Heute tagt zum X-ten mal die Konferenz der Ministerpräsidenten. Die Inzidenzwerte fallen kontinuierlich, Die Regierungen feiern sich über den doch so erfolgreichen Lockdown. Doch die Inzidenzwerte sind immer noch nicht da, wo man sie gerne hätte, es drohen neue Mutationen. Der Lockdown muss verlängert werden, bis Mitte März mindestens, wahrscheinlich länger. Ende März wird auch schon genannt. Vermutlich also bis Ostern, wie ich schon früher prophezeit hatte. Und wenn es nach der Kanzlerin geht, bleiben auch die Schulen und KiTas geschlossen.
Aber bringt der Lockdown wirklich etwas? Oder gibt es für den Rückgang der Infektionen (trotz der neuen Verianten) andere Gründe?
Daher will ich mich mit der Frage beschäftigen:“Hat der Lockdown wirklich etwas gebracht?
Ich glaube nicht.
Ich bin zwar überzeugt, dass der Lockdown seinen Anteil an der derzeitigen Situation hat, aber es gibt eine Menge Indizien, die an dieser von Regierung und ihren regierungsnahen Wissenschaftlern verbreiteten Wahrheit zweifeln lassen.
Erst einmal der zeitliche Faktor:
Im Frühjahr 2020 erläuterte das RKI, dass man den Erfolg einer Maßnahme nach 10 bis 14 Tagen erkennen könne. Diese 14 Tage setze ich mal für meine Betrachtung voraus.
Im Berchtesgadener Land, im Oktober 2020 ein Hotspot mit Inzidenzwerten deutlich über 200, wurde schon Ende Oktober ein scharfer Lockdown verhängt.
Normalerweise hätte man allerspätestens Ende November Erfolge erkennen müssen. Zunächst war aber das Gegenteil der Fall. Den Höhepunkt erreichte der Landkreis am 9. Januar mit einer 7-Tage-Inzidenz von 348. Erst danach sank der Wert genauso wie im restlichen Deutschland.
Über Deutschland wurde dann Anfang November der Lockdown verhängt, auch hier bis Mitte Dezember keine Wirkung. Über die Feiertage zum Jahreswechsel wurde dann sogar ein Anstieg der Infektionen erwartet, weil die Besuchsregeln geringfügig gelockert wurden. Dieser Effekt trat merkwürdigerweise im Januar (14 Tage später) nicht ein.
Ein weiterer Aspekt ist, dass es Landkreise gibt, wo die Infektionszahlen trotz dieser so erfolgreichen Maßnahmen sogar anstiegen. In einem Interview des Oberbürgermeisters der Stadt Rostock (gesendet in „Live nach Neun“, ARD am 08.02.) sagte dieser, dass nach Einführung des harten Lockdowns die Infektionszahlen zunächst deutlich angestiegen sind.
Ähnliches passierte auch in den Landkreisen Nienburg und Uelzen im Januar 2021. Da galt der scharfe Lockdown bereits über 6 Wochen.
Ein Aspekt kann allerdings als sicher angesehen werden. Bei Alten und Pflegebefürftigen, die man doch besonders schützen wollte, sind alle Effekte wirkungslos verpufft. Die Todeszahlen sind immer noch viel zu hoch, wie täglich aus Politik und politiknaher Wissenschaft zu hören ist.
Es gibt sogar Studien, die behaupten, dass diese Lockdowns unter Umständen das Infektionsgeschehen angeheizt haben sollen. Die Anzeichen in Rostock und dem Berchtesgadenerland könnten darauf hinweisen. Die Landkreise Nienburg und Uelzen eignen sich wahrscheinlich nicht für diese Theorie, es fehlt der zeitliche Zusammenhang.
Wie dem auch sei, ich kann das nicht sicher beurteilen. Wenn sie sich aber tiefer damit beschäftigen wollen, lesen sie die Berichte in den ersten Link 1 und 2.
Interessant ist hierbei noch der Vergleich zwischen Israel und Schweden (Link 3). Israel hatte ja bekanntermaßen ziemlich martialische Maßnahmen durchgesetzt (angeblich war sogar der Geheimdienst beteiligt), währen Schweden durchaus moderat mit der Lage umgegangen ist (bis heute keine Maskenpflicht).
Sollte der Lockdown trotz aller berechtigten Zweifel das Infektionsgeschehen verringert haben, so ist aber immer noch zu prüfen, ob die Maßnahme sinnvoll war. Denn eines ist sicher. Durch einen solchen Lockdown entstehen immense Kollateralschäden.
Seit einem Jahr gehen Kinder nicht mehr geregelt in die Schule, nicht mehr in die KiTa. Seit einem Jahr feiern Kinder keinen Kindergeburtstag mehr. Geringfügige Kontakte unter Kindern finden nur statt, wenn die Eltern bereit sind, die geltenden Vorschriften zu übertreten. Gut dass es noch solche Eltern gibt!
Seit fast einem Jahr kein Sport, ich vermisse meinen Tanzkreis. Auch hierüber gibt es Studien, die deutlich auf Langzeitwirkungen durch fehlende körperliche Betätigung hinweisen.
Und soziales Leben findet auch nur statt, wenn man bereit ist, Regeln zu übertreten. Wenn ich mich zu 100% regelkonform verhalten hätte, hätte ich seit 3 Monaten nicht mehr meine Enkel gesehen.
Manchmal gibt es bei mir Tage, da frage ich mich, ob das das Leben ist, was ich mir nach meiner Pensionierung vor 2 Jahren gewünscht habe.
Von allen diesen Kollateralschäden hört man nichts. Sie werden seitens der Regierung völlig ignoriert.
Ob diese aber trotz des mäßigen Erfolges gerechtfertigt sind, darf durchaus hinterfragt werden. Auch hierzu nimmt die Studie von John Ioannidis, Stanford University, eindeutig Stellung.
Was ich bisher noch nicht betrachtet habe, sind die fiskalischen Auswirkungen. Damit werde ich mich in den nächsten Tagen beschäftigen.
Trotz allem möchte ich nicht einseitig berichten. Daher füge ich ihnen einen Link bei, in dem die Null-CoViD-Strategie vertreten wird. Ich halte diese für utopisch. Aber bilden sie sich selbst eine Meinung.
Links
https://de.rt.com/international/111745-stanford-studie-belegt-unwirksamkeit-von-lockdown/
https://reitschuster.de/post/stanford-studie-kein-nutzen-durch-lockdowns-aber-risiken/
https://www.rnd.de/politik/bkk-chef-knieps-kritisiert-corona-politik-im-kanzleramt-herrscht-bunkermentalitat-7DRGYYDUJFEIPFUKNT2JN34HOE.html
Franz Knieps gehört zur wissenschaftlichen Gruppe umProf. Dr. med. Matthias Schrappe
https://tkp.at/2020/10/06/vergleich-zwischen-israel-und-schweden-auswirkung-von-lockdowns/
Vergleich Israel – Schweden
https://www.focus.de/gesundheit/news/landkreis-im-ausnahmezustand-berchtesgaden-ist-im-laengsten-lockdown-deutschland-aber-er-wirkt-kaum_id_12890986.html
Lockdown Berchtesgaden
https://www.tagesspiegel.de/wissen/weg-aus-dem-lockdown-teufelskreis-wie-deutschland-schon-im-maerz-zur-fast-coronafreien-zone-werden-kann/26875028.html
(Totaler Lockdown mit Ziel Null Covid – Tagesspiegel ist in der Regel regierungsfreundlich)