Angreifen oder nicht?

Das israelische Dilemma

„Die Gesellschaft steht immer vor dem Dilemma: Wahrheit oder Liebe. Gewöhnlich entscheidet sie sich dahin, Wahrheit und Liebe zeitgleich zu opfern.“
Romain Rolland

Die Lage

Die Hamas haben Israel brutal überfallen. Da es diesen Islamfanatikern nicht um irgendwelche politischen Ziele geht, sondern ausschließlich um die Vernichtung der Juden, halten sie sich auch nicht an irgendwelche Regeln. Menschlichkeit, Fairness, alles nur Fremdworte. Gnadenloses abschlachten von Menschen, das ist deren Methode.
Weit mehr als 1.000 Opfer hat dieser Überfall auf der israelischen Seite gefordert. Und nach wie vor hört der Raketenbeschuss nicht auf. Aber mittlerweile wehren die Israelis sich. Mit Luftangriffen.

Israel will Rache

„Rache“ ist ein böses Wort. Vergeltung, ja, irgendwie wollen die das schon. Sonst wäre der Rückhalt in der Bevölkerung nicht so groß. Aber eigentlich will man die Hamas nur so stark schwächen, dass sie in absehbarer Zeit nicht mehr in der Lage sind, einen solchen Angriff zu wiederholen.
So fliegt die Luftwaffe einen Angriff nach dem andern. Auch Bodentruppen sind grenznah aufmarschiert. Der Einmarsch in den Gazastreifen kann jederzeit beginnen.

Und jetzt kommt das Dilemma. Unmittelbar nach dem Angriff auf Israel hat nahezu die ganze Welt sich solidarisch erklärt. Jeder stand den Israelis zu, sich jetzt zu verteidigen. Jetzt aber, wo der Einmarsch droht, dreht sich der Wind wieder. Es steht zu befürchten, dass es zivile Opfer geben wird. Und schon fordert man die Parteien auf, zu deeskalieren. Auch die Israelis. Dabei vergisst man aber allerdings, dass die Hamas ja mit der Scheiße angefangen haben.

Dabei wäre es überhaupt kein Problem, wenn sich die Terroristen der Hamas zum Kampf stellen würden. Aber genau das tun die nicht. Die verstecken sich feige hinter der Zivilbevölkerung.
Was sollen die Israelis jetzt tun. Wenn sie nicht angreifen, dann gibt es natürlich keine zivilen Opfer. Zumindest auf Seite der Palästinenser. Den Linken weltweit dürfte das Gefallen. Dann hört aber auch der Raketenbeschuss niemals auf. Und das gibt dann Tote auf der israelischen Seite. Das scheint den linken Moralisten aber egal zu sein.

Was tut Israel

Die Israelis wissen, dass sie handeln müssen. Zur Sicherheit der eigenen Bevölkerung. Das, was vor einer Woche geschehen ist, darf sich niemals wiederholen. Sie wissen aber auch, dass sie schnell in der Kritik stehen, wenn es dabei zu viele „unschuldige“ Opfer gibt.
Also fordert man die Bevölkerung auf, in den südlichen Gazastreifen zu fliehen. Damit verrät die israelische Armee eigentlich schon ihr Vorgehen. Die Infrastruktur der Hamas wird man trotzdem zerstören können. Aber ob man die Terroristen erwischt bleibt fraglich.
Merkwürdig ist im Augenblick, wie wenig über die Geiseln gesprochen wird. Ich glaube aber, dass dafür keine Notwendigkeit besteht. Da sind die Hamas wie Katzen. Erst spielt man mit der Beute. Und wenn es dann langweilig wird, dann tötet man die Opfer. Ich glaube nicht, dass die Hamas ein höheres Niveau haben. Vielleicht sind sie noch ein wenig brutaler als die Katzen. Ja, das glaube ich.

Geschützte Menschen und Güter in kriegerischen Konflikten

Bei dem vorliegenden Konflikt handelt es sich zwar nicht um einen Krieg im herkömmlichen Sinne. Trotzdem sind die Kriegsparteien immer aufgefordert, sich an gewisse Regeln zu halten. Dass die Hamas das nicht tut, wissen wir mittlerweile. Das unterscheidet sie von Soldaten. Sie sind halt Terroristen. Das sollte für die Israelis zwar kein Maßstab sein. Trotzdem ist es schwer, einen fairen Kampf gegen einen solchen Gegner zu führen

Nehmen wir beispielsweise einmal religiöse Gebäude, Kirchen, Moscheen oder Synagogen. Diese sind alle geschützt, dürfen also nicht in die Kampfhandlung einbezogen werden. Dass Fehlschüsse dort einschlagen, kommt zwar vor, fällt aber unter Kollateralschaden.
In meiner Offizier Ausbildung kam dann immer das Beispiel mit einem Artilleriebeobachter auf dem Kirchturm. Wenn also, der Verteidiger den Kirchturm zu militärischen Zwecken nutzt, dann verliert diese Kirche ihren Schutzstatus. Der Angreifer darf sie also bekämpfen.
Ähnliches haben wir im zweiten Weltkrieg erleben müssen, als man auf Lazarettzügen Munition transportierte. Das passierte übrigens auf beiden Seiten. Macht es dadurch aber nicht besser.

Zurück zum Gazastreifen

Problem im Gazastreifen sind die Krankenhäuser. Die Hamas hat riesige Bunker und Tunnelanlagen im Gazastreifen angelegt. Solche Bunkeranlagen findet man auch unter Krankenhäusern. Und jetzt kommt das Problem. Wenn ich diese Bunkeranlagen angreifen will, dann muss ich notgedrungen auch das Krankenhaus in meine Gefechtshandlung einbeziehen. Das würde nicht einmal den Genfer Konventionen widersprechen. Die lassen das im Falle des Missbrauches ausdrücklich zu. Das heißt, wenn die Israelis mit ihrer Bodenoffensive beginnen, dann werden sie auch Infrastruktur angreifen, die eigentlich geschützt ist. Und sie bewegen sich damit absolut im rechtlichen Rahmen. Das gleiche gilt letztendlich auch für die Zivilbevölkerung, die in Teilen von der Hamas an der Flucht gehindert wird.
Ich bitte sie, das immer ins Kalkül zu ziehen. Die Verbrecher bleiben die Terroristen der Hamas.

Das politische Dilemma

Auch wenn die Israelis absolut im Recht sind, das wird die Obermoralisten von Links-Grün überhaupt nicht interessieren. Sie werden die Israelis schamlos kritisieren, wenn auch nur ein angeblich Unschuldiger ums Leben kommt. Interessanterweise neigen zu solchen Vorwürfen mit Masse linke Organisationen. Das Recht auf Verteidigung ist denen in diesem Moment völlig egal.

Und wissen sie, was mich so maßlos ärgert. Verfolgen sie doch einfach mal unsere Berichterstattung im ÖR Dummfunk. Da ist noch kein einziger Panzer in Gaza einmarschiert und schon spricht man von den armen Palästinensern. Da dreht der Israeli denen das Wasser und den Strom ab, und schon sind die Israelis die Bösen.
Man erwähnt allerdings nicht, dass diese Palästinenser in den letzten Jahren mit Milliardenbeträgen unterstützt worden sind. Damit hätte man leicht eine Wasserversorgung aufbauen können. Stattdessen werden die Wasserleitungen ausgebuddelt und zu Raketen bzw. Abschussrampen umgebaut.

Eine neutrale Berichterstattung sieht deutlich anders aus.
Unmittelbar nach dem Angriff der Hamas wurde laut darüber gesprochen, dass man Hilfszahlungen an die Palästinenser unter die Lupe nehmen müsse. Mittlerweile ist klar, dass weitergezahlt wird, die EU will ihre Beträge sogar erhöhen. Das war es dann mit der so viel beschworenen Solidarität. Darüber berichten die Medien nicht.

Fazit

Egal wie sich Israel jetzt verhält, es wird immer der Verlierer sein. Tun sie nichts, dann hören die Angriffe der Hamas niemals auf. Auch wenn andere arabische Staaten von einer Annäherung an Israel sprechen, von den Gräueltaten der Hamas hat sich keiner distanziert. Die werden die Hamas nicht zurückpfeifen.
Wenn die Israelis aber in Gaza einmarschieren, und es dabei viele zivile Tote gibt, dann werden sich in aller Welt die Moralisten melden. Ich bin mal gespannt, wann man damit anfängt, die Juden als Nazis zu beschimpfen.

Nachwort

Die deutsche Regierung behauptet immer, deutsches Geld würde ausschließlich für humanitäre Projekte eingesetzt. Wenn aber Deutschland in Gaza Stadt ein Krankenhaus baut, dann muss dieses Geld nicht von der Autonomiebehörde aufgebracht werden. Es wird also für andere Zwecke frei. Wofür wohl? Also, Mittel für humanitäre Zwecke werden somit mittelbar auch für eine Aufrüstung verwendet. Aber im Schönreden waren unsere Politamateure schon immer gut.

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