CO2 – Gift oder lebensnotwendiges Nahrungsmittel?

„Die Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm, die Religion ohne Naturwissenschaft ist blind.“
Albert Einstein

Am Freitag, den 24. September 2021 – und somit zwei Tage vor der Bundestagswahl –, fand ein globaler „Klimastreik“ mit 472 Aktionen in ganz Deutschland statt. Alle Aktivitäten wurden von der grünen Jugendbewegung „Fridays for Future“ (FfF) organisiert. Mich würde einmal interessieren, woher die dafür benötigten Finanzmittel kommen.

Wie üblichl wird der Weltuntergang prophezeit. Wieder einmal sind die CO2-Emissionen Schuld. Und natürlich können die erforderlichen Maßnahmen nicht hart genug sein. Außerdem kommen sie auch viel zu langsam.

Sie wissen, dass ich dieser Apokalypse äußerst skeptisch gegenüber stehe. Ich glaube nämlich nicht, dass der Anteil der zusätzlichen Emissionen im Industriezeitalter so große Auswirkungen hat, wie das immer wieder verbreitet wird.

In diesem Zusammenhang bin ich auf der Seite Reitschuster.de auf einen Bericht von Prof. Dr. Ulrich Kutschera gestoßen. Ich bin mittlerweile vorsichtig und folge nicht jeder Aussage ohne Skepsis. Daher habe ich erst einmal geprüft, wer sich hinter dem Autor verbirgt.

Prof. Dr. Ulrich Kutschera

Kutschera ist ein deutscher Evolutionsbiologe und Physiologe mit dem Forschungsschwerpunkt auf Pflanzen. Er war Professor am Institut für Biologie der Universität Kassel und arbeitet seit 2007 zusätzlich als Visiting Scientist in Palo Alto, Kalifornien, USA.
Bekannt geworden ist er auch durch seine teilweise als diffamierend wahrgenommenen Äußerungen und Publikationen zu den Themen Gender-Studies und gleichgeschlechtliche Ehe. Er gilt also nicht als unumstritten.

Trotzdem möchte ich ihnen seinen Beitrag vorstellen. Obwohl er ein nicht unumstrittener Wissenschaftler ist, halte ich seine Aussagen für schlüssig. Darüberhinaus habe ich mich ja auch schon häufiger mit diesem Thema befasst und kam zu ähnlichen Ergebnissen.

Was ist CO2 ?

Wenn man diesem FfF-Gläubigen folgen will, dann ist CO2 ein Gas , welches die Umwelt zerstört und somit unsere Lebensgrundlage vernichtet. Man könnte fast glauben, es handle sich um ein Giftgas.

Jetzt kann ich mich aber noch gut an meine Militärzeit erinnern. Wir genossen dort auch eine ABC-Abwehr Ausbildung. ABC steht für atomare, biologische and chemische Kampfstoffe. Natürlich gehörte auch eine Ausbildung über Giftgase dazu. Im ersten Weltkrieg wurde beispielsweise Chlorgas eingesetzt. An Sarin oder Senfgas kann ich mich auch noch erinnern. Was ich aber sicher weiß, bei all diesen Kampfstoffen war CO2 nicht dabei.

Was ist das also für ein Gas?

Das Spurengas CO2 ist Grundnahrungsmittel für alle Pflanzen, Algen und Cyanobakterien. Diese stellen aus CO2 und Wasser Zucker her. Das einzige was sie dafür noch brauchen, ist Sonnenlicht. Das ganze nennt sich dann oxygene Photosynthese. Haben sie sich schon einmal Gedanken gemacht, warum Erdbeeren süß sind? Ja, der Fruchtzucker ist ein Produkt der Photosynthese. Pflanzen und Algen stellen die Lebensgrundlage aller Organismen der Erde – inklusive des Menschen – her. Ohne CO2 wäre das unmöglich.
Und jetzt kommt die Überraschung. Wir erleben derzeit infolge der anthropogenen Kohlendioxid-Emissionen eine Ergrünung der Erde – das sogenannte „Global Greening“. Und diese Phänomen ist nicht neu. Es wurde erstmals von dem deutschen Biologen Wilhelm Pfeffer (1845 – 1920) beschrieben.

Wenn man sich diesen Sachverhalt auf der Zunge zergehen lässt, dann fragt man sich, warum diese Klimafanatiker so ein Drama daraus machen. Mit wissenschaftlichen Erkenntissen hat deren Aktionismus mal gar nichts zu tun. Vielmehr werden wissenschaftlich Erkenntnisse von diesen Aktivisten ignoriert.

CO2 und die Erderwärmung

Ich habe mich schon immer gefragt, wie groß der Anteil der menschlichen Emissionen an der Erderwärmung wirklich ist.
So sagt Kutscher in seinem Bericht, „es gibt keine durchgehend positive Beziehung zwischen dem Anstieg des CO2-Levels der Luft und der Änderung der mittleren Erdtemperatur. Wie z.B. der Datensammlung von Prof. Ole Humlum entnommen werden kann, war die Zeit Ende 2020/21 durch messbare Abkühlung der Atmosphäre gekennzeichnet. Man könnte auch von einer „Kälteperiode in gewissen geographischen Regionen“ sprechen (z.B. + 5 Grad Celsius um 6 Uhr morgens Mitte September 2021 in Deutschland).“

Dass sich die Erde seit der letzten Eiszeit kontinuierlich erwärmt hat, ist unbestritten. Auch dazu habe ich mich schon in in verschiedenen Beiträgen geäußert. Klicken sie einfach einmal in diesem Blog auf die Kategorie Umweltschutz.

In wieweit ist aber der Deutsche dafür verantwortlich?

Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die CO2 Konzentration maßgeblich für die Erderwärmung wäre, ich bezweifle das, dann müssen wir uns fragen, wie groß der deutsche Anteil daran ist.
FfF verweist in diesem Zusammenhang ja immer wieder auf das Pariser Klimaabkommen. Allerdings werden in diesem Abkommen nur Absichten formuliert. Und für die größten Verursacher sind noch großzügige Übergangsphasen eingeräumt worden. Selbst wenn Deutschland die selbst gesetzten Einsparziele erreicht, wird sich an der Gesamtsituation nichts ändern. Mit der Moralkeule winken und mit gutem Beispiel vorangehen ist ein Verhalten, was Moralisten gut zu Gesicht steht. Bei beispielsweise den Chinesen erzeugt das nicht einmal ein müdes Lächeln.

Bei ca. 1 % Weltbevölkerung und etwa 2%igem anthropogenen CO2-Emissionsanteil dürfte die von FfF für Deutschland geforderte Kohlendioxid-Einsparung global kaum ins Gewicht fallen. Und in China, Indien oder Brasilien tritt FfF ja nicht auf.

Was ich mich frage: warum ist FfF in Schweden so inaktiv? Wieso kommt Greta immer wieder nach Deutschland? Haben die dort erkannt, das Greta nur ein Träumer ist? In Deutschland laufen sie ihr jedenfalls wie einem Messias hinterher. Luisa Neubauer und Carla Reemtsma finden sie auf jeden Fall super. Aber die beiden müssen für ihr Geld ja auch nicht arbeiten. Da kann man mal sehen, was passiert, wenn Menschen Langeweile haben.

Noch einige wenige Fakten

Ich möchte noch einmal aus dem Beitrag Kutscheras zitieren. Er führt aus:
„Wie frei zugängliche Daten des Umweltbundesamts (Treibhausgas-Emissionen in Deutschland) belegen, betrugen im Referenz-Jahr 1990 die Treibhausgasemissionen ca. 1249 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (MTKÄ). Im Jahr 2020 lag dieser Wert bei ca. 739 MTKÄ. Dies entspricht einem Rückgang von nahezu 41 %. Die „Keeling-Kurve“ weist für 1990 einen CO2-Level von 350 ppm aus; derzeit liegt der Wert bei nahezu 420 ppm, wobei eine lineare, leicht ansteigende Zunahme gemessen wird.“

Sie sehen also, trotz sinkender Emissionen in Deutschland hat sich der Anstieg der weltweiten CO2-Konzentration nicht verändert. Das belegt die Bedeutungslosigkeit des deutschen Anteils.

Kutscher führt weiter aus:
“ Sogar die weltweiten „Corona-Lockdowns“, und schon gar nicht die bundesdeutsche 41%ige Reduktion des MTKÄ, hatten einen erkennbaren Einfluss auf den stetigen Anstieg im CO2-Level der Atmosphäre. Offensichtlich muss es andere CO2-Quellen geben, die bisher nicht berücksichtigt worden sind. So brachten z.B. die australischen Wald-Buschbrände 2019/20 etwa 700 Millionen Tonnen Extra-CO2 in die Lufthülle (S. Mallapaty, Nature 597: 459–460; 2021). Das entsprach in etwa den gesamten Treibhausgas-Emissionen Deutschlands im Jahr 2020. Bekanntlich trägt die Menschheit bestenfalls 5 % zum derzeitigen CO2-Gaswechsel in der Atmosphäre bei – der Rest ist natürlicher, sonnenlichtgetriebener Stoffwechsel.“

Dem ist letztendlich nichts mehr hinzuzufügen.

Fazit

Ich hatte mich schon mehrfach zu diesem Thema geäußert. Fest steht für mich, dass eine Reduzierung der CO2-Emissionen in Deutschland global keinen Effekt erzielen wird. Ob die globale Verringerung solcher Emissionen (5% menschengemacht) einen Effekt erzielen wird, ist nach wie vor in der Wissenschaft umstritten. Bei den Grünen und ihren Aktivisten ist es das allerdings nicht. Die leben aber vom Glauben, nicht vom Wissen.

Trotzdem müssen wir von den fossilen Brennstoffen wegkommen. Der wesentliche Grund ist für mich hierbei nicht einmal der CO2-Ausstoß. Viel wichtiger ist die Erkenntnis, dass diese Energieträger nicht unendlich sind.

Aber wo liegt die Zukunft?

Ich glaube nicht, dass die Zukunft in der E-Mobilität liegt.
Versuchen sie sich doch einfach mal vorzustellen, was wäre, wenn wir die Photosynthese künstlich durchführen könnten. Wir könnten dann aus CO2 und Wasser mithilfe von Sonnenlicht Kohlenwasserstoffe herstellen. Es gibt bereits Zentren, die in diese Richtung Forschung betreiben. In den USA und China. Übrigens die Stanford University ist mit von der Partie.
Deutschland ist leider wieder einmal nicht mit dabei. Wir bauen Batteriebetriebene Autos. Spätestens in 10 Jahren wird diese Technologie von gestern sein. Darauf würde ich jetzt wetten.

Kutschera hat zu diesem Thema ein Buch geschrieben. Ich selbst kenne es nicht, aber vielleicht besteht ja Interesse.
Ulrich Kutschera: Klimawandel im Notstandsland

Kommentar verfassen