Der Umgang mit Israel

Eine Waffenruhe muss her – um jeden Preis

„Einmal wird dieser schreckliche Krieg doch aufhören, einmal werden wir auch wieder Menschen und nicht allein Juden sein.“
Anne Frank – Wikipedia

Das Los der Unbeteiligten

Seit Monaten tobt der Krieg in Gaza. Angefangen hat die Hamas mit dem brutalen Gemetzel am 7. Oktober 2023. Die Israelis sind daraufhin in den Gaza-Streifen einmarschiert mit dem Ziel, die Hamas endgültig zu zerschlagen. Aber nach wie vor werden Raketen auf Israel abgeschossen. Dass die Huthi aus dem Jemen mittlerweile mitspielt, mag dabei nur eine Randerscheinung sein.

Natürlich ist auch die Zivilbevölkerung betroffen. Das ist das Elend im Krieg. Das lässt sich auch leider nicht so ohne weiteres ändern. Aber wenn eine der kriegsführenden Parteien sich hinter der Bevölkerung versteckt, dann ist das leider unvermeidbar.
Unbestritten ist beispielsweise, dass die Hamas militärische Anlagen in Tunnelsystemen errichtet haben, die unter anderem unter Schulen, sogar unter Krankenhäusern stationiert sind. Selbst unter Gebäuden der Flüchtlingsorganisation UNRWA hat man solche Tunnels gefunden.
Nach wie vor hält die Hamas mehr als hundert Geiseln in ihren Händen. Dass die Israelis unter diesen Umständen den Kampf nicht einstellen können, ist für mich irgendwie verständlich.

Man verurteilt die Israelis

Und trotzdem wird seitens der UN und auch seitens der westlichen Welt auf Israel eingeschlagen. Die würden zu wenig für die Zivilbevölkerung tun. Eben der Zivilbevölkerung, die die Taten der Hamas am 7. Oktober 2023 regelrecht bejubelt, teilweise sogar regelrecht gefeiert haben. Und jetzt trifft sie das volle Leid des Krieges. Und schuld sind immer die Israelis. Bei allen Forderungen zur Deeskalation wird immer das Verhalten Israels verurteilt. Aber wo bleiben die knallharten Forderungen an die Hamas?

Ein Blick in die Geschichte

Erinnern sie sich mal an ihren Geschichtsunterricht. An das Ende des zweiten Weltkrieges. Nachdem das Dritte Reich einen Weltkrieg angezettelt hatte, schlugen die Alliierten ab 1942 zurück. Nach und nach rangen sie die Wehrmacht und deren Verbündete nieder. Auf die Zivilbevölkerung nahm man so gut wie keine Rücksicht. Im Gegenteil. Man bombardierte Städte, in denen nachweislich keine militärischen Kräfte mehr vor Ort waren. Dresden möge als Beispiel dienen.
Und am Ende? Man forderte die sofortige bedingungslose Kapitulation. Die sofortige Streckung der Waffen. Mit Deutschland verhandelt hatte bis dahin keiner.

Weshalb ich das anführe?

Von Israel erwartet man aber nun, dass sie mit der Hamas verhandeln. Man erwartet, dass Israel alles tut, um zu einer Waffenruhe zu kommen. Dabei wäre alles so einfach. Die Hamas kapituliert bedingungslos, lässt sofort alle Geiseln frei und streckt sofort die Waffen. Dann wäre der Krieg sofort beendet. Aber zum einen hat die Hamas daran überhaupt kein Interesse und zum anderen fordert das auch keiner.
Und so werden Kompromisse gesucht. Und die werden immer absurder.

Der letzte Vorschlag

Selbst die USA, die eigentlich immer zu Israel standen, haben in den letzten Tagen einen Vorschlag unterbreitet, der in meinen Augen an Absurdität nicht mehr zu übertreffen ist.
Gemäß einem Artikel in der Welt soll der CIA-Direktor William Burns vorgeschlagen haben, dass die Hamas 40 Geiseln freilassen solle. Es sollen Männer über 50 oder Männer mit schweren gesundheitlichen Einschränkungen sein. Als Gegenleistung soll Israel 900 palästinensische Häftlinge freilassen. Hundert von denen sollen in Israel wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt sein.

Meine Bewertung

Allein das Zahlenverhältnis ist hanebüchen. 40 gegen 900. Und dann gibt es ja noch einen wesentlichen Unterschied. Die von der Hamas genommenen Geiseln befinden sich unrechtmäßig in deren Händen. Die 900 Strafgefangenen auf Seiten der Israelis sind dort in ordentlichen Gerichtsverfahren zu diesen Haftstrafen verurteilt.
Man könnte jetzt behaupten, dass die israelische Justiz möglicherweise politisch handeln würde. Ganz von der Hand zu weisen, ist das natürlich nicht. Auf der anderen Seite ist die israelische Gerichtsbarkeit deutlich unabhängiger als die deutsche. So kann das höchste israelische Gericht sogar Regierungsentscheidungen aufheben. Diese Befugnis hat unser Verfassungsgericht nicht so ohne weiteres.
Im Endeffekt geht es also darum. Die Hamas sollen 40 unrechtmäßig genommene Geiseln freilassen, und von den Israelis erwartet man, dass sie im Gegenzug 900 rechtmäßig Verurteilte freilässt.

Wenn ich vor einen solchen Deal gestellt würde, ich würde nicht einmal Verhandlungen aufnehmen. Dieser Tausch ist viel zu lächerlich. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass Israel darauf eingeht. Und die Hamas? Es geht ja um Männer über 50 oder mit schweren gesundheitlichen Schäden. Da behauptet die Hamas, solche Geiseln befänden sich gar nicht in ihren Händen. Möglicherweise ist der Deal auch schon dadurch geplatzt.

Zusammenfassung

Ich glaube nicht, dass dieser Krieg dadurch zu beenden ist, dass man Israel ständig neue Zugeständnisse abfordert. Das kann auf Dauer nicht gut gehen.
Des Weiteren muss man auch Forderungen an die Hamas klar und deutlich formulieren. In meinen Augen kann das nur die bedingungslose Kapitulation sein. Damit einher gehen muss die komplette Entwaffnung der Hamas. Und die ist durch eine unabhängige Kommission zu überwachen. UNRWA ist damit eindeutig nicht gemeint.

Vorschau

Ich hatte es schon einmal gemacht. Aber da ich immer wieder mit merkwürdigen Anschauungen zu diesem Konflikt konfrontiert bin, will ,ich die Geschichte in diesem Raum noch einmal beleuchten. Vielleicht schafft das ja dann ein wenig Klarheit.

Links zum Thema

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Medienberichte: USA legen neuen Kompromissvorschlag in Gaza-Verhandlungen vor – WELT

Vermittler drängen auf Kompromiss im Gaza-Krieg – DIE ACHSE DES GUTEN. ACHGUT.COM

USA legen neuen Kompromissvorschlag in Gaza-Verhandlungen vor – DIE ACHSE DES GUTEN. ACHGUT.COM

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