben sie denn, was sie tun können? Selbst wenn die Kühltruhe absäuft können sie das nicht verhindern. Sie können aber verhindern, dass sie mit absaufen.
Sie stellen also fest, dass man in Eigeninitiative vieles tun kann, um sich selbst zu schützen.

Warum ist das nicht geschehen?

Ich glaube, vielen war bewusst, was auf sie zukommt. Trotzdem glauben die meisten, sie könnten noch etwas tun, um ihr Habe zu retten. Dass das ein Irrtum war, zeigen die vielen Toten.
In einem Nanny-Staat, zu dem sich die Bundesrepublik entwickelt hat, geht häufig das persönliche Krisenbewusstsein verloren. Wenn was passiert, dann kommt ja die Feuerwehr. Dass aber ganze Stadtviertel ausgelöscht werden können, das hat keiner auf dem Schirm. Obwohl es dafür Beispiele genug gibt. Als Beispiel mögen die Hochwasser an der Elbe 2002 und 2013 dienen.
Dabei gilt es auch noch zu beachten, dass Hochwasser an großen Flüssen in der Regel langsam aufwachsen, man hat immer noch Zeit. Bei Starkregenfällen sieht das ganz anders aus, insbesondere an kleinen Flüssen wie die Ahr. Da kann solch eine Katastrophe in wenigen Stunden aufwachsen.

Fazit

Den Bürgern im Katastrophengebiet war die große Gefahr dieser Wetterlage nicht bewusst, obwohl die Wetterdienste schon Tage zuvor darauf hingewiesen hatten. Allerdings hat der eigentliche Warndienst in Radio und Fernsehen überhaupt nicht funktioniert. Täglich Sondersendungen zu Corona, Gender und sonstigem unnützen Zeug. Aber keine Sondersendung, die auf die Gefahr hingewiesen hätte. Und schon gar keine Hinweise, wie man sich vorsorglich verhalten sollte. Dementsprechend war dann auch das Verhalten der Bürger.
Mit ein bisschen Nachdenken hätten die Bürger aber selbst darauf kommen können.

Ein Ratschlag

Ich möchte sie jetzt nicht in Panik versetzen. Aber überlegen sie sich mal, was für sie wichtig ist, wenn solch eine Katastrophe auf sie zukommt. Es muss keine Flut durch Starkregen sein, auch bei Feuer durch Gasexplosion müssen sie schnell aus ihrem Haus.
Überlegen sie sich mal, wie lange sie autark sind, wenn beispielsweise der Strom ausfällt.
Gute Tipps bieten die oben genannten Broschüren.

Und hier die Links zu den Teilen 1 – 4

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

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