Die UEFA steht unter Beschuss
„Wir schätzen die Menschen, die frisch und offen ihre Meinung sagen – vorausgesetzt, sie meinen dasselbe wie wir.“
(Mark Twain)
Die UEFA steht in der Kritik. Im Wesentlichen geht es um drei Dinge. Zum Ersten geht es um Diversitätstoleranz, zum Zweiten geht es um Spiele bei der Europa-Meisterschaft mit Zuschauern und last but not least spielt der Fall Ericsen immer noch eine Rolle. Zum Fall Ericsen habe ich mich schon geäußert. Das Thema Zuschauer will ich später abhandeln. Heute möchte ich mich mit dem Thema Diversitätstoleranz beschäftigen.
Wie immer gibt es bei vielen Dingen unterschiedliche Meinungen. Ich werde ihnen meine Meinung darstellen ohne Anspruch auf richtig oder falsch. Ich tue das aber bewusst, weil diese Dinge vor allem in den deutschen Medien so dargestellt werden, als gäbe es nur eine richtige und damit zulässige Meinung.
Die Diversitätstoleranz
Ungarn hat ein Gesetz erlassen. In Schulbüchern sollen nur noch heterosexuelle Paare dargestellt werden. Homosexuelle würden so diskreminiert. Zumindest wird das in Deutschland so gesehen.
Manuel Neuer trägt deshalb eine Kapitänsarmbinde in Regenbogenfarben, als Zeichen der Solidarität. Beim letzten Spiel in München sollte das Stadion in Regenbogenfarben leuchten. Der Oberbürgermeister von München hat einen entsprechenden Antrag bei der UEFA gestellt. Diese lehnt ab. Man wolle sich politisch neutral verhalten.
Und schon wird die Moralkeule geschwungen, fast ausschließlich in Deutschland. Aus den anderen Ländern kommt kaum Kritik. Auch die EU will jetzt ein Verfahren einleiten. Es wird initiiert durch ausgerechnet wieder einer Deutschen, Uschi v.d. Leyen. Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.
Meine Meinung dazu
Gendern, übertriebene Toleranz, die wir an allen Ecken zur Schau stellen, das ist meiner Meinung nach der deutsche grün-linke Mainstream. Aber bewirken wir nicht gerade dadurch genau das Gegenteil? Schieben wir die Betroffenen nicht gerade dadurch in eine Opferrolle. „Seht her, wir haben erkannt, dass man Euch schlecht behandelt, wir sorgen für euch“.
Ich denke aber, es geht hier viel mehr um leben und leben lassen. Ich kenne Schwule, ganz feine Menschen, aber die machen kein Aufhebens darum. Es gibt sogar schon homosexuelle Kommandeure bei der Bundeswehr. Einen durfte ich sogar erleben. Er war einer der Besseren in meiner Erfahrung.
Ich kenne Farbige, ich weiß momentan nicht einmal wie man diese Menschen politisch korrekt bezeichnen soll. Ich habe sogar mit ihnen zusammengearbeitet. An einen erinnere ich mich noch sehr gut. Es war einfach nur klasse. Wie haben wir uns morgens begrüßt? Hallo Weißer, hallo Schwarzer, lachen, in den Arm nehmen, Kaffee trinken, arbeiten. War eine tolle Zeit mit dem. Bei der Anrede haben wir ganz sicher nicht an Rassismus gedacht.
Das Outen
Es ist immer wieder interessant, dass sich Menschen outen müssen. Beachten sie dabei aber mal genau, wann sie das tun. Eigentlich passiert das immer dann, wenn genau diese Menschen mal wieder Aufmerksamkeit benötigen.
Erinnern sie sich noch? „Ich bin schwul und das ist gut so!“ Wowereits Beliebtheitswerte sanken, und er musste was tun. Und dann dieser Spruch. Oh was ist der cool, und so mutig. Das war die Meinung, die in Deutschland vorherrschte.
Können sie sich in diesem Zusammenhang vorstellen, was pasiert, wenn ich mich oute? „Ich bin nicht schwul, und das ist gut so!“
Mir war es völlig egal ob der schwul oder sonst was ist. Er war der regierende Bürgermeister von Berlin, und in dieser Funktion war er einfach schlecht. Das hat mit seiner sexuellen Orientierung überhaupt nichts zu tun.
Und dann gab es ja noch den Fall Hitzelsberger. Ein Fussballspieler der sich outete. Danach war seine Karriere angeblich beendet. Diese Aussage ist falsch. Seine Karriere als Fußballer ging schon vorher dem Ende zu.
Und ob Spahn schwul ist oder nicht, interessiert mich überhaupt nicht. Dass er aber als Gesundheitsminister eine Lusche ist, dass er bei der Krisenbewältigung die Schicksale von Kindern ignoriert hat, das interessiert mich schon. Er selbst kann ja keine Kinder bekommen, das ist in seinem Fall in der Natur so nicht vorgesehen.
Toleranz
„Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt’s nicht.“ Das soll Konrad Adenauer einmal gesagt haben. Und genau das trifft doch den Nagel auf den Kopf. Ob ich jemanden mag oder nicht, hängt doch nicht von seiner sexuellen Ausrichtung ab. Ja es ist schon komisch, wenn ich in der Öffentlichkeit zwei Männer sehe, die miteinander knutschen. Genauso komisch empfinde ich das aber auch, wenn Mann und Frau das in der Öffentlichkeit tun. Inniges Knutschen, ich erinnere mich noch dunkel daran, ist schön, aber höchst privat. Das gehört nicht in die Öffentlichkeit. Vielleicht bin ich aber auch nur prüde.
Aber einfach Händchen haltend durch die Fußgängerzone gehen, soll doch jeder machen wie er will. Und da habe ich auch bei Gleichgeschlechtlichkeit überhaupt kein Problem.
Wo endet meine Toleranz
Es soll ja tatsächlich Fälle geben, wo ein Mann das Gefühl hat, er sei im falschen Körper geboren. Bei Frauen soll es das auch geben, gefühlsmäßig sind das aber weniger. Wenn sich diese dann entsprechend ihre Neigung kleiden und verhalten, dann ist noch alles in Ordnung.
Wenn jetzt aber noch der Chirurg herangezogen wird, um so medizinisch eine Geschlechtsumwandlung zu vollziehen, dann endet bei mir jegliche Toleranz. Und dieses Unverständnis bezieht sich nicht allein auf den Betroffenen, sondern vielmehr auf den behandelnden Arzt. Wie lässt sich eine solche Behandlung mit dem Grundsatz „keinen Schaden zufügen“ vereinen? In meinen Augen überhaupt nicht. Hier verläßt für mich der Arzt den Bereich, der ethisch noch vertretbar ist.
Diversität und Sport
Erinnern sie sich noch an die 800 Meter Läuferin Caster Semenya. Sie soll ein Zwitter gewesen sein. Sie hatte männliche und weiblich Geschlechtsmerkmale. Ebenso war ihr Hormonhaushalt anders. Für die Frauen im Sport war sie zu stark, für die Männer zu schwach. Was tun? Egal was man in einem solchen Falle tut, gerecht ist es nie. Man führte eine Regelung ein, wonach das Testosteron-Level über zwölf Monate unter einem bestimmten Grenzwert liegen muss.
Letztendlich geht es aber um folgende Frage: kann ich gegenüber der Masse ungerecht sein, um damit gegenüber einer Einzelnen Gerechtigkeit zu üben? Ich denke in diesem Falle wird die Minderheit mit einer unvorteilhaften Entscheidung leben müssen. Mit Diskriminierung, wie dann der Vorwurf des links-grünen Spektrums lautet, hat das aber überhaupt nichts zu tun.
Und jetzt kommt es erneut zu einem solchen Fall.
Der Fall Laurel Hubbard
Laurel Hubbard wurde 1978 als Mann geboren. 2012 ließ Hubbard eine geschlechtsangleichende Operation vornehmen. Seitdem startet sie bei Frauenwettkämpfen. Und erneut taucht die Frage auf, ob das gerecht ist. Denn selbst nach dieser OP und der entsprechenden Hormonbehandlung bleiben bestimmte männliche Eigenschaften erhalten. Bedeutsam ist hierbei, dass insbesondere der Muskelaufbau und die Herzkreislauffunktionen trotz Op erhalten bleiben. Die so künstlich hergestellte Frau hat also erhebliche Vorteile gegenüber anderen Frauen. Aus Angst vor Diskriminierungsvorwürfen hat das IOC solche Frauen allerdings zu Wettkämpfen zugelassen. Die entsprechende Regelung habe ich oben schon beschrieben. Für Zwitter halte ich diese Regel noch hinnehmbar, für Frauen wie der Fall Hubbard sind sie meines Erachtens allerdings inakzeptabel.
Wenn sich ein Sportler durch medizinische Leistung einen Vorteil verschafft, dann droht im eine Sperre. Im allgemeinen Sprachgebrauch spricht man von Doping. Bei einer geschlechtsumwandelden Operation entsteht also ein Vorteil durch einen medizinischen Eingriff. Dieser ist meines Erachtens dem Doping gleichzusetzen.
Fazit
Diversitätstoleranz ist ein breitgefächertes Thema. Und es ist nicht einfach. Was dem einen recht ist, muss dem anderen noch lange nicht billig sein.
Toleranz beinhaltet aber auch die Fähigkeit, Entscheidungen anderer zu akzeptieren, auch wenn sie nicht meiner Meinung entsprechen. Diese Fähigkeit ist den Deutschen völlig abhanden gekommen, zumindestens wenn wir die Medienlandschaft betrachten. Damit zeigen wir aber auch, wie intolerant wir eigentlich sind.
Ich habe schon manchmal das Gefühl, wer in Deutschland nicht dem Mainstream folgt, der wird einem Verbrecher gleichgesetzt.
Ich werde allerdings nicht dem links-grünen Mainstream folgen, ich bleibe nach wie vor wertekonservativ. Und das werde ich auch allen zeigen, egal ob sie das wollen oder nicht.
Der dritte Link ist höchst interessant, Lesezeit 3 min.
https://de.wikipedia.org/wiki/Laurel_Hubbard
https://rp-online.de/sport/leichtathletik/800-meter-weltmeisterin-ist-ein-zwitter_aid-12139765