Eigentlich wollte ich dazu gar nicht schreiben

Der Weltklimagipfel in Kairo

„Gute Vorsätze sind nutzlose Versuche, sich mit gelehrten Thesen abzugeben. Ihr Ursprung ist Eitelkeit, ihr Erfolg ist absolut Null.“
Oscar Wilde

Einige Worte voraus

Ich wollte wirklich nichts zum Thema Klima-Gipfel schreiben. Es war mir zu banal. Wenn ich auf Glasgow im letzten Jahrt zurückblicke, dann war da zwar viel Tamtam, aber rausgekommen ist nichts. Und wenn ich das mit Kairo vergleiche, die Unterschiede sind marginal. Aus deutscher Sicht hat sich das Personal verändert. Damals Angie, heute Olaf. Aber sonst?

Ich habe daher auch den Gipfel, nicht so intensiv verfolgt. Habe nur einzelne Brocken mitbekommen. Aber jetzt sind das doch ausreichend Details, dass ich diesen Irrsinn mal aufarbeiten will.

Die Teilnehmer

Wer da im einzelnen aufgetaucht ist, weiß ich nicht. In den Medien wird von 20.000 bis 40.000 Teilnehmern gesprochen. In der Welt habe ich von 26.000 Teilnehmern gelesen. Es sind auf jeden Fall ziemlich viele. Ich nehme mal die Zahl 30.000 als Basis.
Wollen wir doch wieder einmal rechnen. Nehmen wir mal an, alle 200 Staaten dieser Welt nehmen mit einer Abordnung teil. Ich weiß, es sind ein paar weniger, 200 lässt sich aber einfacher rechnen. Wer fährt da mit. Der Regierungschef, der Außenmninister, der Umweltminister, der Wirtschaftsminister, vielleicht der Finanzminister. (Nur zum Verständnis, ich nutze weiterhin das generische Maskulin. Also auch Frauen und sonstiges ist gemeint.) Jeder von denen nimmt noch zwei Kumpels aus dem Ministerium mit. Dann kämen pro Land 15 Leute. Das wären dann insgesamt 3.000 Teilnehmer. Wer sind dann aber die anderen.

Natürlich sind da auch Leute aus der Wirtschaft dabei. Jeff Bezos, Elon Musk, Bill Gates, Klaus Schwab usw. Ob die jetzt wirklich vor Ort waren, weiß ich nicht. In Glasgow waren die jedenfalls mit von der Partie.

Nun gut. Geben wir den Wirtschaftsbossen mal ein Drittel der Teilnehmer, dann bleiben für die Länder immer noch 20.000. Das hieße wiederum, pro Land wären 200 Teilnehmer vor Ort. Immer noch eine erkleckliche Zahl. Sind da vielleicht die Pressefuzzis mit dabei? Oder die vielen nutzlosen NGOs?

Wie sind die alle nach Kairo gekommen?

Natürlich klimaneutral. Mit dem Lastenfahrrad oder dem Tretboot. Gelächter.
Natürlich sind die alle geflogen. Und wenn sie sich in ihrem täglichen Leben um Fahrgemeinschaften bemühen, dann haben das unsere Klimagötter natürlich nicht nötig. Die kommen jeder mit dem eigenen Flieger. Da kann man schon froh sein, wenn die ihre nationale Delegation in einen Flieger packen. Aber selbst das ist nicht sicher.
Und vom Flughafen zum Tagungsort, werden die eher nicht mit Bus fahren. Wahrscheinlicher ist, dass die mit Taxe schoffiert werden. Die wirklich wichtigen werden mit großer Sicherheit sogar mit dem Hubschrauber geflogen. Alles vollelektrisch, genau.

E-Mobilität

In der Tagesschau wurde wieder einmal berichtet, dass sich die Tagungsteinehmer mit E-Autos vorfahren ließen. Glauben sie das? Ja, ich glaube das. Aber wie sind diese Autos nach Kairo gekommen?

Ägypten ist ja nun mal nicht das Land, welches für eine auffällige Energiepolitik bekannt wäre. Im Gegenteil. Selbst in Kairo gibt es Stadtteile, wo immer wieder mal kein Strom verfügbar ist. Aber bei der Klimakonferenz muss man ja eine Show abziehen. Da frage ich mich, wie werden diese ganzen E-Autos überhaupt geladen? Wahrscheinlich mit Strom aus Öl-Kraftwerken. Oder mit Dieselaggregaten. Auch das kann ich mir vorstellen.
Übrigens, das war in Glagow genau so.

Der G-20 Gipfel

Nur ganz kurz. Einige Regierungschefs haben sich nur kurz in Kairo gezeigt. Bei Scholz und Biden weiß ich das sogar. Aber schon nach einem Tag sind die dann weiter gereist nach Bali zum G-20 Gipfel. Natürlich mit dem Flieger. Und glauben sie nicht, dass der lahme Joe den vergesslichen Olaf mitgenommen hätte. Nein, die sind getrennt geflogen.

Die Deutschen

Ich weiß nicht, wer so alles da ist. Deshalb berichte ich nur über drei Teilnehmr und deren großen Pläne.

Olaf Scholz

Wie schon gesagt, der Olaf war ja nur kurz da. Er schwadronierte, dass der Klimaschutz eine weltweite Aufgabe sei. Nun ja, das ist nun wirklich nicht neu. Er hatte aber eine Idee. Man müsse so einen „Klima-Club“ gründen. In den würden dann alle einzahlen (oder auch nicht). Und mit diesen Mitteln könnten dann entsprechende Projekte finanziert werden. Ob er auch wieder vom Unterhaken gesprochen hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Aber wer sollte denn in den Club eintreten? Deutschland, wir sind ja bereitwillige Zahler. Und unsere Politiker interessiert der eigene Wähler ja nicht so sehr. Hat Annalena mal gesagt. China? Eher nein. USA? Vielleicht, aber nur mit Sonderbedingungen. Russland? Will derzeit eh keiner haben. Und andere EU-Länder? Da gibt es einige, die haben für so was mal gar keine Lust. Macht aber nichts, denn Deutschland macht ja gerne Alleingänge.

Also treten diesem Club noch all diejenigen bei, die hoffen, Geld zu bekommen. Afrika, Ozeanien und so weiter. Das dürfte ein toller Club werden.
Ich freu mich drauf.

Nur so am Rande
Sri Lanka wird dem Club nicht beitreten. Denn die haben schon hautnah erlebt, wie man mit einer ideologisch getriebenen Umweltpolik die Wirtschaft des Landes vor die Wand fährt.

Jennifer Morgan

Sagt ihnen der Name was? Die ist jetzt politische Staatssekretärin im Außenministerium. Vorher war sie eine Führungsfigur in der kriminellen Organisation „Green Peace“. Natürlich spricht die auch für Deutschland. Und diese blöde Kuh hat dann doch tatsächlich im MOMA ein Interview gegeben. In diesem Interview hebt sie den deutschen Weg hervor. Wir hätten die ambitioniertesten Ziele. Ob die überhaupt erreichbar sind, darüber verliert sie kein Wort. Weiter schwadroniert sie, die anderen würden erkennen, dass Deutschland ein Vorreiter in der Energiepolitik sei. Dass von diesen „anderen“ erst kürzlich geäußert wurde, Deutschland mache die dümmste Energiepolitik der Welt, oder dass Deutschland derzeit auf dem besten Weg ist, die eigene Wirtschaft vor die Wand zu fahren, das verschweigt diese Tusse natürlich.

Und ich frage mich darüber hinaus, für wen sollten wir eigentlich Vorbild sein? Wer sollte uns folgen? China, USA, Indien, die Hauptverursacher von CO2-Emmissionen folgen Deutschland ganz sicher nicht. Aber schauen sie sich das Interview einfach mal an. Es ist sehr aufschlussreich.

Annalena Baerbock

Natürlich darf auch die nicht fehlen. Und natürlich kommen auch da dieselben Phrasen. Heute wurde sie bei Moma interviewt. Sie können es sich hier anschauen, dauert 6 Minuten. Lohnt sich nicht wirklich. Da wird sie beispielsweise gefragt, ob sich denn China an den Maßnahmen zur Emmissionsreduzierung beteiligen würde. Da ist dann erst einmal der Ton weg. Und dann kommt, wir würden natürlich dafür werben, dass sich möglichst viele an den Maßnahmen beteiligen. Aber das ist halt so mit der Werbung. Gute Werbung heißt noch lange nicht, dass alle das kaufen. Aber wir machen wenigstens Werbung.
Dabei wäre die Antwort stinkeinfach: Nein. Man muss sich ja nur das Bild mal anschauen.

Und immer wieder predigt das Plapperlenchen, „Gemeinsam wollen wir…“ dies und das. Da frage ich mich nur, wer sind wir?
Auch auf die Frage, ob es denn das 1,5 Grad Ziel in das Schlussdokument schaffe, kommt das übliche blabla, wir werben dafür…
Was könnte denn Deutschland tun, bei etwa 200 Staaten in der Welt? Auch wieder viel blabla.
Und dann kommt sie mit sogenannten Klimapartnerschaften. Wie „wir“ sie beispielsweise mit Kenia haben. Alles klar, wir machen Klimaschutz, und Kenia nimmt das Geld.

Oder wie wir es mit Südafrika gemacht haben. Wir haben denen nahe gebracht, dass die sich von der Kohle verabschieden. Und jetzt kaufen wir vermehrt Kohle bei denen ein. Eigentlich müssten die geschlossene Minen wieder öffnen. Geht aber nicht, es fehlt das ausgebildete Personal.
Ja, das ist schon lustig.

Klimaaktivisten

Da hat man verhältnismäßig wenig gehört. Doch, es gab sie. Aber da hatte man in Kairo spezielle Bereiche vorgesehen. Und nur dort durfte demonstriert werden. Ich glaube nicht, dass die Demonstranten in die Nähe der Konferenzteilnehmer gelangt sind. Festnahmen soll es trotzdem gegeben haben. Irgendwo habe ich was von 700 gelesen.

In unseren Qualitätsmedien wurden die natürlich richtig zur Schau gestellt. Es muss ja der Endruck entstehen, dass die ganze Welt für das Klima auf die Straße geht. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass da welche fürs Fernsehen gekauft worden sind. Unserem Propagandafernsehen traue ich mittlerweile alles zu.

Und wie sind die nach Kairo gelangt?

So genau weiß das auch keiner. Luisa Neubauer ist mit ihren Anhängern Zug gefahren. Von Berlin nach Istanbul, soll fünf Tage gedauert haben. Und dann war Ende.
Übers Mittelmeer mit dem Schlauchboot? Hätte gehen können, dann hätten die Schlepper wenigstens keine Leerfahrt gehabt. War aber schlecht geplant.

Also musste man den Rest bis Kairo doch fliegen. Wenn man jetzt weiß, dass man beim Start den meisten Treibstoff verbraucht, dann kann man sich vorstellen, wie groß die CO2-Ersparnis am Ende wirklich ist. Also auch bei denen nur Show.
Schön wäre übrigens, wenn Luisa bei den Festgenommenen wäre. Dann hätten wir jetzt einmal ein paar Tage Ruhe vor der. Aber so, wie ich die beurteile, schickt die andere vor.

Die Schuld für Klimaschäden

Wir kennen das ja. Diese geistig verwirrten Klimaterroristen tönen ja immer, die Industrieländer seien Schuld am Klimawandel. Deshalb müssten sie auch für Schäden haften, die in Afrika oder Ozeanien entstehen. Das ist zwar völliger Blödsinn. Beispielsweise die Dürre in Somalia und Erithrea. Ich kann  ich erinnern, die hatten schon Hungersnot als ich noch zur Schule ging. Jetzt muss es der Klimawandel sein. Auch für den Anstieg des Meeresspiegels sind natürlich auch die Industrieländer verantwortlich. Und unsere deutschen Klimaspinner sehen ihr Land natürlich in einer besonderen Verantwortung.

Was würden sie eigentlich tun, wenn die Reichen all das so verkünden. Natürlich würden sie nicht widersprechen. Sondern würden Schadensersatz fordern. Und genau das tun die Drittwelt-Länder auch. Sie fordern Geld. Deutschland hat schon 750 Mio Euro für einen Klimafond zugesagt. Wenn jetzt wenigstens die Einwohner dieser Länder zuhause blieben. Aber nein, die wollen trotzdem nach Deutschland. Was sind die undankbar.

Fazit

Wieder mal viel Tamtam für nichts. Wie in den vorangegangenen Konferenzen muss die Veranstaltung in die Verlängerung gehen. Man kann sich nicht auf ein Schlussprotokoll einigen. Die EU will unbedingt dieses 1,5 Grad Ziel im Protokoll haben. Die anderen sind da nicht so überzeugt von.

Geld wollen allerdings alle. Bisher sind aber nur wenige bereit zu zahlen. Deutschland geht auch hier wie immer mit gutem Beispiel voran. Wir gehen zwar Pleite, aber immerhin bleiben wir Moralweltmeister

Einige Links

Bei der Achse des Guten habe ich einen tollen Beitrag zum Thema „Anstieg des Meeresspiegels gefunden. Den sollten sie unbedingt lesen. Lesezeit gut drei Minuten.
https://www.achgut.com/artikel/highway_zur_klimahoelle

Hier noch zwei weitere Berichte, die sie zur Ergänzung noch lesen können

https://www.tichyseinblick.de/meinungen/weltklimakonferenz-aegypten/
Lesezeit 3 Minuten

https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/klimakonferenz-2022-absurditaeten-tabus-luegen/
Lesezeit 3 Minuten

PS.: Eben wollte ich den Beitrag abschließen, da ist mir noch ein neuer Beitrag bei Tichy aufgefallen. In diesem Beitrag werden dann noch Fragen angepackt, die in der öffentlichen Berichterstattung keine Erwähnung finden.
Warum sind es beispielsweise 40.000 Teilnehmer? Tja, der Konferenzort ist ein beliebtes Urlaubsgebiet. Wer hätte das gedacht?
Auch die Bedeutung der Weltbevölkerung für die Klimaentwicklung wird nicht angefasst. Mittlerweile leben auf der Erde 8 Mrd Menschen. Und gerade in Afrika explodiert die Bevölkerung geradezu.
Und was braucht man weltweit an Ressourcen , damit die Energiewende funktioniert. Geht das überhaupt.
Diesen Bericht kann ich nur wärmstens empfehlen. Lesezeit knapp 4 Minuten.

2 Kommentare

  1. Felix, du hast wiedereinmal den Nagel auf den Kopf getroffen!

    Hier ein Auszu aus einem Artikel über die COP 27 auf Tichy:
    https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/klimakonferenz-2022-absurditaeten-tabus-luegen/
    „……….Mit mehr als 35.000 Teilnehmern wird die COP 27 nach Glasgow 2021 die zweitgrößte COP-Veranstaltung der Geschichte. Erstaunlich ist die Verteilung der Delegationen: 1073 Vertreter schicken die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), aus Brasilien reisen 574 Delegierte an. Die Abordnung der Demokratischen Republik Kongo umfasst 459 Personen, gefolgt von denen aus Kenia (386), Kanada (377), Simbabwe (264), Senegal (245), Uganda (241), der Republik Kongo (237) und dem Irak (235) “

    Da machen sich einige ein paar schöne Tage am Roten Meer! Fast 700 aus dem Kongo!
    Wer bezahlt das alles???

  2. Und hier noch ein treffender Kommentar zum obigen Artikel. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man fast über den ganzen Zirkus lachen.

    Michael Palusch
    Da reisen also 35.000 Klimabesoffene nach Sharm el Sheikh um die Erde vom bösen CO2 zu befreien. Sharm el Sheikh, ein Ort, den es ohne das böse CO2 gar nicht gäbe, ein Ort, der ohne fossile Energieträger das wäre, was er zuvor Jahrtausende war, Wüste oder bestenfalls ein Fischerort mit ~100 EW. Damit diese 35.000 Klimaretter dort ihrem heroischen Bestimmung, in wohltemperierten Tagungsräumen schwätzen, in klimatisierten Restaurants tafeln, sich im Süßwasserpool erfrischen, nachgehen können, werden Unmengen an fossilen Energieträger verbraucht. Auch die üppig grünen Palmen wachsen dort nicht von allein, denn in Sharm el Sheikh fallen während der durchschnittlich 2,3 Regentage im Jahr nur kümmerliche 7,2mm Niederschlag. Das interessiert die großen Retter der Welt natürlich in keinster Weise, und der Widerspruch, um das Klima zu retten muss man u.a. die Luft erst einmal mit unzähligen Flügen verpesten, spielt beim Jahrestreffen Dunning-Kruger-Betroffenen naturgemäß keine Rolle.

Kommentar verfassen