Große Gipfeltreffen – und wo sind die Ergebnisse?

Der G20- und der Klimagipfel

„Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.“
Winston Churchill, britischer Staatsmann

Wo sind die Ergebnisse

In den letzten Wochen fanden zwei große Gipfeltreffen statt. Zum einen war da der Umweltgipfel in der Nähe von Kairo mit über 30.000 Teilnehmern, zum anderen der G20-Gipfel auf der Insel Bali. Meines Erachtens sollte es sich da um große und wichtige Veranstaltungen handeln. Denn dort treffen sich die politischen Größen der Welt um die Geschicke der Weltbevölkerung zu regeln. Zumindestens habe ich das gedacht. Also hätte man in der Folge auch große Ergebnisse erwarten müssen. Leider bin ich in diesen Fragen schon in einem hohen Maße deillusioniert. Eigentlich habe ich von Anfang an nicht viel erwartet.
Am Ende war es dann sogar noch weniger, und das was kam, war dann auch noch völlig für die Füße.

Der Klima-Gipfel

Bei über 30.000 Teilnehmern kann natürlich nicht viel rauskommen. Wenn man knapp 200 Länder unter einen Hut bringen will, dann sollte jedem klar sein, dass man sich irgendwo auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner treffen wird. Und da ist dann wirklich nicht viel zum erwarten.
Die EU ist dennoch mit großen Erwartungen angetreten. Und dass die Deutschen noch größere Erwartungen hatten, dürfte auch jedem klar sein. Die beanspruchen ja sogar eine Vorreiterrolle in der Umweltpolitik. Also nicht alle Deutschen, ich beispielsweise nicht, und ich kenne auch welche, die auch nicht. Aber auf unsere grünen Phantasten trifft das zweifelsohne zu.

Die Ergebnisse

Tja, dann ging der Gipfel auf sein Ende zu, und man konnte sich nicht auf ein Abschlussprotokoll einigen. Sogar die Ausformulierung des 1,5 Grad Zieles war fraglich. Unsere Annalena war tief enttäuscht, das lasse man nicht mit sich machen, tönte sie. Wahrscheinlich ist sie heute noch enttäuscht. Das Ergebnis ist nämlich ziemlich kärglich.

Also am Ausstieg aus der Kohle will man festhalten. Allerdings sind die Zeitvorstellungen in vielen Ländern ganz anders als in der EU. Das Jahr 2035, bzw. 2050 ist in vielen Ländern nicht haltbar. Und aus Öl oder Gas aussteigen wollen die wenigsten. Teure alternativen Energien muss man sich halt leisten können.

Und dann gibt es ja noch Länder, deren Wirtschaft vom Export von Öl und Gas abhängt. Warum sollte also ein Schwellenstaat auf diese beiden Energiequellen verzichten? Übrigens, das trifft auch auf Norwegen zu. Die finanzieren ihre Energie- und Verkehrswende auch mit dem Verkauf von Öl und Gas. Das will man aber in Deutschland nicht wahr haben.
Tja, Verzicht auf Öl und Gas hat es also nicht in das Abschlussprotokoll geschafft. Das hat unsere Grünen ziemlich verstört. Wie, die folgen nicht unserem Beispiel? Eigentlich ist das doch logisch. Bevor die Afrikaner eine Wirtschaft vor die Wand fahren können, müssen sie erst einmale eine aufbauen. Und dafür braucht man Öl und Gas. Deutschland ist Dank der Grünen schon beim nächsten Schritt.

Die Geißler (Flagellanten) in der Geschichte

Im 14. und 15. Jahrhundert gab es eine christliche Bewegung, die sich selbst bestrafte. Dazu nutzte man allerlei Werkzeuge um sich selbst Schaden zuzufügen. Das waren Peitschen, oft mit Dornen bestückt, aber es gab auch Geißelgurte, mit denen man Nägel in das eigen Fleisch trieb. So wollte man sich für seine Sünden selbst bestrafen. Verbunden mit diesen Tätigkeiten war logischerweise immer die Ankündigung eines Weltunterganges. Sie sehen, es gab so etwas schon vor 600 Jahren.

Zurück zum Klimagipfel

Das Verhalten vieler Industrieländer, insbesondere aber Deutschlands, ähnelt dem der Geißler. Weil wir mit unserer Industrie soviel CO2 in die Atmosphäre blasen, sind wir nun an allen Auswirkungen das Klimawandels schuld. Damit man das noch ein wenig wirkungsvoller darstellen kann, wird es noch mit dem Kolonialismus vergangener Jahrhunderte in Verbindung gebracht.

Und so stehen wir natürlich in der Schuld aller Länder, die jetzt von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Also will man einen Fond einrichten, in den all die Schuldigen einzahlen. Und wenn es dann zu einer Klimakatastrophe kommt, können sich die Bedürftigen daraus bedienen. Schnell und unbürokratisch, wie das ja immer so in Deutschland läuft.

Diesem Beschluss haben die meisten Länder zugestimmt. Die erwarten nämlich, dass sie Geld bekommen. Die, die zahlen sollen, sehen das natürlich deutlich differenzierter, außer natürlich den Deutschen. Die haben nämlich schon ca. 700 Mio Euro angekündigt. Ja, Annalena ist schon immer gut im Geld ausgeben, wenn es nicht ihres eigenes ist. Übrigens, die im Ahrtal warten heute noch auf dieses unbürokratische Geld.
Nicht mitspielen wollen die Amerikaner. Die wollen schon genau wissen, wem sie Geld geben. Und die Chinesen sind noch cleverer. Die sagen ganz einfach, sie seien ein Entwicklungsland und sie könnten gar nicht einzahlen. Prinzipiell haben die mit ihrer Aussage sogar recht, erhalten sie doch weiterhin Finanzmittel von der deutschen Entwicklungshilfe.

Lassen sie mich das kurz zusammenfassen. Die Nehmerländer sind sich bei diesem Fond einig. Die möglichen Geberländer eher weniger. Ich glaube sogar, dass es da innerhalb der EU keine Einigkeit gibt.

Die Ergebnisse zusammengefasst

Dürftig, sehr dürftig. Man hält also am 1,5 Grad Ziel fest. Aber, es ist nur ein Ziel. Ob man es wirklich erreichen kann?
Und man hat also diesen Entschädigungsfond. Da steht jetzt schon fest, dass nur wenige einzahlen, aber viele was rausholen wollen. Wie das mal wirklich funktionieren soll, weiß noch keiner. Aber immerhin kann man die Konferenz doch noch als Erfolg verbuchen. Man ist ja Bescheiden, zumindest beim Ergebnis.
Und dafür sind jetzt tatsächlich über 30.000 Teilnehmer angereist. Viele sogar mit Privatflugzeugen. Man spricht von 800. Der CO2-Abdruck, den diese Veranstaltung hinterlässt… Nein, wir müssen den Verbrenner definitiv nicht abschaffen. (Mehr dazu bei Reitschuster, 3 min und Tichy, 5 min)

Und der G20-Gipfel?

Von dem hat man noch weniger gehört. Da treffen sich Abordnungen der 20 stärksten Wirtschaftsnationen und von den Ergebnissen hört man so gut wie nichts. Auch in unseren Qualitätsmedien wird kaum berichtet. Vielleicht sind die Ergebnisse streng geheim. Oder Olaf hat sie auf dem Heimweg schon vergessen. Ja, das halte ich für sehr wahrscheinlich.

Ein paar Kleinigkeiten sind dann doch durchgesickert. Auch in diesem Gremium hat man des 1,5 Grad Ziel nochmals deutlich thematisiert. Ist ja auch klar, kamen doch viele von diesen Regierungschefs gerade vom Klima-Gipfel in Ägypten. Und da war das doch Thema.
Und natürlich hat man den Angriffskrieg Russlands noch einmal deutlich verurteilt. Auch das war erwartbar.
Übrigens, was mir da gerade so auffällt. Mit am Tisch der G20 sitzen auch Vertreter des „Entwicklungslandes“ China. Ich glaube, Deutschland sollte mal seine Entwicklungspolitik überdenken. Russland eigentlich auch, aber die kann man momentan nicht so richtig leiden.

Ein internationales digitales Impfzertifikat

Aber ein Ergebnis ist dann doch aufgetaucht, wenn auch nicht in unseren Qualitätsmedien.
Kurz zur Erklärung. Während der Corona-Zeit, waren Reisen deutlich eingeschränkt. Für viele Länder galten Impfungen als eine Vorasussetzung für eine Einreise. Übrigens, das galt vor der Coronapandemie ausschließlich für Tiere. Nur mal so nebenbei.

Problem dabei war, dass man sich international nicht auf ein einheitliches Papier einigen konnte. Obwohl das von der WHO vorgegebene Impfbuch nach wie vor existierte. Auf einmal war das nicht mehr gut genug. Es sollte etwas Digitales her.

Und genau das haben die G20 jetzt beschlossen. Es soll ein digitaler mRNA-Impfnachweis verpflichtend werden. Man beruft sich dabei auf einen Hinweis der WHO. Und behauptet auch noch, dass damit Reisen erleichtert werden soll.
Wow, das ist für mich mal absolut schlüssig. Vor Corona sind wir ohne Impfausweis gereist. Personalausweis oder Reisepass, unter Umständen noch ein Visum, das hat gereicht. Und das war schon umständlich. Am leichtesten könnte man reisen wenn es überhaupt keine Grenzen gäbe. In der EU ist das eigentlich schon jetzt der Fall. Und jetzt will man so ein digitales Impfzertifikat einführen? Das diene der Reiseerleichterung? Und warum nur für die mRNA-Impfstoffe? Fragen über Fragen. (Mehr dazu bei Tichy, 2 min)

Meine Meinung dazu

Ich bin, weiß Gott, kein Feind von Digitalisierung. Wenn aber digitale Systeme zur Überwachung der Bürger eingesetzt werden, dann bekomme ich Plaque.
Natürlich könnte man sagen, es gäbe doch den Datenschutz. Wieviel der aber Wert ist, konnte man erkennen, als die Polizei in einem Fall digitale Kontaktdaten aus der Gastronomie zur Ermittlung verwendet hat. Sicherlich, das war ein Einzelfall, der Gott sei Dank schnell hohe Wellen verursacht hat. Aber ich stehe auf dem Standpunkt „wehret den Anfängen, denn Gelegenheit macht Diebe.“ Und wie so ein Überwachungsstaat aussieht, bekommen wir ständig in China vor Augen geführt. Und die Vergabe von social Points wird ja auch schon in der EU diskutiert.

Fazit

Zwei Großveranstaltung, kaum Ergebnisse. Und wenn Ergebisse, dann für den deutschen Bürger teuer und unbefriedigend.

Wenn man dann noch die Kosten und Nutzen gegenüberstellt, dann kann man nur feststellen, solche Veranstaltungen sind höchst überflüssig. Dafür kosten sie dann wenigstens noch viel Geld, Steuerzahlergeld.

Über den CO2-Abdruck solcher Veranstaltungen will ich gar nicht reden.
Was ich mich in diesem Zusammenhang frage, warum macht man solche Veranstaltungen nicht per Video-Konferenz? Von uns verlangt man doch auch ständig Homeoffice.

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