Trump trommelt wieder
„Phantasie ist nicht Ausflucht. Denn sich etwas vorstellen, heißt eine Welt bauen, eine Welt erschaffen.“
Eugène Ionesco
Trump haut wieder einen raus
Es ist ja bekannt, dass Trump gerne mal so richtig einen raushaut. Natürlich überzieht er dabei teilweise gewaltig. Was heißt hier eigentlich teilweise?
Aber hinter seinen Aussagen findet sich immer eine gewaltige Portion Wahrheit. Leider begreifen das die Politidioten aus Deutschland und Europa nicht. Die nehmen ihn immer beim Wort und merken dabei nicht, dass er sich mit seiner Trommelei immer in eine ausgezeichnete Position bringt.
Beispiel Zölle. Da hat er nur einmal laut gedroht und schon fallen seine möglichen Partner um wie die Fliegen. Kanada und Mexiko sind ganz plötzlich gesprächsbereit. Das Thema Panama-Kanal ist insoweit erledigt, dass der Chinese seinen möglichen Zugriff verloren hat. Und Grönland? Mette Frederiksen, Ministerpräsidentin von Dänemark verhandelt plötzlich mit Trump über eine stärkere Truppenpräsenz der Amerikaner auf Grönland. Ich glaube nicht, dass Trump jemals vorhatte, sich Grönland einzuverleiben. Aber für die Einflusssphäre Arktis ist Grönland halt von zentraler Bedeutung.
Sein nächster Streich
Und nun legt er seine Hand auf Palästina, im Speziellen auf Gaza. Durch den Krieg ist Gaza total zerstört. Bewohnbar ist da zunächst nichts mehr. Abgesehen davon, dass die Häuser größten Teils völlig zerstört sind, es gibt auch keinerlei Wasser oder Energieversorgung mehr.
Das hat Trump erkannt und analysiert. Er will also die Kontrolle über Gaza. Die dortigen Bewohner will er zeitlich befristet aussiedeln. Nach Ägypten und Jordanien, so ist sein Plan. Dass diese beiden Länder sich noch zieren ist verständlich. Wer holt sich schon freiwillig den Terror ins Land. Aber sei es drum.
Dann will er den Wiederaufbau der Region. Die Küstenregion, eigentlich ist der ganze Gaza-Streifen eine Küstenregion, will er zu einer Riviera ausgestalten. Viele und große Hotels sollen da entstehen. Nach Trumps Meinung sei diese Region für so einen Plan hervorragend geeignet.
Das würde dort wiederum Arbeitsplätze schaffen und somit einen wirtschaftlichen Aufschwung bedeuten, dass dieser Raum über kurz oder lang wirtschaftlich völlig autark werden könnte. Die Arbeitskräfte könnten dann aus den vorrübergehend umgesiedelten Menschen gewonnen werden.
Im Folgenden will ich diese Idee mal in Einzelaspekten betrachten.
Eine palästinensische Riviera
Googeln sie einfach mal „israelische Mittelmeerküste“. Sie werden Bilder finden, die den türkischen Urlaubsgebieten am Mittelmeer ausgesprochen ähnlich sind. Dass sie im Bereich Gaza nichts Ähnliches finden, liegt ausschließlich an der Tatsache, dass die dortigen Machthaber daran kein Interesse haben. Möglich wäre das schon. Das heißt, die Grundidee aus Gaza eine Touristenattraktion zu machen, halte ich nicht einmal für so abwegig.
Die finanzielle Frage
Man könnte jetzt meinen, dass das doch unglaublich viel Geld kosten würde. Dem muss man entgegenhalten, dass schon unglaublich viel Geld in diese Region geflossen ist. In den vergangenen 20 Jahren dürften das Beträge im dreistelligen Milliardenbereich gewesen sein. Hätte die Hamas das Geld für einen wirtschaftlichen Aufschwung verwendet, dann wäre Gaza heute eine blühende Landschaft. Leider hat man aber lieber Tunnels für militärische Operationen finanziert. Das liegt auch daran, dass die Geldgeber jegliche Kontrolle über die Verwendung der Gelder verloren hat.
Das dürfte auch der Grund sein, dass Trump die Kontrolle über die Region übernehmen will. Wenn schon amerikanisches Geld in die Region fließt, dann will man auch kontrollieren, was damit gemacht wird. Diesen Gedanken sollten die Mitgliedsstaaten der EU eigentlich auch aufgreifen. Mit der derzeitigen deutschen Regierung ist daran aber leider nicht zu denken.
Mein Resümee hierzu ist jedenfalls, Geld ist für einen solchen Aufbau genügend vorhanden. Man muss es nur richtig einsetzen.
Arbeitskräfte
Stellt sich die Frage, woher die Arbeitskräfte kommen sollen. Die Region ist arm, sieht man mal von Israel selbst ab. Und wenn man bedenkt, wie viele Palästinenser täglich nach Israel pendelten, um dort ihr Geld zu verdienen, dann dürfte sich die Frage nach Arbeitskräften erübrigen. Ziehen wir zum Vergleich mal die türkische Riviera heran, dann wird deutlich, dass auch dort nicht alle Arbeitskräfte aus der Region kommen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Arbeitskräfte dort aus dem türkischen Kernland stammen. Warum sollte das nicht auch in Gaza möglich sein? Ich glaube, Arbeitskräfte gibt es im Grenzgebiet zu Jordanien genug. Selbst im Sinai (Ägypten) könnte man noch Arbeitskräfte gewinnen. Natürlich benötigen die Führungskräfte eine gewisse Ausbildung. Und ich bin mir sicher, dass die zunächst aus dem Ausland kommen müssen. Aber ist das in anderen Urlaubsregionen wirklich anders?
Die politische Lage
Die Hamas und Fatah haben in der Region nach wie vor einen großen Einfluss. Und was hat man nicht alles versucht. Die Feindschaft gegenüber den Juden ist vielen Arabern in der Region regelrecht eingeimpft. Eine Zweistaatenlösung, die nach wie vor von vielen westlichen Politikern priorisiert wird, ist eigentlich regelmäßig an den Palästinensern selbst gescheitert. Wie oft hat Israel nachgegeben. Zuletzt in 2005, als sämtliche Juden den Gazastreifen verlassen haben. Und was war der Dank. Regelmäßig kam der Terror zurück. Und daran hat sich letztendlich bis heute nichts geändert.
Deshalb halte ich es nicht für falsch, dass Trump hier gerne die politische Kontrolle über die Region haben möchte. Auch wenn die Europäer darüber lauthals lamentieren. Was haben die EU und ihre Mitgliedsstaaten denn in der Vergangenheit erreicht? Nichts. Auch wenn man sich jetzt wieder über den plappernden Kleiderständer lustig machen könnte, es ist doch auch schon vorher nichts passiert. Man hat die palästinensischen Siedlungsgebiete mit Geld zugeschmissen, ohne zu wissen, was die damit machen.
Natürlich müssen die Interessen Ägyptens und der Saudis beachtet werden. Und natürlich muss dem Iran klar gemachte werden, was passiert, wenn er nicht mitspielt. Aber wem sollte das gelingen, wenn nicht Trump. Aber vielleicht sind die anderen westlichen ach so woken Politdarsteller einfach nur neidisch, weil sie in dieser Region ja mal gar nichts auf die Reihe bekommen haben. Ich glaube auch nicht, dass sich daran in Zukunft was ändern wird.
Mein Fazit
Auch wenn Trumps Äußerungen teilweise sehr martialisch rüberkommen, so sollte man einfach mal abwarten, was daraus wird. Ich glaube schon, dass Trumps Ideen in Palästina eine Chance verdienen. Und Trump ist ein Deal Maker. Das hat er mehrfach bewiesen. Die Stärke der USA sollte man dabei nicht unterschätzen.
Vielleicht ist es doch angebracht, seinen Ideen und Forderungen eine entsprechende Aufmerksamkeit zu schenken. Hier hat die EU noch erheblichen Erkenntnisbedarf. Mit schwachsinnigen Ideologien ist Trump jedenfalls nicht beizukommen. Entweder man spielt mir oder man geht unter.
Eines steht fest. Ohne internationale Kontrolle, und die muss robust sein, wird man den Nahen Osten niemals in den Griff bekommen. Das hat sich unter anderem im Grenzgebiet zum Libanon deutlich gezeigt. Auch da hätte sich die UN deutlich robuster aufstellen müssen.
Damit auf Dauer dort Ruhe herrscht, muss einer der beiden Kontrahenten (Palästina/Israel) weg.
Rest-Deutschland hat nach dem 2. Weltkrieg 12 Millionen Heimatvertriebene integriert. Es war mühsam, aber es ging. In Schleswig-Holstein waren Ende der 40er mehr als die Hälfte der Bevölkerung „Flüchtlinge“.
Da müsste es doch möglich sein, die 3 Millionen Palästinenser irgendwie zu verteilen. Notfalls nehmen wir (nachdem die 1,2 Ukrainer und 900.000 Syrer nach Ende des dortigen Fluchtgrundes wieder in ihre Heimat zurückkehren) davon 1 Million auf.
Das ganze Dilemma begann doch damit, dass die Engländer den Juden das falsche Land „geschenkt“ haben. Darüber gibt es einen köstlichen jüdischen Witz:
Arabisch-Israelischer Krieg. Bombenangriff auf Tel Aviv. Zalman Zelig sitzt im Keller und klärt: „Wenn die Engländer uns schon müssen schenken ein Land, das ihnen nicht gehört: Warum nicht die Schweiz?“