Neue Spekulationen zu Nordstream 1 und 2
„Geld und Waffen sind kein Ersatz für Gehirn und Willensstärke.“
Dwight D. Eisenhower
Im September 2022
Können sie sich noch erinnern? Im September waren die Medien voll von der Sprengung der beiden Gasleitungen Nordstream 1 und 2. Natürlich hat man sofort den Russen dafür verantwortlich gemacht. Aber eigentlich war der Russe der einzige, dem die Sprengung schadete.
Pro Forma hat man dann schnell Untersuchungen eingeleitet. Auch die Bundespolizei war vor Ort. Mit einem Boot der Küstenwache. Allerdings hatten sie nicht die notwendige Ausrüstung, um die Sachlage vor Ort wirklich zu untersuchen.
Das Ergebnis lautete, nichts Genaues weiß man nicht.
Meine Einschätzung
Zu dieser Frage hatte ich am 29. Und 30. September meine eigenen Überlegungen in diesem Blog veröffentlicht. (Schon wieder ist der Russe schuld und Vielleicht doch der Amerikaner?) Ich habe dabei überlegt, wer denn den größten Nutzen von dieser Aktion haben könnte. Vielleicht erinnern sie sich noch.
Also, der Russe hatte davon keinen Nutzen. Eher sogar einen Nachteil, weil er diese Pipelines nun nicht mehr als Druckmittel einsetzen konnte.
Die Europäer, insbesondere Die EU hatte auch keinen Nutzen. Sie waren weiterhin abhängig von russischen Gaslieferungen. Und zu diesem Zeitpunkt glaubten ja noch viele an ein schnelles Ende der Krise.
Klimaaktivisten hat diese Aktion durchaus in die Karten gespielt. Machte sie doch deutlich, dass der Übergang zu alternativen Energiequellen immer dringlicher wird. Aber selbst Organisationen wie Green Peace traue ich eine solche Operation nicht zu.
Bleiben noch die Ukraine und die Amerikaner. Beide hätten davon einen Nutzen. Die Ukraine allerdings nur dann, wenn es Indizien dafür gäbe, dass der Russe wirklich schuld daran sei. Das ist aber in meinen Augen nach wie vor nicht der Fall.
Am Ende verdichten sich die Indizien, dass in irgendeiner Weise, die Amerikaner darin verstrickt sein könnten. Ich bin nach wie vor dieser Meinung.
Dass man zwischendurch auch eine norwegische Beteiligung mit eingebracht hat, halte ich für ein Ablenkungsmanöver. Wo ist da der Nutzen? Die exportieren doch eh schon das Maximum an Erdgas in die EU.
Der Seymor Hersh Bericht
Dann kam vor etwa einer Woche ein Bericht des Journalisten Seymor Hersh auf den Markt. Der will herausgefunden haben, dass CIA und US-Navy auf Befehl des USD-Präsidenten die Nordstream-Pipelines sabotiert haben. In seinen Aussagen hat er in vielen Bereichen meine Überlegungen bestätigt. Hierzu habe ich einen Beitrag bei Tichy gefunden. In den deutschen Medien wurde dann auch umgehend mit einem gewissen Framing begonnen. So bezeichnete man Hersh als umstritten. Und das kennen wir ja mittlerweile. Wenn ein Experte nicht der Regierungslinie folgt, man ihn aber argumentativ nicht widerlegen kann, dann bezeichnet man ihn als umstritten. Und wenn das nicht reicht, dann ist es auch schnell ein Querdenker oder sogar ein Rechter.
Mit dem gleichen Tempo sind dann auch wieder diese gekauften Faktenchecker auf der Bildfläche erschienen. Leider hatten sie sich dabei ein Eigentor geschossen. Darüber habe ich in „Dies und das“ berichtet. Auch bei Tichy finden sie dazu einen Kommentar.
Also wirklich widerlegt ist der Hersh-Bericht nicht. Auch wenn es da Behauptungen gibt, an denen man gewiss zweifeln kann. Dass Hersh seinen Informanten nicht offenlegt, ist für mich dabei kein Makel. Das tun die ÖR im Zweifelsfall ja auch nicht.
Die neuesten Reaktionen
Ich hatte das Ganze eigentlich nicht weiterverfolgt. Ich war deshalb einigermaßen überrascht, dass das Thema plötzlich in den Medien wieder aufpoppte. In den Nachrichtensendungen bei ARD und ZDF bringt man jetzt plötzlich ein Kommandounternehmen ins Spiel. Da sollen sich Ukrainer oder mit der Ukraine sympathisierende Russen eine Yacht gechartert haben, mit der sie dann zu den Sabotageorten gefahren sein sollen. Das würden die neuesten Erkenntnisse des BKA bestätigen. Das dazugehörige Video verlinke ich ihnen. Leider läuft es derzeit nicht auf meinem Computer. Dazu hat sich auch ein Experte für maritime Sicherheit, Fregattenkapitän Göran Swistek, geäußert. Der hegte aber durchaus Zweifel an diesem Kommandounternehmen. Eine so kleine Gruppe könnte ein solches Unternehmen nicht durchführen. Und woher sollten die diese militärische Munition haben. Dennoch rät er, man möge derzeit nicht weiter spekulieren. Auch hierzu gibt es ein Video. Leider läuft auch das derzeit nicht. Den Link hänge ich dennoch am Ende an.
Meine Meinung
Gerade kommt ein Bericht auf den Markt, der massiv die Amerikaner beschuldigt. Und genau in diesem Moment werden dann die neuesten Erkenntnisse des BKA präsentiert. Gleichzeitig versuchen Politiker das ganze herunter zu spielen. Man möge nicht spekulieren. Denn nichts Genaues weiß man nicht.
Für mich sind das einfach zu viele Zufälle. Kann es sein, dass man mit Gewalt vermeiden will, dass der Amerikaner als Schuldige an die Wand gestellt werden?
Für mich steht jedenfalls fest, dass vieles dafür spricht, dass die Amerikaner ihre Finger mit im Spiel haben. Die Möglichkeit eines Kommandounternehmens halte ich für eine Räuberpistole, die vom eigentlich Schuldigen ablenken soll.
Auf ZDF Heute findet sich dann auch noch ein Beitrag, in dem man diese Kommandogeschichte eher für unwahrscheinlich hält. Das wird aber weder in der Tagesschau noch in der Heute-Sendung berichtet. Dafür muss man dann schon im Internet suchen. Auch das sieht für mich nach Vertuschung aus.
Nun die Links
Vielleicht laufen sie ja später noch.
Ermittlungen im ‚Fall Nord Stream‘ – ZDFheute
Experte: Nord-Stream-Angriff zu komplex „für kleine Gruppe“ – ZDFheute